Europa – Umfragen zur EU-Wahl: Verluste für die großen Fraktionen, EVP stärkste Kraft

Umfragen zur EU-Wahl: Verluste für die großen Fraktionen, EVP stärkste Kraft

Parlamentsgebäude in Straßburg im März 2019

Laut aktueller Umfragen erwarten EVP und Sozialdemokraten bei den im Mai anstehenden Wahlen zum EU-Parlament deutliche Verluste. Zusammen kämen die Fraktionen demnach auf keine Mehrheit mehr. Die EVP bliebe aber stärkste Kraft im Parlament.

Fünf Wochen vor den Wahlen zum EU-Parlament sehen aktuelle Meinungsumfragen die christdemokratische EVP mit dem deutschen CSU-Politiker Manfred Weber als Spitzenkandidaten trotz deutlicher Verluste vorn. Sie käme demnach EU-weit auf rund 24 Prozent. Deutlich dahinter würden die Sozialdemokraten mit 19,8 Prozent und die Liberalen mit 10,1 Prozent landen. Dies teilte das EU-Parlament am Donnerstag mit.

Große Gewinnerin ist derzeit laut Umfragen die Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit, zu der unter anderem die österreichische FPÖ, die italienische Lega und die französische Partei Rassemblement National (früher Front National) gehören. Der Zusammenschluss könnte nach Angaben der Meinungsforscher auf 8,3 Prozent (plus 3,3 Prozent) kommen. Wenn sich das Bündnis nach der Wahl wie geplant umorganisiert und auch die deutsche AfD aufnimmt, dürfte es noch deutlich stärker werden. Mit großen Abstand dahinter kämen dann Grüne mit 7,6 Prozent und Linke mit 6,1 Prozent.

Die Zahlen bestätigen frühere Prognosen, nach denen vor allem die größten Fraktionen empfindliche Einbußen zu befürchten haben. Die EVP könnte demnach im Vergleich zu 2014 rund 5 Prozentpunkte verlieren, ebenso träfe es die Sozialdemokraten. Wenn beide Lager erneut eine Art Koalition bilden wollen, um zum Beispiel den künftigen EU-Kommissionspräsidenten zu wählen, müssten sie diesmal mindestens noch eine weitere Partei beteiligen.

Für ihre aktuellen Prognosen gingen die Meinungsforscher davon aus, dass Großbritannien trotz der Brexit-Pläne noch einmal an der EU-Wahl teilnehmen wird. Den Umfragen zufolge dürfen die britischen Sozialdemokraten demnach auf 26,5 Prozent hoffen, während die konservativen Tories von Premierministerin Theresa May nur bei 16,5 Prozent liegen.

Dahinter folgen mit je 13,5 Prozent die neue Brexit-Partei des EU-Abgeordneten Nigel Farage sowie die EU-feindliche UKIP. Die britischen Liberaldemokraten werden bei 9,0 Prozent und die Grünen bei 7 Prozent gesehen. Andere aktuelle Umfragen sehen die Brexit-Partei als stärkste Kraft deutlich vor den Konservativen und noch vor Labour.

(rt deutsch/dpa)

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Annette
Annette
5 Jahre zuvor

Altparteien heißen Altparteien, weil sie überaltert sind.