Wirtschaft – Real-Kette an deutsch-russische Investorengruppe verkauft – droht jetzt Zerschlagung?

 

Real-Kette an deutsch-russische Investorengruppe verkauft – droht jetzt Zerschlagung?
Real entstand 1992 aus der Zusammenführung der Marktketten divi, basar, Continent, esbella und real-kauf.

Die Handelskette Real ist laut einem Bericht der „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstagabend offiziell verkauft worden. Die 276 Märkte werden von dem deutsch-russischen Konsortium SCP Group und X+Bricks übernommen. Mitarbeiter protestieren für Erhalt der Arbeitsplätze.

Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung ist der Verkauf mittlerweile in „trockenen Tüchern“. Rund 30 der noch bestehenden 276 Real-Märkte sollen nach dem Verkauf der Supermarktkette an den Finanzinvestor SCP geschlossen werden. Das hatte der Chef des Real-Mutterkonzerns Metro AG, Olaf Koch, am Donnerstag in Düsseldorf mitgeteilt. Der Manager bezeichnete die Verkaufsverhandlungen am Donnerstag als „sozusagen abgeschlossen“. Es sei geplant, dass die Gremien beider Unternehmen noch am Donnerstag ihre Zustimmung zum ausgehandelten Vertrag geben. Dies ist nun offenbar geschehen.

Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro will sich künftig ganz auf sein Großhandelsgeschäft konzentrieren und suchte deshalb schon seit geraumer Zeit nach einem Käufer für seine schwächelnde Supermarkt-Sparte. Nach dem Verkauf soll die Supermarktkette mit aktuell rund 34.000 Beschäftigen zerschlagen werden. Zwar wollen die Käufer einen Kern von 50 Real-Märkten für mindestens 24 Monate weiter betreiben. Der größte Teil der Filialen soll jedoch an andere Händler wie Edeka oder Kaufland weiterverkauft werden. Von den neuen Betreibern werde die Zusicherung erwartet, Real-Mitarbeiter weiterzubeschäftigen, sagte Koch. Filialen „ohne Zukunftsperspektiven“ sollen geschlossen werden.

Auch im wichtigen Weihnachtsquartal erwies sich Real noch einmal als Sorgenkind der Metro AG. Weitere Wertberichtigungen kurz vor dem Verkauf sorgten im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 für rote Zahlen beim Mutterkonzern. Unter dem Strich stand ein Verlust von 34 Millionen Euro, wie das Unternehmen bei der Präsentation der Quartalszahlen mitteilte. Die Wertberichtigungen auf Real bezifferte Metro auf 237 Millionen Euro.

Durch den Verkauf von Real erwartet die Metro AG selbst nun einen Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro. Das sind rund 200 Millionen Euro weniger als noch vor einigen Monaten erhofft. Hier mache sich unter anderem die Geschäftsentwicklung bei Real in den vergangenen Monaten bemerkbar, sagte Koch.

Im nun fortzuführenden Geschäft – also ohne Real und ohne das ebenfalls vor einem Verkauf stehende Geschäft in China – sank der Gewinn des Handelsriesen in den drei Monaten bis Ende Dezember um knapp 30 Prozent auf 121 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) ohne Immobilienverkäufe nahm leicht ab – um 0,6 Prozent auf 526 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde vom Unternehmen bestätigt.

Real-Kette an deutsch-russische Investorengruppe verkauft – droht jetzt Zerschlagung?
Mitarbeiter der Real-Supermärkte protestieren vor der Hauptversammlung der Metro am 14. Februar 2020 in Düsseldorf.

Hunderte Beschäftigte der nun kurz vor der Zerschlagung stehenden Supermarktkette Real demonstrierten vor der Hauptversammlung des Mutterkonzerns Metro AG für eine Absicherung ihrer Arbeitsplätze und ihrer Löhne. Die Beschäftigen skandierten: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ und forderten auf Transparenten „Wir wollen in sichere Hände“.

Mehr zum Thema:

(rt/dpa)

Quelle: Russia Today (RT) vom 14.02.2020


Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell abgelegt und mit , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Wir verstehen den Plan nicht! Man hat Ihn uns nicht richtig erklärrrrt! Die von Real bekommen einen ganz sicheren Arbeitsplatz im Oktober, wenn der BER Flughaben dieses Jahr eröffnet wird.
Hat schon einer eine Ausschreibung gefunden, worin Mitarbeiter und Geschäftstreibende für den BER gesucht werden? Nein? Was sagt das uns?
Richtig setzen, fünf minus! Es sagt uns, es werden noch mehr Firmen geschlossen damit der BER genügend Mitarbeiter für die rollende Woche bekommt!!! Die Mitarbeiter von Real haben nicht den Weitblick wie das Zentralorgan der SEDCDU… Die Partei, die Partei hat immer Recht.
SCHRÖDER wusste schon vor Merkel…!!! Der vermutlich schlaue Hund der…hat damals gesagt: Die Arbeiter müssen der Arbeit hinterher ziehen und eben mal Ihre Eigenheime verkaufen und am neuen Arbeitsort neu bauen…!!! Ein Schlauer, kluger; Kellner bringse mal ne Flasche Bier… Zwischen 1990 und 98 hat der das schon mit Real und BER vorhergesehen. Jaaa… das allsehende Auge der Partei!!!

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Na irgendwie müssen die Russen die Versorgung aufrecht erhalten, wenn dieser Sauladen hier zusammenbricht.
Ich sehe kein Negativ !