Skandal bei Pipeline-Eröffnung: Erdogan empört griechische Delegation

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan (4. v. l.) und sein aserbaidschanischer Amtskollege Ilcham Alijew (2. v.l.) bei der feierlichen Eröffnung der TANAP-Pipeline in Edirne.

© REUTERS / MURAT CETINMUHURDAR/PRESIDENTIAL

POLITIK

Eine griechische Regierungsdelegation hat am Samstag die feierliche Inbetriebnahme der Transanatolischen Pipeline TANAP in der türkischen Provinz Edirne aus Protest verlassen. Auslöser war eine Ansprache des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, die die Griechen als provokant werteten.

Erdogan hatte während der Zeremonie gesagt, sein Land werde die Gas-Bohrungen vor der Küste Zyperns trotz internationaler Kritik fortsetzen. Daraufhin verließ die griechische Delegation die Zeremonie.

Die griechischen Vertreter seien nur gekommen, um an der Eröffnung der TANAP teilzunehmen, die mit der Trans-Adria-Pipeline (TAP) verbunden werde, sagte der griechische Vize-Energieminister Dimitrios Ikonomou dem Sender Skai. Und weiter:

„Als Herr Erdogan von Problemen zu sprechen begann, die nicht mit der Eröffnung der Pipeline zusammenhängen, und als er auf provokante Weise von Griechenland sprach, war für mich klar, dass ich gehen muss.“

Durch die TANAP-Pipeline soll Erdgas aus Aserbaidschan in die Türkei und nach der Fertigstellung der Trans-Adria-Pipeline im Jahr 2020 weiter nach Südeuropa transportiert werden. Die Leistung der Pipeline ist auf 16 Milliarden Kubikmeter angelegt, sechs Milliarden Kubikmeter davon sollen in der Türkei entnommen werden und die übrigen zehn Milliarden nach Südeuropa strömen.

Zypern-Gasstreit

Die Türkei und die Republik Zypern streiten sich um Öl- und Gasvorkommen vor der Küste der Mittelmeerinsel, die in einen nur von der Türkei anerkannten Norden und in einen griechischen Süden geteilt ist. Trotz Protesten von Nikosia und der EU hatte die Türkei bereits im Sommer Bohrschiffe in die Ausschließliche Wirtschaftszone Zyperns entsandt.

Im November beschloss die EU einen Rechtsrahmen für Sanktionen, um die Türkei von neuen Bohrungen abzuhalten. Als nächster Schritt könnten Strafmaßnahmen verhängt werden. Die Regierung in Ankara weist die Vorwürfe illegaler Bohrungen zurück.

leo/sb

Quelle: Sputnik vom 01.12.2019 


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ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Erdogan tritt aber auch überall ins Fettnäpfung. Weiter so. Bald hat er sich überall unbeliebt gemacht.