Ukrainisches Gericht will russischen Flottenchef festnehmen

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Admiral Alexander Witko, Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte

© Sputnik/ Igor Sarembo

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Ein Bezirksgericht in Kiew hat am Donnerstag eine Festnahme des Befehlshabers der russischen Schwarzmeerflotte, Alexander Witko, verfügt. Die ukrainischen Behörden werfen dem russischen Admiral „schwere Verbrechen“ während der Krim-Krise vor. Russland bezeichnet den Gedankengang der Kiewer Justiz als „absurd“.

Die ukrainische Militärstaatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, Witko zum Verhör nach Kiew vorgeladen zu haben. Der russische Admiral hat nach eigenen Worten keine Vorladung bekommen. Das Vorgehen der ukrainischen Justiz sei ein „absurdes Theater“, kommentierte Wladimir Komojedow, einst Chef der Schwarzmeerflotte und heute Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus). Witko unterstehe als russischer Admiral nur dem Verteidigungsminister und dem Obersten Befehlshaber von Russland.

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Militärexperten rechnen Admiral Witko als Verdienst an, dass die Krim-Krise im Frühjahr 2014 unblutig beendet wurde: Der Admiral habe Provokationen unterbunden und eine gefährliche Entwicklung verhindert. Auf der Krim waren zu dem Zeitpunkt mehr als18.000 ukrainische Soldaten stationiert. Die meisten von ihnen wechselten schließlich auf die Seite Russlands.

Witko befehligt seit April 2013 die russische Schwarzmeerflotte, deren Hauptstützpunkt sich seit mehr als 230 Jahren in Sewastopol (Krim) befindet. Während Witkos Amtszeit als Flottenchef trat die Krim im März 2014 — nach gut zwei Jahrzehnten in der unabhängigen Ukraine — wieder Russland bei, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte.


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Anlass für das Referendum war der Umsturz in Kiew, bei dem die Opposition den Präsidenten Viktor Janukowitsch entmachtet und eine von Nationalisten geprägte Regierung aufgestellt hatte. Die neue ukrainische Regierung erkennt weder den Volksentscheid der Krim-Bevölkerung noch die Abspaltung der Halbinsel an.

Quelle. Sputnik vom 28.04.2016

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