US-Ökonom zur Lage an Weltbörsen: „Unkontrollierbarer Brand“

Das Durcheinander auf den Weltbörsen wird eine Zeitlang dauern, und bis sich China wieder stabilisiert hat, können die Märkte um weitere 20 Prozent fallen, was sich auf die ganze Weltwirtschaft auswirken wird. Darüber schreibt der Ökonom Daniel Altman in seinem Artikel in der „Foreign Policy“.

„Sagen Sie nicht, dass man Sie nicht gewarnt hat. Die Kombination aus rückläufigem Wachstumstempo in China, fallenden Preisen für Energieträger, andauernden Dramen in der Eurozone, Besorgnissen um die steigenden FRS-Raten sowie die himmelhohen Aktienpreise war immer eine hochexplosive Mischung für die Börsen“, schreibt Altman.

Laut dem Experten ist diesmal China das Epizentrum des Bebens auf den Handelsbörsen, während die USA bloß beobachten, wie ihre anfechtbaren Stellen kraft Zusammenhängen auf den Weltmärkten bloß werden.

Selbst wenn die USA den aktuellen Sturm leichter als die anderen überleben würden, könnten die US-Börsen demnächst trotzdem abstürzen, so der Experte. Der Absturz, der auf die in solchen Fällen übliche Hysterie zurückzuführen sei, könnte bis zu 20 Prozent betragen.

Dieses Desaster der Papier-Reichtümer wird sich laut dem Ökonomen auf die Realwirtschaft auswirken. Die Tendenz, die naturgemäß bei Unternehmen entstehe, wie man sie in den Perioden 2000 bis 2003 und von 2008 bis 2011 beobachten konnte, wäre: Versteck suchen und den Sturm abwarten, so Altman.

Laut ihm sei das Problem in China kaum einfach aus der Welt  zu schaffen. Er vergleicht den dramatischen Absturz des chinesischen Wertpapiermarktes mit einem unkontrollierbaren Brand: Sobald die Politiker in Peking beginnen, diesen mit Geld zu löschen, fängt er erst recht an zu brennen.

Die einzige Möglichkeit, das Feuer zu stoppen, so der Ökonom, sei es abbrennen zu lassen. Allerdings pflege Peking zumeist, anders vorzugehen, daher könnte das Durcheinander einige Zeit andauern. Mehr noch: Die Erschütterungen, die der Markt erlebt hat, werden tage- und wochenlang nachhallen, weil die Trader beginnen würden, ihre Risiko-Aktiva loszuwerden, um ihre Wertpapierportfolios wiederauszugleichen.

Zurzeit gebe es kaum Gründe zur Annahme, dass die Talfahrt aufhöre und es gleich wieder bergaufwärts gehe. Abwarten wäre daher keine schlechte Lösung, schließt der Experte.

Quelle: Sputnik vom 25.08.2015

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments