Die Demokratie liegt im Sterben, die wahren Demokraten im Wachkoma!

(c) Mehr Demokratie flickr CC BY-SA 2.0

Wie schon in den letzten „Goldenen Zwanzigern“ sehen es auch diesmal nur wenige. Und von denen hat kaum jemand Interesse, die Entwicklung zu umzukehren. Die einen um ihres Machterhalts willen, die anderen ihres Willens zur Erlangung dieser Macht wegen…

Ein Gastbeitrag von Michael van Laack

Tja, so geht das manchmal: Eigentlich wollte ich nur dieses kurze Intro zu Prof. Dr. Werner J. Patzelts Gastbeitrag „Deutsche Stimmungen: Alle gegen eine“ für die Verlinkung auf der FB-Seite des Blogs einstellen… Aber dann konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu schreiben. Herausgekommen ist keine weltbewegend neue Erkenntnis, sondern eine Zusammenschau, ein Appell, Hoffnungen und Befürchtungen. Für den einen mag das ein kurzer Artikel sein aus der Rubrik „Gut, dass wir mal darüber geredet haben, aber gemusst hätte es nicht!“, für andere vielleicht ein „Augenöffner“. Wie auch immer. Hier nun die Fortsetzung des Intros:

Geschichte wiederholt sich nicht; aber die Strategie derer, die sie weben

…Wie damals wird von der Bevölkerung kein Widerstand zu erwarten sein. Denn bei der deutlichen Mehrheit der Bürger ist die Obrigkeitshörigkeit heute genauso stark verankert wie damals. Lediglich die Ursache hat sich verändert. Während damals die Demokratie noch jung war, den Preußen der exilierte Kaiser und den Katholiken der Papst und beiden Gruppen „Ehre“ und „Treue“ immer noch viel galten, ist man heute hörig jenen, die Wohlstand für alle versprechen und für breite Schichten auch liefern.

Jenen, denen es in kleinen Schritten gelungen ist, die Hoheit über die Kinderbetten zu erlangen, indem sie die Keimzelle der Gesellschaft knackten, die Erwerbstätigkeit zum höchsten Lebenzweck und -wert erhoben, den Konsum und die Inanspruchnahme von immer mehr Dienstleistungen als Ersatz für eigene Kreativität und Engagement anboten, ja regelrecht aufdrängten.

 

‚Brot und Spiele – Wer braucht da noch Demokratie?

Erst als dieser „Wert“ in den Köpfen der Menschen sicher verankert war, konnte die Phase beginnen, in der man Abhängigkeiten schaffte: Von den Märkten, die „forderten“; vom Staat als „Vater“, der „unterstützte“; von der Kirche, die nur scheinbar die Entwicklungen beklagte, sich ihnen habe nie ernsthaft in den Weg stellte und mittlerweile eskortiert.

Je mehr sie von Demokratie reden, je engagierter sie sie verteidigen zu wollen vorgeben, um so rücksichtsloser bekämpfen sie alle, die jenes Konstrukt – das sie mühsam über mehrere Jahrzehnte in kleinen Schritten aufgebaut hatten und dass vor wenigen Jahren fast fertig schien – zu zerstören drohen!

Was wir sehen, ist kein einfacher Streit über den richtigen Weg, kein Kampf um mehr oder die richtige Demokratie, keine Schlacht des Lichtes gegen das Dunkel.

Was wir aktuell sehen ist das Dunkel, dass schon fast überall das Licht ausgemacht hat in den Köpfen der Menschen und nun fürchtet, jemand könne einen Schalter finden, der viele Lichter gleichzeitig wieder hell erstrahlen lässt!

Die Familie – der Feind jeder politischen Religion

Was sie am meisten fürchten, ist die Familie als Verband, als kleinste Einheit eines geschlossenen Systems, eine „verschworenen Gemeinschaft“. Deshalb bekämpfen jene Parteien, die zwar verschiedenen Namen tragen, aber das gleiche Ziel vor Augen haben, seit Jahrzehnten die Familie.

