Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Empörung über grüne Hausnummern – GELTEN BALD ALLE, DIE SIE NICHT HABEN, ALS KLIMASÜNDER?

Die Vilshofener Stadträtin Silvia Ragaller (FWG/Grüne) und Bürgermeister Florian Gams (SPD) zeigen das grüne Hausnummern-Schild, das signalisieren soll, dass die Bewohner öko-gerecht leben.

Die Vilshofener Stadträtin Silvia Ragaller (FWG/Grüne) und Bürgermeister Florian Gams (SPD) zeigen das grüne Hausnummern-Schild, das signalisieren soll, dass die Bewohner öko-gerecht leben.Foto: Helmuth Rücker/PNP

Eigentlich ist die Idee gut gemeint…

Schon seit vielen Jahren zeichnen einzelne Gemeinden und Bundesländer Häuser von Anwohnern für nachhaltige Bauweise mit grünen Hausnummern aus. Zum Beispiel, wenn die Häuser Solaranlagen besitzen oder energie-effiziente Materialien zum Einsatz kamen.

ABER: Viele Kriterien-Kataloge schießen inzwischen völlig übers Ziel hinaus!

Neuestes Beispiel: Vilshofen in Bayern. Dort dürfen Bürger ab 1. Januar eine grüne Hausnummer an ihr Haus hängen, wenn sie „nachhaltig“ leben.

 

In die Bewertung fließt u.a. ein, ob die Familien öffentliche Verkehrsmittel nutzen und ein E-Auto haben (am meisten Punkte gibt es, wenn man gar kein Fahrzeug besitzt). Die Initiative stammt von Grünen und Freien Wählern im Vilshofener Stadtrat.

Auch in Mainz/Bingen (Rheinland-Pfalz) bekommen Bewohner Punkte für bestimmte Verhaltensweisen. So müssen sie für eine Grüne Hausnummer einen Bewerbungsbogen ausfüllen und darin detailliert Auskunft geben, wie öko-gerecht sie leben. BILD nennt einige Beispiele:

► Einkaufen auf dem Wochenmarkt statt im Supermarkt („Belege erwünscht“): 2 Punkte

► Verzehr von Bio-Lebensmitteln: maximal 8 Punkte

► Nur zweimal pro Woche Fleisch essen: maximal 4 Punkte

► Aufstellen eines Wassersprudlers in der Küche: 3 Punkte

► Mitgliedschaft bei Greenpeace (passives Mitglied: 1 Punkt, aktives Mitglied: 3 Punkte)

► BahnCard 100 (4395 Euro pro Jahr in der 2. Klasse): 10 Punkte

► nachweislich kein Auto: 5 Punkte

ABSURD: In Weimar werden Anwohner ausgezeichnet, wenn sie ihr Haus in der Nähe einer Bushaltestelle (höchstens 300 Meter) gebaut haben! Tagsüber muss hier mindestens einmal pro Stunde ein Bus abfahren. Und: Je mehr Fahrräder im Haushalt sind, desto mehr Punkte gibt es.

Ist das noch sinnvolle Umwelt-Förderung oder schon Bevormundung der Bürger?

Der Vize-Generalsekretär der CSU, Florian Hahn (45), zu BILD: „Zu Verbieten und Verderben gesellt sich nun noch Brandmarken – die Öko-Fundamentalisten verabschieden sich immer mehr von einer freien und liberalen Gesellschaftsordnung. China lässt grüßen!“

Christian Haase (53), Bundesvorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU/CSU, sieht es gelassener. Er warnt aber vor einer „Ausgrenzung“ jener, die sich Bio-Lebensmittel und eine BahnCard 100 nicht leisten können.

FDP-Generalsekretärin und Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg (38) äußert sich gegenüber BILD kritisch: „Umweltbewusstsein ist wichtig, doch diese Aktion ist grotesk. Verwaltung sollte Dienstleister und nicht Erzieher der Bürger sein.“

Quelle: Bild-online vom 08.12.2019 


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