Neues Waffenverbot im Berliner Nahverkehr: Messer, Reizgas und Drogen bei Kontrollen beschlagnahmt

Ein striktes Verbot von Messern und anderen Waffen gilt seit Donnerstag im gesamten öffentlichen Berliner Nahverkehr – die Polizei startete dazu großangelegte Kontrollen auf Bahnhöfen und in U-Bahnen, S-Bahnen, Trams und Bussen

Ein striktes Verbot von Messern und anderen Waffen gilt seit Donnerstag im gesamten öffentlichen Nahverkehr in Berlin. Die Polizei startete dazu groß angelegte Kontrollen auf Bahnhöfen sowie in U-Bahnen, S-Bahnen, Trams und Bussen

Foto: Timo Beurich

Berlin – Kaum ein Tag, an dem in Berlin nicht ein Mensch durch Messerstiche verletzt wird. Deshalb hat der Senat ein absolutes Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr beschlossen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert eine neuerliche Zusatzbelastung für die Beamten.

Seit Donnerstag gilt ein absolutes Verbot von Messern und anderen Waffen im gesamten öffentlichen Berliner Nahverkehr – deshalb waren mehr als hundert Bereitschaftspolizisten und auch Bundespolizisten im Einsatz, um die neuen Regeln durchzusetzen.

500 Personen kontrolliert, 10 Messer gefunden

Polizisten kontrollieren zwei junge Frauen am U-Bahnhof Alexanderplatz

Polizisten kontrollieren zwei junge Frauen am U-Bahnhof Alexanderplatz

Foto: Timo Beurich

Die Einsatzorte: Alexanderplatz, Hermannplatz, die S- und U-Bahnhöfe in Neukölln, in der Warschauer Straße und der Frankfurter Allee. Bis 17.20 Uhr wurden laut Berlins Polizeisprecher Florian Nath 500 Personen kontrolliert und durchsucht – und 10 Messer und drei Reizgasbehälter einkassiert.

Auch diese Messer wurden bei den Kontrollen am ersten Tag des neuen Verbots im Nahverkehr beschlagnahmt

Auch diese Messer wurden bei den Kontrollen am ersten Tag des neuen Verbots im Nahverkehr beschlagnahmt

Foto: Polizei Berlin/dpa

Die Polizei teilte mit: „Wir haben zahlreiche Einhandmesser, Pfeffersprays und auch Drogen gefunden und beschlagnahmt.“

Die Aktion werde bis in die späten Abendstunden des Donnerstages und möglicherweise bis in die Nacht andauern. Mit einer Abschlussbilanz wird am Freitag gerechnet.

Rund 500 Personen wurden bis zum späten Nachmittag kontrolliert

Rund 500 Personen wurden bis zum späten Nachmittag kontrolliert

Foto: Timo Beurich

Das Verbot im Nahverkehr gilt für Schreckschusswaffen und Sprühgeräte mit Reizgas, Hieb- und Stoßwaffen, Elektroimpulsgeräte, Schlagstöcke und Armbrüste. Erlaubt sind lediglich speziell gekennzeichnete Tierabwehrsprays. Die Beamten haben jetzt die Befugnis, ohne sehr konkreten Anlass zu kontrollieren. Im Fokus waren besonders die U-Bahn-Linien U8, U5 und U7.

Mehrere Messer, Pfeffersprays und Drogen wurden sichergestellt

Auf das neu in Kraft getretene Verbot wird überall im öffentlichen Nahverkehr hingewiesen

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Geldbußen bis zu 10.000 Euro drohen

Neben den Kontrollen verteilten die Polizisten auch Informationsflyer in mehreren Sprachen zu dem brisanten Thema. In den U-Bahnhöfen liefen Durchsagen, auf den Anzeigetafeln Texte zum Messerverbot. Die Polizei postete Erläuterungen auf vielen Internetportalen. Auf der Internetseite der Polizei gab es zudem ausführliche Antworten auf viele Fragen zu dem Verbot. Und die klare Ansage: „Es werden regelmäßig solche anlassunabhängigen Kontrollen stattfinden.“ Ein Verstoß könne mit einer Geldbuße bis zu 10.000 Euro geahndet werden.

Für wen Ausnahmen gelten

Beim neuen Berliner Verbot gibt es nur Ausnahmen für bestimmte Berufsgruppen, etwa für Polizei und Feuerwehr. Oder auch für Köche oder Gastronomen, den Anlieferverkehr sowie andere Gewerbetreibende, die Messer zur Arbeit mitnehmen. Auch Messer, die neu gekauft wurden und noch verpackt transportiert werden, sind nicht verboten. Ausnahmen gelten auch für Personen, „die Messer im Zusammenhang mit der Brauchtumspflege, der Jagd oder der Ausübung des Sports führen“.

Polizisten auf dem Berliner Alexanderplatz

Polizisten auf dem Berliner Alexanderplatz

Foto: Timo Beurich

Für die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sind die Kontrollen eine zusätzliche und personalintensive Aufgabe, die Polizisten würden an anderen Stellen fehlen. Das Verbot liefere nur scheinbare Sicherheit, es könne aber zumindest ein erster Schritt sein. „Wenn man wirklich nachhaltig etwas bewegen möchte, brauchen wir ein generelles Trageverbot von Messern in der Öffentlichkeit“, hieß es.

Quelle: Bild-online vom 17.07.2025

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Ulla
Ulla
4 Monate zuvor

Beschäftigungstherapie für die Polizei. Glauben die im Ernst das hält Gesindel davon ab Waffen bei sich zu haben ?
Dümmer geht nimmer.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Monate zuvor

Das ist ja ein gewaltiges Machtwort und die Kontrolle gegen diese Anordnung! Wer hat der Wortmordmarke das tragen der Dienstmütze verboten und Sie damit zu Privatpersonen gemacht.
Früher hatten die Rechtsradikalen Glatzen das Monopol auf den Kurzhaarschnitte, damit Sie von der Wortmordmarke nicht durch dem Erholungspark gezogen werden können. Nun Trägt die Machtorganisation Purzellei gaanz kurz, damit Sie nicht von RadikalenXXX an den Haaren gezerrt werden kann!

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