Präsidentschaftsrennen: Republikaner Ben Carson gibt auf

Präsidentschaftsbewerber Ben Carson gab vor den Vorwahlen am Samstag auf
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Präsidentschaftsbewerber Ben Carson gab vor den Vorwahlen am Samstag auf

Da waren es nur noch vier: Ben Carson, der einzige schwarze Bewerber um die republikanische Kandidatur zur US-Präsidentenwahl, hat seinen Rückzug bekannt gegeben.

Der frühere Neurochirurg Ben Carson hat offiziell seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen der US-Republikaner bekannt gegeben. Er werde sich aber weiterhin „intensiv engagieren, um zu versuchen, unser Land zu retten“, sagte Carson am Freitag in Oxon Hill bei Washington. Er wolle dafür arbeiten, religiöse Amerikaner dazu zu bringen, ihre Stimme bei der kommenden Wahl abzugeben.

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Der 64-Jährige fügte hinzu: „Es gibt eine Menge Menschen, die mich lieben. Aber sie stimmen einfach nicht für mich.“

Carson, der einzige schwarze Bewerber, kam bei den bisherigen Vorwahlen jeweils nur auf den vorletzten oder letzten Platz. Sein Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen war seit seinem erneut schwachen Abschneiden am Super Tuesday erwartet worden.

Im letzten Herbst hatte das noch ganz anders ausgesehen: Bei Umfragen der Republikaner im September und Dezember hatte der konservativ-religiöse Carson noch auf Platz zwei hinter dem Immobilienmilliardär Donald Trump gelegen.

Es wird nicht erwartet, dass Carsons Ausstieg sich auf die Wahlergebnisse der verbliebenen Bewerber merklich auswirkt. Carson selbst weigert sich bisher, sich unterstützend hinter einen der verbliebenen Bewerber zu stellen. Gesprochen, sagte er der Nachrichtenagentur AP, habe er im Verlauf der letzten Woche „mit allen“.

Kein „Endorsement“ – aber eine Spitze gegen Trump

Zumindest seine Vorstellungen vom idealen Kandidaten deuten darauf hin, wen er dabei nicht im Sinn hat: Ein idealer Präsidentschaftskandidat wäre laut Carson ein „versierter und ethischer“ Politiker mit „klarem politischem Programm“, der „andere gut behandele“. Wer alle diese Eigenschaften aufweise, wäre seiner Vorstellung nach ein „großartiger Anführer“. Es ist eine Liste, die fast als Gegenbeschreibung für Donald Trump dienen könnte.

Der populistische Geschäftsmann Trump liegt weiter an der Spitze der nun vier verbliebenen republikanischen Bewerber. Am vergangenen Dienstag, dem sogenannten Super Tuesday, hatte er die Vorwahlen in sieben von elf Bundesstaaten gewonnen. Am Samstag stehen in fünf weiteren Bundesstaaten Vorwahlen an.

Bei den Demokraten steuert die frühere Außenministerin Hillary Clinton auf die Nominierung zu. Die Vorwahlen beider Parteien ziehen sich bis in den Frühsommer hin, ihre Kandidaten küren die Delegierten von Republikanern und Demokraten offiziell auf Parteitagen im Juli. Die USA wählen dann am 8. November ein neues Staatsoberhaupt. Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.

Quelle: Spiegel-online vom 05.03.2016

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