Deutschland – Hannover: Mutmaßliches Clanmitglied aus Montenegro in Klinik – Streit um Kosten für Polizeischutz

 

Hannover: Mutmaßliches Clanmitglied aus Montenegro in Klinik – Streit um Kosten für Polizeischutz

Polizei Hannover kontrolliert derzeit alle Zufahrten und Wege auf dem Gelände der Medizinischen Hochschule Hannover. Schwer bewaffnete Beamte stehen an Eingängen. Ein mutmaßliches Mafia-Mitglied aus Montenegro soll derzeit auf der Intensivstation medizinisch versorgt werden.

Seit Jahren tobt ein regelrechter Krieg zweier Banden aus Montenegro mit Dutzenden Toten. Jüngst wurde ein mutmaßliches Mafia-Mitglied angeschossen und nach Hannover zur Behandlung verlegt. Das massive Polizeiaufgebot in der Klinik sorgt nun für Diskussionen.

Seit rund einer Woche gleicht die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) einer Hochsicherheitszone. Dutzende schwer bewaffnete Polizisten bewachen die Eingänge in das Krankenhaus und kontrollieren die Besucher. In der Zufahrt zu der Universitätsklinik sind Polizeiwagen postiert. Grund für die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen ist die medizinische Versorgung eines mutmaßlichen hochrangigen Mafia-Mitglieds.

Polizeiaufgebot zum Schutz des Patienten, aber auch der Klinikmitarbeiter und Gäste

Bei dem Patienten soll es sich um den Montenegriner Igor K. handeln. Der 35-Jährige wurde vor rund einer Woche aus dem Krankenhaus im kleinen Westbalkan-Staat in die Klinik nach Niedersachsen verlegt. Das massive Polizeiaufgebot soll nach Angaben des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius (SPD) neben dem Schutz der Person vor allem dem „Schutz unbeteiligter Dritter“ dienen. Damit seien Klinikmitarbeiter, andere Patienten und die Besucher der Klinik gemeint. Gegen den Mann gebe es keinen internationalen Haftbefehl.

Wir haben ihn nicht hergeholt, wir haben ihm keinen roten Teppich ausgerollt, er ist jetzt da und die Ärzte müssen ihn behandeln“, zitiert NDR den niedersächsischen Innenminister.

 

Doch der Einsatz der Beamten sorgt für Diskussionen und Kritik. Es geht dabei vor allem darum, dass für die Kosten des Polizeischutzes der Steuerzahler aufkommen soll. Die Polizeigewerkschaft Bund deutscher Kriminalbeamter in Niedersachsen (BdK) forderte laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, dass die Klinik die Kosten für den aufwendigen Polizeieinsatz tragen soll.

Es kann doch nicht sein, dass die MHH sich einen Privatpatienten einfliegen lässt, daran gut verdient und der Steuerzahler muss draufzahlen“, sagte BdK-Landesvorsitzende Matthias Karsch gegenüber der Zeitung.

Die Behandlungskosten trägt der Patient selbst. Inzwischen wurde auch bekannt, dass offenbar auch die Ehefrau des mutmaßlichen Clan-Mitglieds in Hannover Polizeischutz erhält. Über die Höhe der Gesamtkosten des Einsatzes gibt es derzeit keine Informationen. Wie lange die Sicherheitsvorkehrungen in Kraft sein sollen, ist ebenfalls nicht bekannt.

Screenshot (657)

Streit um Kokain führt zum erbarmungslosen Bandenkrieg

Der Name und das Alter des Mannes stimmen mit jener Person überein, die Ende Januar in Montenegro angeschossen wurde. An einem Bahnübergang im Vorort der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica waren auf einen im Auto sitzenden Mann über 20 Kugeln abgefeuert worden. Er soll laut Berichten lokaler Medien in den Brust-, Bauch- und Oberschenkelbereich getroffen worden sein. In Podgorica wurde er notoperiert. Demnach sei er eine Woche später wegen besserer medizinischer Versorgung in die Klinik nach Hannover verlegt worden.

Der 35-Jährige wird Berichten montenegrinischer und serbischer Medien zufolge dem sogenannten Škaljari-Clan zugeschrieben und gelte demnach als ranghohes Mitglied. Seit dem Jahr 2015 liefert sich der Clan einen regelrechten Krieg mit einer rivalisierenden Gruppe, dem Kavač-Clan. Beide Banden stammen aus der montenegrinischen Hafenstadt Kotor. Benannt wurden sie nach den Bezirken der Stadt, aus denen die Mitglieder stammen.

Die Clans sollen vor allem durch internationalen Drogenhandel ihr Geld verdienen. Bis zum Jahr 2014 agierten sie als eine Mafia-Gruppierung, bis mehr als 200 Kilogramm Kokain in Wert von rund 15 Millionen Euro verschwanden. Es kam zu einer Spaltung in zwei Clans und Beginn eines erbarmungslosen Machtkampfes. Die blutige Fehde forderte bisher rund 40 Todesopfer, meist durch Auftragsmorde.

Quelle: Russia Today (RT) vom 17.02.2020


Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Ein Unding dass der Kerl hier behandelt wird. Der hätte in Montenegro bleiben können.
Wie blöd muss man sein solche Subjekte zu behandeln.

Die sollen das unter sich in Montenegro ausmachen.
Hier muss der Steuerzahler für die sicherheit dieses Verbrechers zahlen? Das geht mal gar nicht.