Bewaffnung empfohlen: Wiesbadener Polizist redet Klartext und löst Shitstorm aus

 

Symbolfoto:Von Volodymyr Tverdokhlib/shutterstock
 

Wiesbaden – Dieser Fall hat die Gemüter erhitzt und gleichzeitig die Geister geschieden: Eine junge Frau ist am Freitag, dem 14. Juni nach einem Diskobesuch in Wiesbadens Pracht-und-Partymeile Wilhelmstraße in das Auto – einen dunklen BMW – von drei „Südländern“ eingestiegen und später vergewaltigt worden. Nun hat der sexuelle Übergriff durch den Kommentar eines Verkehrspolizisten erneut hohe Wellen geschlagen. Aufgeklärt wurde der Vorfall bislang nicht.    

Wie die Polizei Wiesbaden am 15. Juni unter „ferner liefen“ berichtete, endete die Fahrt auf der B 417 irgendwo zwischen Kirberg und Kettenschwalbach in einem Feldweg, wo das Trio über die Frau herfiel. Schließlich gelang es dem Opfer, sich zu befreien und zur nahen Bundesstraße zu flüchten, wo es der Frau gelang Autofahrer anzuhalten, die ihr halfen. Die nächtliche „Spritztour“ in den Hintertaunus spaltete nicht nur die jouwatch-Gemeinde, sondern sorgte auch bei anderen Medien für geteiltes Leserecho. Neben Häme über die mutmaßliche Leichtsinnigkeit der Nachtschwärmerin waren auch Töne zu hören, die aus ihrer Wut über die zunehmende importierte sexuelle Gewalt keinen Hehl machten. Besonders hoch ging es auf der Medienplattform „Wiesbaden Aktuell“ her, wo auf der Facebookseite kräftig auf den Putz gehauen und ungewöhnlich frei diskutiert wurde. Laut einem Bericht des Wiesbadener Kurier soll einer der User dabei tief ins Wortwaffenarsenal gegriffen und folgendes gesagt haben:

„Zum Glück gibt’s rund um Wiesbaden keine Waffenverbotszone. Gut ausgerüstet, könnt ihr eure Gegner in die Wildnis zurückjagen. Lasst euch nichts gefallen.“

Der kurze Kommentar, inzwischen wohl gelöscht oder nicht mehr auffindbar, hat laut WK einen ziemlichen Shitstorm ausgelöst, denn der Urheber soll ein Mitarbeiter der Wiesbadener Verkehrspolizei sein. Sein Kommentar wird laut Zeitungsbericht von einigen als Aufruf zur Lynchjustiz gedeutet. Dennoch stellt sich der vorgesetzte Dezernent scheinbar hinter den Mitarbeiter, wie man aus nachfolgenden Zeilen unschwer herauslesen kann:

„Das ist eine Formulierung, die man nicht unbedingt teilen muss. Das kann man sicher anders und besser formulieren“, meint Andreas Kowol laut WK. Der grüne Dezernent ist auch für die Verkehrspolizei zuständig. Dennoch stellt die Formulierung seiner Ansicht nach „keinen Aufruf zur Lynchjustiz“ dar. „Selbst zugespitzte Äußerungen seien noch vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt“ meint Kowol. Grundsätzlich werde allerdings den Mitarbeitern der Stadt geraten, in sozialen Medien „zurückhaltend“ zu sein. Wie man im weiteren Verlauf des Artikels erfährt wäre „der Sachverhalt nach Angaben der Polizei bislang überhaupt noch nicht ausermittelt. Es stünde noch eine Vernehmung der Frau aus.“ Im Klartext: 14 Tage nach dem sexuellen Übergriff ist der Sachverhalt „noch nicht ausermittelt“.

Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich bei dem provokanten Kommentar des Verkehrspolizisten auch um einen Seitenhieb gegen die umstrittene „Waffenverbotszone“, die viele Hotspots der Landeshauptstadt wie etwa den Warmen Damm an der Wilhelmstraße, den Kochbrunnen, Reisinger-Anlagen oder das Gelände rund um den Schlachthof ausklammert. Wer die Polizeiberichte genau studiert, erkennt, dass sich gerade an diesen Punkten die Gewalt besonders häuft, weil mit einer Waffenverbotszone zwar gewisse Örtlichkeiten vorübergehend sicher scheinen, aber die Urheber der Gewalt sich an anderen Plätzen umso heftiger austoben. (KL)

Quelle: journalistenwatch.com vom 28.06.2019 


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Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Diese blöde Trulla kann man nicht bedauern. Wenn man bei 3 Kerlen ins Auto steigt grenzt das schon an bodenloser Dummheit.

Annette
Annette
4 Jahre zuvor

Zu 3 neuen Freunden ins Auto…

birgit
birgit
4 Jahre zuvor
Reply to  Annette

Welch ein Erlebnis !