Die Radikalen Linken Berlin verlegen ihre traditionell in Kreuzberg stattfindende Mai-Demonstration in diesem Jahr nach Friedrichshain.

Es sei nicht länger möglich, in Kreuzberg einen politischen Protestmarsch zu veranstalten, berichtete unter anderem die „Neue Zürcher Zeitung“ unter Berufung auf die Organisatorin Natascha Romanoff. Grund für die Verlegung ist der wachsende Unmut der Kreuzberger Bürger über die Gewalt, die in den vergangenen Jahren regelmäßig mit der Demo „Revolutionärer 1. Mai“ einherging.

Seit 1987 war der Berliner Stadtteil Kreuzberg am Tag der Arbeit fest in den Händen der Radikalen Linken. Zerstörungen und eingeschlagene Fensterscheiben, teilweise geplünderte Geschäfte prägten noch Wochen danach das Bild.

2003 formierte sich ein Bündnis aus Bewohnern und Ladenbesitzern, die das sogenannte „Myfest“ als Alternative zu den Ausschreitungen etablierten. Das Bündnis erklärte sich zwar mit den politischen Zielen der Radikalen Linken solidarisch. Ihm war aber in erster Linie daran gelegen, am 1. Mai ohne Angst mit Kindern auf die Straße gehen zu können. Romanoff gab dem Portal „Lower Class Magazine“ zu verstehen, dass man aufgrund des Bürgerfestes nicht mehr so agieren könne, wie man wolle.

Die Mai-Demo in Friedrichshain steht morgen unter dem Motto „Gegen die Stadt der Reichen“.

Quelle: Deutschlandfunk vom 30.04.2019