Fahnenflucht in Odessa: Ukrainische Rekruten wechseln angeblich zu Milizen

Ein Student und einige mobilisierte Rekruten der Militärakademie der ukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa sind zu den Milizen der selbsterklärten Volksrepublik Lugansk (VRL) geflüchtet, wie die Leiterin des Pressezentrums des Ministeriums für Staatssicherheit der Republik, Jewgenija Ljubenko, auf einer Pressekonferenz in Lugansk mitteilte.

„Allein an einem Tag sind sechs Soldaten zu den Lugansker Milizen übergewechselt“, sagte Ljubenko.

Ihren Worten zufolge haben der Offiziersschüler Artjom Moltschanow und seine aus dem Donezbecken stammenden Kameraden nach gemeinsamen Übungen mit Rekruten der sechsten Mobilmachung die Flucht geplant.

Moltschanow selbst begründete die Tat auf der Pressekonferenz damit, dass er im Raum der  Militäroperation seinen Dienst nicht verrichten und auf keinen Fall auf seine eigene Familie schießen wolle.

„Auch der Feldwebel des ukrainischen Grenzdienstes, Sergej Sergejew, der sein Kommando massenhaften Gewalttaten und Plünderungen beschuldigt hatte, ist auf die Seite der Lugansker Republik gewechselt“, betonte Ljubenko.

Alle Militärangehörigen hätten außerdem die Absicht bekundet, in der Armee der VRL ihren Wehrdienst zu leisten.

Zuvor, im April 2014, hatte die ukrainische Staatsführung eine militärische Operation gegen die Bewohner des Donezbeckens im Osten der Ukraine begonnen, die mit dem Februar-Staatsstreich nicht einverstanden gewesen waren.

UN-Angaben zufolge sind im Laufe des Konflikts bisher fast 7.000 Menschen ums Leben gekommen.

Die Lösung des Konflikts im Donbass wird unter anderem bei den Treffen der Kontaktgruppe in Minsk besprochen, die seit September vorigen Jahres bereits drei Dokumente zur Beilegung des Konflikts verabschiedet hat.

Quelle: Sputnik vom 28.08.2015

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