Barbarei und Zivilisation

Foto: Von Alex_Maryna / Shutterstock
 

«Zivilisierte Männer sind wesentlich unhöflicher als Barbaren, weil sie wissen, dass sie unhöflich sein können, ohne ihre Schädel gespalten zu bekommen.» Robert E. Howard.

Ein Monat Wahlkampf in Berlin neigt sich dem Ende entgegen. Ganz allgemein muss man festhalten, dass ich persönlich wohl noch nie so oft in einem Monat von Wildfremden beleidigt, angepöbelt und dumm angemacht wurde. Vom ausgestreckten Mittelfinger, über unflätige Worte bis hin zum Speichel, der vor die Füße gerotzt wird, war alles dabei. Dabei gingen diese Beleidigungen und Anfeindungen meistens von Personen aus, die sofort nach Aussprache oder Ausführung ihrer Tat das Weite suchten, sich also keiner weiteren Konfrontation stellen wollten. Letztendlich sind sie auch so unflätig, weil sie wissen, dass ihnen hier keine echten Konsequenzen blühen.

 

Ganz allgemein behaupten viele Menschen ja mit Recht, dass nicht-westliche Kulturen besonders gastfreundlich und höflich sind. Das stimmt auch. Geht man zu den Buschmännern oder den arabischen Stämmen, meinetwegen auch zu den Mongolen, wird man auch als Fremder meist sehr freundlich aufgenommen. Es würde einem ehrenhaften Zulu-Mann wohl nicht einfallen, einen Fremden einfach so zu beleidigen oder unfreundlich zu sein. Das hat einen ganz simplen Grund, der heute in der Zivilisation natürlich nicht mehr existiert.

In den barbarischen Gesellschaften, die im Grunde in manchen Aspekten wesentlich zivilisierter sind als die unseren, hätte eine ausgesprochene Beleidigung oder eine beleidigende Handlung sofort Konsequenzen, die sogar tödlich sein könnten. Wenn ich einen Wildfremden am Straßenrand als «Arschloch» oder «Nazisau» (oder das kulturelle Pendant dazu) bezeichne, kann es sein, dass man mir das Übel nimmt – dann kann es zum Kampf und zum Tod kommen. Im schlimmsten Fall sogar zur Blutrache, die von den Nachfahren und Verwandten des Beleidigten noch geachtet wird. Diese werden dann den Mann suchen und töten, der ihre Ehre verletzt hat.

In unserer zivilisierten Gesellschaft ist es hingegen normal geworden, dass sich Hinz und Kunz ständig beleidigen. Vor allem Wildfremde in den großen Städten. Denn sie wissen insgeheim, dass ihr Gegenüber ein durch die angebliche Zivilisation gebundener Mensch ist, der sich nicht wie ein hunnischer Reiter verhalten wird, wenn er mal Beleidigungen einstecken muss. So verhält es sich wohl derzeit auch mit den linken Superhelden, die 28-jährigen Müttern in den Bauch treten, Opas von der Leiter beim Wahlkampf schupsen wollen oder alte Männer von hinten niederschlagen. Sie können beleidigen, pöbeln, aggressiv sein, weil ihnen keine echten Konsequenzen drohen. Es gibt keine Barbaren – sie werden hier nicht geduldet, sofern sie Einheimische sind. Die jungen Buben der Antifa müssen nicht fürchten, dass ihnen der junge Mann, dem sie gerade im Vorbeifahren mit dem Fahrrad eine Beleidigung an den Kopf geworfen und vor die Füße gespuckt haben, ihnen hinterher hastet, sie beim Schopf nimmt und ihren Schädel auf dem Bordstein vor den Augen ihrer schockierten Eltern zertrümmert. Er ist gefahrloser Spaß beim Vorbeifahren mit dem BMW jemanden den Mittelfinger zu zeigen. Im Wilden Westen wäre das noch ein Grund gewesen den Colt zu ziehen und den Mittelfingermann niederzustrecken.  Derlei passiert einfach nicht, was diese Art von Handlungen und unflätigen Verhaltensweisen umso attraktiver macht. Denn sie entbehren jeder Gefahr und machen doch Spaß.

Im Leben würde ich keinen wildfremden Menschen (der mir gegenüber steht) einfach so beleidigen. Das habe ich noch nie getan. Wer verbal attackiert, sollte zumindest bereit sein auch physisch in die nächste Eskalationsstufe einzusteigen.

In diesem Sinne. Höflichkeit ist eine Tugend.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf younggerman.com

Quelle: journalistenwatch.com vom 11.05.2019 


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