  • Sie stärken nicht Frauenrechte um der Frauen willen;
  • sie haben das Scheidungsrecht nicht vereinfacht, weil es ihnen um einen ggf. in der Beziehung leidende Partner einer Ehe ging;
  • sie erfanden das „soziale Geschlecht“ nicht aus Langeweile oder pseudoreligiösen Gefühlen;
  • sie forderten keine bessere Versorgung arbeitender Eltern aus Fürsorgepflicht;
  • sie machten die Ganztagsschule nicht um der besseren Bildung der Kinder willen zum Standard;
  • sie führten die „Ehe für Alle“ nicht der Homosexuellen zuliebe ein;
  • Abtreibungen dulden sie in Form der „sozialen Indikation“ nicht um der freien Entscheidung der Bauchbesitzerin wegen…

Zusammenhalt in einer Gemeinschaft – der Feind jeder Diktatur

Ihr Ziel ist eine Bevölkerung, in der die emotionale Einzelbindung des Individuums auf ein Minimum reduziert ist bei gleichzeitig materieller Abhängigkeit einer vom Staat zumindest indirekt gelenkten Wirtschaft. Jeder soll sich selbst der Nächste werden.

Dass sich dies nicht von jetzt auf gleich erreichen lässt, dass solche Entwicklungen langsam wachsen müssen, gefördert u.a. durch die geschilderten Maßnahmen, liegt auf der Hand.

Sie aber waren siegesgewiss, die Bürger Europas (besser der EU) und Nordamerikas waren faktisch schon in ihrem „Besitz“. Es war nur noch ein kleiner Schritt zum Zentralstaat Europa, über den man dann in vielleicht einer weiteren Dekade die Früchte hätte ernten können.

Der Supergau für die Feinde der Völker

Doch dann geschah, was in keiner Formel ihrer Planspiele Berücksichtigung gefunden hatte. Eine Verkettung „unglücklicher Umstände“ ließ bei manch Konservativem den Willen und die Kraft neu wachsen, sich dieser Entwicklung entgegen zu stemmen. Die Flüchtlingskrise war nur ein Dominostein. Zuvor hatten wir bereits Papst Benedikt XVI., der konservative Katholiken ermutigte, auch politisch andere Akzente zu setzen. Diese Signale strahlten über die römisch-katholische Kirche hinaus in konservative Kreise verschiedener europäischer Gemeinwesen.

Benedikts Sturz und die Installation eines Neomarxisten auf dem Stuhl Petri erzielte nicht den gewünschten „Zurück zu unserer Vernunft“-Effekt, sondern eine Gegenbewegung.

Screenshot (657)

Die Arroganz und der Machthunger Obamas und Merkels wurde von mehr und mehr Bürgern in der EU wahrgenommen (Atomkraft, Banken- und Eurorettung, Migration, Bewertung des Islams usw.); dann Trump, der Brexit, Chaos in Italien und Spanien, Ungarn, Polen…

Die Erbauer von Huxleys schöner neuen Welt fürchten um den Einsturz des fast fertigen Hauses Europa auf dem Grundstück der „One World“. Aber noch sind sie sehr stark und schlagen in diesen Jahren so unbarmherzig mit ihrer stärksten Waffe: den Medien. Deshalb fahren sie Null- und Niedrigzins-Politik, deshalb drängen manche auf rasche Abschaffung des Bargelds. Ihnen läuft die Zeit davon. Sie müssen die Abhängigkeit so schnell als möglich vertiefen.

Haben wir eine Chance, gewaltfrei erfolgreich Widerstand zu leisten, das System zu kippen?

Ja, aber nur, wenn Geschlossenheit gelingt: Die bürgerliche Mitte Deutschlands und Europas muss ihr Lagerdenken aufgeben, muss gewissermaßen die Grenzen öffnen: Atheisten, Katholiken, Protestanten, Juden! Getrennt marschieren und vereint schlagen.

Wo der Feind steht, wissen wir! Sein Ziel kennen wir auch. Er will herrschen als Gott. Er nennt sich nicht so, aber diese Machtfülle ist sein Endziel.

Bleiben wir weiterhin zersplittert, finden wir weiterhin keine Anführer, die mit Charisma und massiver verbaler Wucht Massen überzeugen können von der Richtigkeit des freiheitlichen (liberalen) und bewahrenden (konservativen) Denkens, wird eine neue Phase der Diktatur in Europa-West nicht zu verhindern sein.

