Ausnahmezustand: Hunderte Tote bei Erdbeben in Ecuador

Erdbeben in Ecuador: Viele Tote, große Zerstörungen
AFP

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Es war das stärkste Erdbeben in Ecuador seit Jahrzehnten: Mehr als 230 Menschen sind bei der Katastrophe ums Leben gekommen. Es wird befürchtet, dass es noch weitere Opfer gegeben hat.

Das volle Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar: Nachdem die Behörden zuletzt von mehr als 77 Opfern gesprochen hatten, ist die Zahl der Opfer nach dem schweren Erdbeben in Ecuador auf mindestens 233 gestiegen. Das teilte Präsident Rafael Correa über den Nachrichtendienst Twitter mit:

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Die Behörden riefen nach dem heftigen Erdstoß vor der Westküste des südamerikanischen Landes den Ausnahmezustand aus. Rund 10.000 Soldaten und 3500 Polizisten wurden in die Erdbebengebiete gesandt.

Die Hilfsorganisation Humedica kündigte an, am Montag ein fünfköpfiges Einsatzteam nach Ecuador zu schicken. Der internationale Caritas-Verband stellte für die Soforthilfe in dem lateinamerikanischen Land 100.000 Euro zur Verfügung. Papst Franziskus sprach den Betroffenen vor Tausenden Pilgern in Rom sein Mitgefühl aus. „Beten wir für die Bevölkerung“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt. Präsident Correa sprach in einem Telefoninterview des Staatsfernsehens von einer „schmerzhaften Bewährungsprobe“. Das Wichtigste sei jetzt, menschliches Leben zu sichern. Zudem bat er sein Land um Ruhe und Geschlossenheit.

Die US-Erdbebenwarte USGS und die ecuadorianischen Behörden gaben die Stärke des Erdstoßes mit 7,8 an. Demnach ereignete sich das Beben am Samstagabend unweit der Küste in einer Tiefe von 20 Kilometern, das Pazifik-Zentrum für Tsunamiwarnungen gab eine Warnung für Ecuador aus. Es sei das stärkste Beben in dem Andenstaat seit 1979 gewesen.

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Betroffen war vor allem die Stadt Portoviejo in der westlichen Provinz Manabí. Auch aus Guayaquil wurden Tote gemeldet. In der größten Stadt des Landes stürzte nach Medienberichten unter anderem ein dreistöckiges Gebäude zusammen. Viele andere Städte meldeten Schäden. Einem Bericht der Zeitung „El Telégrafo“ zufolge, fiel in vielen Stadtteilen der Hauptstadt Quito der Strom aus.Das Geologische Institut Ecuadors berichtete über mehrere Nachbeben entlang der Küstenregion. Die Regierung schickte landesweit Soldaten auf die Straßen, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, wie Vizepräsident Glas erklärte. Der Ausnahmezustand galt zunächst in sechs Provinzen des Landes.

Das südamerikanische Land liegt geografisch am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Gürtel aus etwa 450 aktiven Vulkanen. Er ist etwa 40.000 Kilometer lang und wie ein Hufeisen geformt. Dort treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben. Das Halbrund aus „Feuerbergen“ reicht von den Küsten Süd- und Nordamerikas bis zu einer Reihe von Inselketten im asiatisch-pazifischen Raum. Kurz vor dem Erdstoß in Südamerika hatte ein Beben der Stärke 7,3 das weit entfernte Japan erschüttert, das ebenfalls am Feuerring liegt. Bei der Bebenserie in dem asiatischen Land starben mehr als 40 Menschen; Tausende wurden verletzt.

Quelle: Spiegel-online vom 17.04.2016

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