„Hören Sie sofort damit auf“ – Gefährlicher Bewohner-Protest: Brandstiftungen in Bremer Erstaufnahme

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Mehrmals hat es in der Erstaufnahme für Asylbewerber in Vegesack Brandstiftungen gegeben. Sozialsenatorin Anja Stahmann geht davon aus, dass Bewohner die Täter sind und appellierte: „Hören Sie sofort auf damit!“ Foto: DPA/SCHULDT
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Mehrmals hat es in der Erstaufnahme für Asylbewerber in Vegesack Brandstiftungen gegeben. Sozialsenatorin Anja Stahmann geht davon aus, dass Bewohner die Täter sind und appellierte: „Hören Sie sofort auf damit!“
 

Bremen – Jetzt reicht es Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne), die sich seit 2015 unermüdlich dafür engagiert, dass Asylbewerber in Bremen eine friedliche Bleibe finden. Wegen mehrfacher schwerer Brandstiftung in der Landeserstaufnahme in Vegesack hat ihr Ressort jetzt Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.

Wiederholt waren laut Stahmann in der Nacht sowie am Freitag Papierkörbe in Sanitäranlagen in Brand gesetzt worden. Die Täter vermutet die Senatorin unter den Bewohnern, denn da gebe es eine Gruppe, die immer wieder gegen die Unterbringung in der Einrichtung protestiere.

In der Erstaufnahme, die für 750 Menschen ausgerichtet ist, leben derzeit 370 Menschen. In den vergangenen Wochen waren Hunderte von Flüchtlingen in andere Unterkünfte verlegt worden, weitere sollen folgen. Letztlich soll die Zahl in Vegesack auf 250 Menschen sinken. Da neue Asylsuchende vor wenigen Wochen positiv auf Corona getestet worden waren, hatte das Sozialressort einen Quarantänebereich für Neuankommende geschaffen. Dennoch breiteten sich die Infektionen aus. Inzwischen steht die Einrichtung unter Quarantäne. Gut 130 Menschen sind laut Ressort mit Covid-19 infiziert, die meisten seien symptomfrei. Ein Mann befinde sich im Krankenhaus.

Immer wieder hatte es in den vergangenen Wochen Proteste von Bewohnern gegeben, die woanders untergebracht werden wollten. „Bei allem Verständnis für den Protest einer Bewohnergruppe gegen die Unterbringung in Vegesack, hier ist die Grenze des legitimen Protests klar überschritten“, sagte Stahmann am Freitagabend zu den mehrfachen Brandstiftungen. „Hier stehen Leib und Leben einer großen Zahl von Menschen unmittelbar auf dem Spiel.“ An die Täter appellierte sie dringend: „Hören Sie sofort auf damit!“

Die Brandstiftung könne insbesondere deshalb verhängnisvolle Folgen haben, weil seit längerer Zeit Fehlalarme mit Handmeldern ausgelöst würden, teils mehrfach in der Nacht, sagte Stahmann. Inzwischen seien die Bewohner immer schwerer dazu zu bewegen, das Gebäude bei Feueralarm zu verlassen. Stahmann: „Das hätte fatale Folgen, wenn sich ein Feuer nicht mehr rechtzeitig löschen lässt.“

Die Senatorin sagte: „Die Brandstiftungen wurden offenbar in voller Absicht zeitlich und räumlich so abgepasst, dass die Sicherheitskräfte bei ihren regelmäßigen Rundgängen den jeweiligen Bereich gerade verlassen hatten.“

Um die Sicherheit zu erhöhen, werden nun den Angaben zufolge in allen Fluren zusätzliche Sicherheitskräfte eingesetzt. Anja Stahmann hofft auf baldige Ermittlungserfolge der Polizei. Wer ein Feuer in einem Gebäude lege, in dem sich Menschen aufhielten, sehe sich dem juristischen Vorwurf der schweren Brandstiftung ausgesetzt, sagte sie. Darauf stehe eine Freiheitsstrafe von nicht unter einem Jahr. Komme dabei ein Mensch zu Schaden, werde die Straftat als besonders schwere Brandstiftung gewertet. Die Mindeststrafe liege bei zwei Jahren. Wenn durch die Brandstiftung ein Mensch in Lebensgefahr gerate, liege die Mindeststrafe bei fünf Jahren.

Stahmanns dringender Appell an den oder die Täter: „Lassen Sie es nicht so weit kommen. Nichts gibt Ihnen das Recht, Ihre Mitbewohnerinnen und Mitbewohner einem solchen Risiko auszusetzen.“

Quelle: kreiszeitung.de und politikstube.com vom 27.04.2020


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ulrike
ulrike
3 Jahre zuvor

Ihr in Bremen wollt ja immer mehr Asylanten. Nun kriegt ihr sie und ihre Kultur.
Alle sofort abschieben.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Es geht heiß her in diesen eisigen Zeiten!

birgit
birgit
3 Jahre zuvor

Wie bestellt, so bekommen !