Afghanistan: Drohungen der Taliban

Das Foto zeigt eine Rauchwolke nach einem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Die Taliban reklamierten die Gewalttat für sich. (AFP / Wakil Kohsar)
Wird es jetzt wieder mehr Anschläge in Afghanistan geben? Die Taliban drohen damit. (AFP / Wakil Kohsar)

Neue Spannungen in Afghanistan: Die radikal-islamischen Taliban drohen mit weiterer Gewalt, explizit auch gegen amerikanische Soldaten. Vorher hatte US-Präsident Trump die nächste Runde von Friedensverhandlungen abgesagt. Die neue Sicherheitslage hat auch Folgen für das deutsche Engagement der Bundespolizei.

Ein Sprecher der Taliban sagte, die Vereinigten Staaten hätten „mehr als alle anderen“ unter der Absage der Verhandlungen zu leiden. In einer Stellungnahme der Islamisten heißt es, eigentlich seien beide Seiten auf die Unterzeichnung eines Abkommens vorbereitet gewesen. Jetzt werde man weiter kämpfen.

„Wer tötet so viele Menschen?“

Präsident Trump hatte in der vergangenen Nacht ein für heute geplantes Geheimtreffen mit Taliban-Anführern und dem afghanischen Präsidenten Ghani in Camp David abgesagt. Er begründete dies per Twitter mit einem Bombenattantat der Taliban in Kabul am Donnerstag, bei dem zwölf Menschen getötet wurden, darunter ein US-Soldat. Dabei stellte er die Frage: Wer tötet so viele Menschen, um seine Verhandlungsposition zu stärken? Das sei nicht gelungen, vielmehr hätten die Taliban alles nur schlimmer gemacht. Außenminister Pompeo sagte, im Augenblick seien die Gespräche tot.

Die Gespräche zwischen den Taliban und US-Vertretern – darunter der Sondergesandte Khalilzad – laufen seit Juli 2018. Zuletzt hatte es dabei nach Angaben Washingtons eine grundsätzliche Einigung gegeben. Die USA wollen sich zumindest teilweise aus Afghanistan abziehen. Im Gegenzug verlangen sie von den Taliban Garantien, dass das Land kein Rückzugsgebiet für Terroristen wird.

Noch mehr Gewalt zu befürchten

Doch nun sei offen, wie es weitergehe, berichtet auch Sarah Zerback im Dlf aus Washington (Audio-Link). Im Bericht von Silke Diettrich, der ebenfalls im Dlf gesendet wurde, kommt der frühere Vizeverteidigungsminister Afghanistans zu Wort (Audio-Link). Tamim Asey äußert ebenfalls die Befürchtung, dass es nach der Absage der Gespräche mit den Taliban zu neuer Gewalt kommt. Auch Passantinnen und Passanten auf den Straßen von Kabul zeigen sich mutlos und wütend – auch auf die USA.

Der afghanische Präsident Ghani gab den Taliban wegen ihrer andauernden Anschläge die Schuld für das Ende der Gespräche. Allerdings waren Ghani und weitere Regierungsvertreter bislang nicht an den Gesprächen beteiligt. Zu den Beratungen in den USA waren sie auch getrennt von den Taliban eingeladen gewesen. Die Taliban lehnten es stets ab, direkt mit Regierungsvertretern zu verhandeln.

Deutsche Bundespolizei setzt Mission aus

Die neue Sicherheitslage hat auch Folgen für das deutsche Engagement in Afghanistan: Die Bundespolizei setzte ihr Ausbildungsprojekt aus. Das Bundesinnenministerium begründete die Entscheidung mit der unsicheren Lage in Kabul. Die jüngsten Angriffe in Kabul hatten sich auch nahe der Unterkunft der Polizisten ereignet. Nun soll laut AFP die Hälfte der 22 beteiligten Deutschen ausgeflogen werden. Die andere Hälfte ist erst einmal in der deutschen Botschaft untergekommen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 08.09.2019 


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Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Was wollt ihr alle ? Raus aus diesem Steinzeitland. Und alle hier lebenden Afghanen heimschicken. Die sollen dort ihre Kultur leben und nicht bei uns. Die haben 2000 Jahre ohne unsere Zivilistion gelebt. Also was solls.
Was geht uns das an?

Kostet nur jede Menge Geld und Leben der Soldaten dort.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Wer sich mit solchen Fachkräften an einen Tisch setzt, denen ihr Fachgebiet der unverhandelbare Glaube ist, dem ist nicht zu helfen. Es gibt keinen Frieden mit DENEN! Wenn DIE etwas aushandeln und entspricht nicht dem was der Bauer, unter Androhung von Strafen, die öffentlich vollstreckt werden, gelernt hat um in dem Himmel zu den 74 Jungfrauen zu kommen, dann verlieren DIE Ihr Gesicht und das wird nicht passieren. Einen Vertrag mit Ungläubigen gibt es nicht.

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Der NATOD hat es nicht geschafft diese Steinzeitler zu befrieden !
Also ganz schnell alle Soldaten abziehen und nach hause bringen.
Mögen die Afghanen ihre Streitigkeiten unter sich ausmachen.