Universität Mainz – Studie: Mißtrauen gegenüber Medien steigt

MAINZ. Das Mißtrauen der Deutschen gegenüber den Medien ist einer Erhebung zufolge gestiegen. 28 Prozent der Befragten finden, man könne Medien eher nicht oder überhaupt nicht vertrauen, ergab die Langzeitstudie „Medienvertrauen“ der Johannes-Guttenberg-Universität in Mainz.

2018 lag dieser Wert bei 22 Prozent, 2017 bei 17 Prozent und 2016 bei 22 Prozent. Vor zwölf Jahren gaben diese Antwort lediglich neun Prozent der Befragten. Demgegenüber ist die Gruppe derjenigen, die eine ausgewogene Position einnehmen („teils, teils“), so klein wie nie zuvor in den bisherigen sechs Umfragen der Mainzer Forschungsgruppe.

Vertrauen in öffentlich-rechtlichen Rundfunk stabil

„Offenbar sehen sich immer mehr Menschen angesichts einer sich immer weiter polarisierenden Debattenkultur dazu veranlaßt, auch selbst Position zu beziehen“, schließen die Forscher daraus. Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist der Erhebung zufolge stabil geblieben. Vor allem das öffentlich-rechtliche Fernsehen genießt mit mehr als zwei Dritteln eine hohe Zustimmung. Am wenigsten Vertrauen bringen die Befragten den Boulevardzeitungen entgegen.

„Etwa jeder fünfte Bürger in Deutschland wirft den Medien vor, die Bevölkerung systematisch zu belügen“, schreiben die Forscher. Zugleich sei aber auch die Zahl derjenigen gewachsen, die solche Vorwürfe zurückweisen. 18 Prozent stimmten der Aussage zu: „Die Bevölkerung in Deutschland wird von den Medien systematisch belogen.“ 2018 waren es noch 16 Prozent. Demgegenüber weisen 58 Prozent den „Lügenpresse“-Vorwurf zurück.

Rund ein Drittel vertraut den Medien in Sachen AfD nicht

Besonders uneinig sind sich die Bürger laut der Studie bei der Berichterstattung über die AfD und den Islam. Rund ein Drittel vertraut den Medien in Sachen AfD nicht. Auch beim Islam ist das Mißtrauen mit 30 Prozent vergleichsweise hoch, auch wenn es im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist.

Die Befunde legen zudem nahe, „daß das Vertrauen in die etablierten Medien im Zuge der ‘Lügenpresse’-Debatte keineswegs in großem Stil erodiert ist“. Dennoch habe sich ein relevanter Kern an Kritikern herausgebildet, „der die etablierten Medien pauschal verurteilt“. Dieser Kern sei zuletzt angewachsen. „Menschen, die gegenüber den etablierten Medien zynisch eingestellt sind, finden sich überdurchschnittlich häufig am rechten Rand des politischen Spektrums.“ (ls)

Quelle: Junge Freiheit vom 25.02.2020


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ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Bloss 28 % – dann gibts noch genügend Dumme die alles glauben was ihnen die Lügenpresse erzählt.

gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor

weisen 58 Prozent den „Lügenpresse“-Vorwurf zurück. Schaut euch mal die verlogene Berichterstattung an und vergleicht mit der Realität…da kann einem übel werden.
Diese 58% sind stramme Systemlinge …. wie einst die ND-Leserschaft in der DDR.

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Mißtrauen gegen diese Wahrheitsfinder ? Das kann ich mir gar nicht vorstellen !

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Es ist ein Unterschied ob einer Flöte spielt und Ihm rennen alle hinterher, oder auf einem Bleistift beißt und denkt Er spielt Flöte, dieser Geigenspieler auf der Buschtrommel am Saksofon!