Schlag gegen internationalen Drogenring: Razzia in Staßfurt: Cannabisplantage in Spielhalle entdeckt

Bei einer Razzia in Staßfurt haben Spezialkräfte des Landeskriminalamtes am Donnerstag eine Cannabisplantage in einer Spielhalle entdeckt. Die Razzia war Teil eines europaweiten Einsatzes gegen organisierte Kriminalität.

Annette Schneider-Solis

von Annette Schneider-Solis, MDR SACHSEN-ANHALT

Mehrere Polizisten in Uniform auf einem Grundstück mit zwei blauen Zelten und einem Polizeiauto im Hintergrund
Zahlreiche Polizisten und Spezialkräfte waren am Donnerstag in Staßfurt im Einsatz.Bildrechte: MDR/Annette Schneider-Solis

Morgens früh um sechs, noch ist es dunkel in Staßfurt im Salzlandkreis. Die meisten Menschen schlafen noch, einige machen sich fertig für die Arbeit, andere beginnen gerade ihre Frühschicht.

Rund um eine Spielhalle bringen sich Spezialkräfte des Landeskriminalamts in Stellung. Vorsichtig nähern sie sich dem Gebäude, dann geht alles ganz schnell: Türen splittern, mit lauten Rufen stürmen die Polizisten hinein. Drei Männer werden regelrecht überrumpelt, Handschellen klicken.

Razzia war Teil einer europaweiten Fahndung

In den Räumen hinter der Spielhalle finden die Beamten eine Cannabisplantage. 2.000 kleine Pflänzchen in Blumentöpfen, abgeschirmt durch Wärmefolie und unter gelbem Kunstlicht. Die Razzia in Staßfurt ist Teil einer europaweit angelegten Aktion gegen die organisierte Kriminalität. „Zeitgleich haben Ermittler unter Koordinierung von Europol in Spanien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland zugeschlagen“, sagt Michael Klocke, Sprecher des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt. Bei dem Schlag gegen einen internationalen Drogenring sind insgesamt 25 Verdächtige eines albanischsprachigen Drogenrings festgenommen worden.

Ein Polizist mit Mundschutz hält in einem Kellerraum eine schwarze Plane in der Hand
Die Razzia fand in einer Spielhalle in Staßfurt statt.Bildrechte: MDR/Annette Schneider-Solis

Die Polizei war ihnen schon länger auf der Spur. Belgische Ermittler waren 2017 auf die Gruppe gestoßen. Seither ermittelten die Behörden unter der Leitung der Polizei Antwerpen. Europol wurde eingeschaltet und koordinierte die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Die Ermittler stellten fest, dass das Rauschgift in Containern versteckt nach Belgien geschmuggelt und von dort aus nach ganz Europa umgeschlagen wurde. Dazu benutzten die Drogenkuriere Fahrzeuge, die mit ausgeklügelten versteckten Behältnissen ausgestattet waren. Mitglieder des Drogenrings werden verdächtigt, in Spanien und Deutschland Rauschgiftplantagen betrieben zu haben.

Plantage in Staßfurt war erst im Aufbau

Die Fahnder verfolgten die Spur des Geldes und stießen so auch auf die Plantage in Staßfurt. Die war offenbar gerade erst im Aufbau. Die Pflanzen sind noch sehr klein; frühestens in 12 Wochen hätte hier geerntet werden können. Das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt wurden durch die Antwerpener Polizei eingeschaltet. Das LKA übernahm die Ermittlungen vor Ort.

Die Köpfe des Drogenrings wurden von der belgischen Polizei in Albanien festgenommen. Einige der am Donnerstag Festgenommenen haben bereits mehrere Straftaten in verschiedenen Ländern begangen. Auch die drei in Staßfurt Festgenommenen wurden per internationalem Haftbefehl gesucht.

Zeitgleich Razzien in anderen Teilen Deutschlands und Europa

Ein Polizist steht vor einer offenen Tür au einem Hof und blickt ins dunkle Innere
Die Razzia in Staßfurt war Teil einer europaweit angelegten Aktion gegen die organisierte Kriminalität.Bildrechte: MDR/Annette Schneider-Solis

In Sachsen-Anhalt waren knapp 300 Polizisten im Einsatz. Neben dem Spezialeinsatzkommando waren das vor allem Beamte der Landesbereitschaftspolizei und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift von LKA Sachsen-Anhalt und Hauptzollamt Hannover. Auch die Polizei in Brandenburg und Berlin schlug am gleichen Tag zu.

Insgesamt 600 Polizeibeamte waren am Donnerstag europaweit im Einsatz. Insgesamt wurden 30 Gebäude untersucht, sechs Cannabisplantagen flogen auf. Außerdem wurden 60.000 Euro Bargeld, Mobiltelefone, Waffen und Munition sichergestellt. Die Ermittlungen waren Teil eines europäischen Projekts, das sich gegen mafiöse Gruppen der organisierten Kriminalität richtet und von Italien aus geleitet wird. Drei italienische Mafiaexperten unterstützten die Polizei in Belgien. Die Aktion heute war ein empfindlicher Schlag gegen die organisierte Kriminalität. Mehrere Haftbefehle wurden vollstreckt und Rauschgift in nicht geringer Menge festgestellt.

Quelle: MDR vom 17.02.2020


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Die Wortmarke steht auch auf Gehaltslisten und Sie „arbeitet“ nur auf Anweisung. Diese kleine Maffia aus Südeuropa wird den Südamerikanischen Kartellen nicht gefallen haben. Die Wortmarke ist nicht in der Lage solche Kartelle zu erkennen (dürfen). In die BRiD kommen jährlich 600 Tonnen sog. Rauschgifte. Was darf die Wortmarke davon an Kilogramm auffinden-so gut wie nichts.