Coronavirus-Krise: Intensivmediziner weist Kritik an Betreuung von Covid-19-Patienten zurück

Prof. Gernot Marx von der Uniklinik Aachen (www.imago-images.de)
Prof. Gernot Marx von der Uniklinik Aachen (www.imago-images.de)

Der Intensivmediziner Gernot Marx hat Forderungen zurückgewiesen, ältere und vorerkrankte Patienten mit Covid-19 vorzugsweise palliativmedizinisch zu behandeln.

Er sagte im Deutschlandfunk, das Lebensalter dürfe nicht die alleinige Maßgabe sein. Es gebe durchaus fitte 80 Jahre alte Menschen, die beispielsweise noch Tennis spielten. Das Vorgehen sei stets individuell abzustimmen. Im Vordergrund stehe der Wille des Patienten. Wenn dieser in einer Patientenverfügung niedergeschrieben sei, „dann ist das für uns bindend, da gibt es keine Diskussion“. Eine solche Verfügung sei aber nicht bei jedem vorhanden. „Dann muss man davon ausgehen, dass er behandelt werden will“, sagte Marx, der Präsidiumsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist. Gleichzeitig gehe es immer um die bestmögliche Behandlung, kein Mensch solle gequält werden. Wenn sich eine Therapie als nicht erfolgrich herausstellt, könne man von Intensiv- auf Palliativmedizin umstellen. „Die technische Intensivmedizin wird nicht über Menschen ausgeschüttet, nur weil die Geräte da sind“, sagte Marx.

Palliativmediziner Thöns: falsche Prioritäten gesetzt

Der Palliativmediziner Matthias Thöns hatte im Deutschlandfunk den Fokus auf eine intensivmedizinische Betreuung aller Covid-19-Erkrankten kritisiert. Der Arzt aus Witten sagte im Deutschlandfunk, bei den Fällen mit schwerem Verlauf handele es sich meist um alte Menschen mit mehreren anderen Erkrankungen, viele würden schon in Pflegeheimen betreut. Es sei also eine Gruppe von Menschen, die üblicherweise und bislang vor allem palliativmedizinisch betreut werde. Thöns sagte, von diesen Patienten könne man nur sehr wenige retten, die meisten seien danach schwerbehindert. Deswegen sehe er ethische Prinzipien verletzt.

Quelle: Deutschlandfunk vom 14.04.2020


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Alexander Berg
4 Jahre zuvor

„Aber warum macht man das gerade in diesem Jahr, weil man einfach Angst hat, weil soviel Panik herrscht?“ „Ja, ich vermute das… weil Panik herrscht.“ „Das heißt, die Ärzte sind auch panisch und handeln…“ Die sind auch panisch. Das ist ja auch so, als Arzt, ich mein‘, auch was die rechtliche Seite angeht, sie sind immer auf der sicheren Seite, wenn sie alles machen… und der Patient hinterher stirbt, haben sie keinen Fehler gemacht. Denn wenn sie nichts gemacht haben, der Patient stirbt hinterher, dann haben sie ein Problem.“

Alexander Berg
4 Jahre zuvor

„Aber warum macht man das gerade in diesem Jahr, weil man einfach Angst hat, weil soviel Panik herrscht?“ „Ja, ich vermute das… weil Panik herrscht.“ „Das heißt, die Ärzte sind auch panisch und handeln…“ Die sind auch panisch. Das ist ja auch so, als Arzt, ich mein‘, auch was die rechtliche Seite angeht, sie sind immer auf der sicheren Seite, wenn sie alles machen… und der Patient hinterher stirbt, haben sie keinen Fehler gemacht. Denn wenn sie nichts gemacht haben, der Patient stirbt hinterher, dann haben sie ein Problem.“ Dr. med. Claus Köhnlein bei „Der fehlende Part“

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Wenn IHR so human seid, warum gebt IHR den Erkrankten eine
Antibiotikamischung in die Infusion ?
Jedes „Rindvieh“ weiß, Antibiotika wirkt gegen verschiedene Bakterienstämme, nicht aber gegen Viren ! Bei Falschbehandlung verursacht es die Zerstörung der Darmbakterien und der Patient, welcher sich dort, an der Beatmung, nicht mehr wehren kann , geht an Dünnschiß zugrunde .
Oder ist das etwa nicht so, IHR Klugscheißer ?