Die EU bedankt sich für die Regierungsbildung in Rom: Brüssel bastelt an „einfacheren Haushaltsregeln“:

23. September 2019

Die EU bedankt sich für die Regierungsbildung in Rom: Brüssel bastelt an „einfacheren Haushaltsregeln“:

INTERNATIONAL

Brüssel. Es riecht ein wenig nach abgekartetem Spiel: die EU-Finanzminister suggerieren, daß es Forderungen nach „einfacheren Haushaltsregeln“ für die Union gibt. „Viele Minister haben sich für mehr Einfachheit, Transparenz und Planbarkeit ausgesprochen“, sagte EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis jetzt bei einem informellen Treffen in Helsinki. Bis Ende des Jahres werde die EU-Kommission eine Überprüfung der Budgetregeln vorlegen.

Beobachter schließen nicht aus, daß das plötzliche Nachdenken über neue Haushaltsregeln etwas mit der raschen Regierungsbildung in Italien zu tun hat, die mit massiver Einmischung nicht nur aus Berlin, sondern auch aus Brüssel zustandegekommen ist. Italienische Zeitungen hatten unter anderem berichtet, daß der für Haushalt und Personal zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger während der jüngsten italienischen Regierungskrise angedeutet hatte, es könnte möglicherweise neue, weniger verbindliche Haushaltsregeln für Italien geben – falls man sich dort auf die neue linke Regierung verständigen könne.

Finanzkommissar Dombrovskis bemängelt deshalb unverhohlen die derzeit geltenden Haushaltsregeln – im wesentlichen handelt es sich dabei um die sogenannten Maastricht-Kriterien – und orakelte in Helsinki, die Regeln seien „nicht perfekt“.

Der finnische Finanzminister Lintilä sekundierte: „Viele Minister waren eindeutig nicht völlig zufrieden mit den derzeitigen Regeln, aber es gibt verschiedene Meinungen, wie man sie verbessern könnte.“ Finnland hat derzeit den halbjährlichen Vorsitz unter den EU-Staaten. Auch der luxemburgische Finanzminister Gramegna forderte „einfachere Regeln“, „damit wir sie unseren Bürgern und Parlamentariern erklären können und auch damit ein Land weiß, wenn es ein Budget nach Brüssel schickt, ob es den Regeln entspricht.“

Screenshot (657)

Zuletzt hatte die EU-Kommission vor allem mit Italien wegen der Haushaltspolitik der inzwischen geplatzten Koalition über Kreuz gelegen. Beobachter halten es für denkbar, daß Brüssel der neuen Regierung in Rom jetzt mit einer dezenten Aufweichung der Maastricht-Kriterien für die erfolgreiche Installierung der neuen Linksregierung entgegenkommt. Nach den Maastricht-Kriterien ist maximal eine jährliche Neuverschuldung von drei Prozent und eine Gesamtverschuldung von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erlaubt. In Italien liegt sie bei über 130 Prozent. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 23.09.2019 


Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
4 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor

Es riecht ein wenig nach abgekartetem Spiel…aber JA doch….auf Weisung Merkels kam es zu einer Regierungs-Neubildung und nicht zu Neuwahlen….

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Welche Haushaltsregeln ?

Besoffen antreten und sich jeden Tag eine Schubkarre Geld vom Bodygard in den Diesel transportieren lassen ?

Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Da hat doch wieder unsere Bunzlerin ihre dreckigen Pfoten im Spiel.