Lungenkrankheit Covid-19: Großveranstaltungen in Deutschland wegen des Coronavirus vor der Absage

Dichtes Gedränge vor den Eingangstoren, Dynamo Dresden Fans vor dem Glücksgas-Stadion in Dresden. (imago stock&people)
Medienberichten zufolge könnten damit ab dieser Woche auch die ersten Bundesligaspiele ohne Zuschauer stattfinden. (imago stock&people)

In Deutschland rücken wegen der Ausbreitung des Coronavirus generelle Absagen von Großveranstaltungen näher.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Laumann sagte am Abend in der ARD, man werde die Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Spahn, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern vorerst abzusagen, „morgen oder jetzt“ umsetzen. Ähnlich hatte sich zuvor Bayerns Gesundheitsministerin Huml geäußert. Sie rate zu einem solchen Vorgehen auch in Bayern, sagte sie. Medienberichten zufolge könnten damit auch die ersten Bundesligaspiele ohne Zuschauer stattfinden.


Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach bekräftigte die Forderung nach einer sofortigen Absage aller Großveranstaltungen in Deutschland. Wer solche Veranstaltungen jetzt nicht verbiete, müsse sich in ein paar Wochen fragen lassen, ob er nicht für eine neue Welle an Infektionen und Todesfällen verantwortlich sei, sagt er der „Bild“-Zeitung. Zudem müsse es dringend an allen Schulen regelmäßige und massenhafte Stichproben-Tests geben. Bei Jüngeren breche die Krankheit zwar nicht zwingend aus beziehungsweise sie verlaufe milder, dennoch seien sie ansteckend.

Der Geschäftsführer der Kölner Lanxess-Arena, Stefan Löcher, warnte indes vor Absagen von Großveranstaltungen. Die Folgen könnten dramatisch sein, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es sei so gut wie unmöglich, Nachfolgetermine mit Künstlern für ausgefallene Veranstaltungen zu finden. Zudem stelle sich die Frage, wer für die finanziellen Ausfälle geradestehe. Da es sich um höhere Gewalt handele, würden die Versicherung nicht zahlen.

Frankreich hat Großveranstaltungen bereits abgesagt

Frankreich untersagte am Abend alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen. Die Priorität bestehe darin, alles zu tun, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sagte Gesundheitsminister Veran. Ausnahmen etwa für Demonstrationen sollen jedoch möglich sein. – Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg in Frankreich auf mehr als 1.120. Dort sind 19 Todesopfer zu beklagen.

In Italien nahm die Zahl der Toten innerhalb eines Tages um 133 auf 366 zu. Die Regierung in Rom erließ ein grundsätzliches Ein- und Ausreiseverbot für weite Gebiete in Norditalien. Betroffen von der Maßnahme sind insgesamt mehr als 16 Millionen Einwohner. Zu den gesperrten Gebieten gehören auch die Städte Mailand und Venedig. Die Weltgesundheitsorganisation begrüßte die Entscheidung.

Gefängnisrevolten in Italien

Wegen der Restriktionen sind in mehreren italienischen Haftanstalten Revolten von Insassen ausgebrochen. Zu den Aufständen kam es, nachdem Einschränkungen für den Besuch von Angehörigen verhängt worden waren, wie die Gewerkschaft für Gefängnispersonal (Osapp) mitteilte. In einem Gefängnis in Modena kam laut der Nichregierungsorganisation Antigone ein Insasse während der Revolte zu Tode. Zu Revolten kam es auch in Haftanstalten in Alessandria, Pavia, Frosinone und Neapel. In dem Gefängnis in Pavia südlich von Mailand nahmen Häftlinge laut italienischen Medien zeitweise zwei Wärter als Geiseln.

Tschechien und Polen kündigten an, ihre Kontrollen an der Grenze zu Deutschland zu verstärken. Stichprobenartig sollen auch Fiebermessungen vorgenommen werden.


In Ägypten ist gestern erstmals ein deutscher Staatsbürger gestorben. Es handelt sich um einen 60 Jahre alten Touristen. In Deutschland sind inzwischen mehr als 900 Infektionen registriert worden.

China und Südkorea melden Rückgang der Neuinfektionen

Sowohl aus China als auch aus Südkorea meldeten die Behörden heute einen Rückgang der täglichen Neuinfektionen. Die offiziell registrierte Zahl in China sank demnach gestern auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Veröffentlichungen im Januar. Wie der Gesundheitsausschuss der Regierung in Peking mitteilte, wurden seit dem Vortag in ganz Festlandchina 40 neue Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten liegt inzwischen bei mehr als 80.700, die Zahl der Todesopfer bei mindestens 3.119.

Auch Südkorea, außerhalb Chinas einer der am stärksten von der Epidemie betroffenen Staaten, gab einen Rückgang der Zahl der Neuinfektion bekannt. Seit Sonntag wurden dort weitere 248 Ansteckungsfälle verzeichnet, wie die Gesundheitsbehörde KCDC mitteilte. Dies war die niedrigste Zahl von Neuinfektionen seit zwei Wochen. Insgesamt sind in Südkorea nach Angaben der Behörde damit nun 7.382 Infektionsfälle nachgewiesen worden. Die offizielle Zahl der Todesopfer im Land liegt bei 51.

Quelle: Deutschlandfunk vom 09.03.2020


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