„Rechtsextreme“ Morddrohung gegen Mike Mohring: Verdacht auf Etikettenschwindel

Mike Mohring – wer droht ihm? (Foto: Imago)

Erfurt – An der Herkunft der von Thüringens CDU-Chef Mike Mohring öffentlich gemachten „rechtsextremen Morddrohung“ werden Zweifel laut: Stil und Selbstbezeichnung der Täter deuten eher auf eine False-Flag-Aktion im typischen Stil linksautonomer Aktivisten hin.

Von jouwatch befragte Kriminologen mit speziellen Kenntnissen über terroristische Droh- und Bekennerschreiben, die aus nachvollziehbaren Gründen ungenannt bleiben wollen, stören sich – neben den zahlreichen Rechtschreibfehlern der von Mohring selbst auf Twitter publik gemachten E-Mail – daran, dass sich die Verfasser selbst „rechtsextrem“ nennen – diese Einschätzung erfolgt meist durch den Verfassungsschutz oder in der medialen Rezeption, entsprechende Aktiviten sehen sich selbst jedoch meist nicht als extremistisch, zumal der Begriff „rechtsextrem“ in Deutschland rein pejorativ belegt ist.

Auch die reichlich phantasielosen Gewaltandrohungen, die exakt reale Attentatszenarien der jüngeren Vergangenheit aufgreifen, wirken wenig authentisch. „Wir werden versuchen, Sie auf der nächsten öffentlichen Veranstaltung niederzustechen, und wenn das nicht gelingt, dann werden Sie mit einer Autobombe oder ähnlichen hinterhältigen Attentaten rechnen müssen“, heißt es in dem Schreiben. Die Urheberkennung „Staatsstreichorchester“ entspricht ebenfalls so gar nicht den sonst  eher auf prägnante Abkürzungen oder markige Selbstbezeichnungen zurückgreifenden neonazistischen Gruppierungen („Nationalsozialistischer Untergrund“, „Phalanx18“ und dergleichen). Die ganze Aktion erinnert eher ein Set-Up in bester Stasi-Manier.

False-Flag à la Stasi oder Antifa?

Mohring ging voller Pathos an die Öffentlichkeit – außer Twitter auch mit einer Videobotschaft: „Bis heute Mittag um 12 Uhr sollte ich meinen Wahlkampf einstellen. Das haben Rechtsextremisten von mir gefordert in einer E-Mail, die ich vorgestern Nacht bekommen habe. Wenn ich das nicht tue, dann wollen sie mich abstechen, so wie die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, oder gar eine Autobombe zünden“, erklärte er darin. Es gäbe zudem, wie der „Tagesspiegel“ berichtete, noch ein weiteres Drohschreiben, zu dessen Inhalt er aber nichts sagen könne. Das Erfurter Landeskriminalamt ermittelt, wie die Polizeieinsatzzentrale des Landes gestern erklärte. Bereits vor knapp einem Monat war eine Morddrohung gegen Mohring bekannt geworden.

Dass Mohring bedroht wird und dies ein durch nichts zu rechtfertigender, abstoßender Vorgang ist, steht völlig außer Frage; es ist jedoch ein großer Unterschied, ob hier wirklich Täter des rechten Spektrums (aus kaum plausibler, unklarer Motivlage heraus) Drohungen ausstießen – oder ob vielmehr linksextreme Kreise versuchen, die Hysterie „gegen rechts“ anzuheizen und Politik wie Bevölkerung weiter zu polarisieren und zu harschen Gegenmaßnahmen zu animieren. Mohring jedenfalls könnte –  ob zu Recht oder als Folge einer inszenierten Aktion – im Endspurt des thüringischen Landtagswahlkampfs von einem gewissen Märtyrer- oder Mitleids-Bonus profitieren, was zulasten der AfD unter Björn Hoecke geht. Möglicherweise liegt in dieser taktischen Folge ja der Schlüssel zu den aktuellen Drohschreiben. (DM)

Quelle: journalistenwatch.com vom 21.10.2019 


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ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Schätze das ist alles Wahlkampgedöns.

birgit
birgit
4 Jahre zuvor
Reply to  ulrike

Habe auch diese Vermutung !

Arne
Arne
4 Jahre zuvor

Hier hat ein poster ein paar Fragen zu der „Morddrohung“ an das Büro Mohring gesendet und keine Antwort bekommen!

https://www.freiewelt.net/blog/kam-die-morddrohung-gegen-mike-mohring-cdu-von-einem-linken-politaktivisten-10079351