Dann kann man nur noch der Aufforderung des Zauberers Gandalf im Sturz von der Brücke in Khazad-dûm folgen: „Flieht, ihr Narren!“ Ich füge hinzu: Hoffentlich ist Euch dazu dann die Möglichkeit gegeben! Noch einmal, was ich neulich in eine Rede schrieb:

Communio und das Schwert des Wortes, gezogen aus der Scheide der Wahrheit

„Es fehlt nicht an Menschen, die sich wecken lassen würden, auch fehlt es uns nicht an Weckrufern. Uns fehlt es an Communio (an Gemeinschaftssinn), an Entschlossenheit, an einer einheitlichen Strategie, an der Bereitschaft, einer Sache zu dienen, ohne sich zu unterwerfen!

Und es fehlt uns oft an Ehrlichkeit! Denn wir dienen der Sache nicht, wenn wir sie von Lügnern eskortieren lassen. Mit unseren eigenen Waffen gilt es in die ideologische Schlacht um die Freiheit zu gehen. Lassen wir dem Feind die seinen. Verwenden wir das Schwert des Wortes nur dann, wenn wir es aus der Scheide der Wahrheit gezogen haben!“

Quelle: philosophia-perennis.com vom 12.01.2020


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Annette
Annette
4 Jahre zuvor

Teile aus einem aktuellen Schreiben an eine nichtstaatliche Regierungsorganisation:

Sehr geehrte Herren xxxxx und xxxxx,

Was ist denn nun so verwerflich herausgefunden zu haben, daß die Verwaltungs-BRD kein STAAT ist und zudem auch niemals werden kann?

Vielleicht daß eine gigantische Vermögensverschiebung des zugrunde liegenden Staates Deutsches Reich ruchbar wird oder der Geburtsprozeß des EU-Staates durch viele bewiesene Staatszugehörigkeit zum Deutschen Reich verlangsamt wird?

Vermutlich ist diese „Reichsbürgergeschichte“ eine riesige Nebelkerze. Die Protagonisten Wolfgang Plan und Adrian Ursache hätte man völlig geräuschlos am Kiosk oder beim Brötchenholen festsetzen können, allerdings wäre dann kein bereitstehendes TV-Team zugegen gewesen. Zu dumm aber auch.

Selbst wenn die sogenannte BRD kein Staat ist, stellen wir Kritiker die Existenz der BRD niemals infrage, die BRD ist da; ein nichtstaatliches Konstrukt und der Rechtsnachfolger des 3. Reichs. Es gilt dennoch, die Normen und Vorgaben unserer Gesellschaft zu erfüllen. Wir sind eine soziale Gemeinschaft und diese bedarf Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Genau das muß und wird auch von uns Kritikern befolgt.
Demokratie verlangt sich am demokratischen Leben zu beteiligen und sich einzubringen. Demokratie braucht Meinung und Mitwirkung. Sie erfordert den mündigen Bürger, nicht den gedankenlosen Konsumenten.
Leider haben wir alle uns so wohlgefühlt daß wir vergessen haben, daß Demokratie auch aktives Einbringen durch Kritik erfordert, wenn ein nichtstaatliches Konstrukt von sich behauptet ein Staat zu sein.
Da schreibt z. B. ein Rechtsanwalt etwas zu Preußen: Wenn das Deutsche Reich nachweislich besteht und das Deutsche Reich aus 25 EINZELSTAATEN besteht, dann ist auch Preußen noch da, denn zum Deutschen Reich gehört nun einmal auch Preußen.
Schlußbetrachtung:
Niemand aus Ihren Reihen will verständlicherweise seine Reputation gefährden oder es liegt schlicht und ergreifend Gleichgültigkeit vor, möglicherweise auch Unwissenheit.
Sie, die Herren xxxxxxxxx und xxxxxxxxxxx und auch Ihre Angestellten, die dieses Schreiben lesen, könnten etwas ändern, wir leider nicht, wir werden POLITISCH VERFOLGT, und somit appellieren wir an Ihren Mut zur Wahrheit.
Das 11. Gebot: Du sollst nicht täuschen ein Staat zu sein, wenn Du kein Staat bist…

ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Annette glaubst Du die kapieren das ??

Welche Demokratie liegt denn da im Sterben ?