Gesellschaft: Doku von Michael Moore von YouTube gelöscht – Rache der „grünen Kapitalisten“?

 

Doku von Michael Moore von YouTube gelöscht – Rache der "grünen Kapitalisten"?
Der Filmemacher Michael Moore während einer Kundgebung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders in Cedar Rapids, Iowa, USA, am 1. Februar 2020.

Ein vom Oscar-gekrönten Regisseur Michael Moore produzierter Dokumentarfilm zum Thema Umweltschutz wurde von YouTube entfernt. Laut Moore und seinem Regisseur Jeff Gibbs habe man mit dem kritischen Film offenbar die „grünen Kapitalisten“ verärgert.

Der Film „Planet of the Humans“, der von Michael Moore produziert wurde und bei dem Jeff Gibbs Regie führte, wurde rund einen Monat nach seinem Erscheinen aufgrund eines Urheberrechtsanspruchs von YouTube entfernt. Bis kurz vor seiner Löschung kam der Film auf mehr als 8,3 Millionen Zuschauer. Der fragliche Urheberrechtsanspruch betrifft einen vier Sekunden langen Clip, der den Abbau von Seltener Erden zeigt, die bei der Herstellung von Windturbinen verwendet werden.

In einer Erklärung auf der Deadline-News-Website bezeichnete Gibbs die Löschung des Films als „einen eklatanten Akt der Zensur durch politische Kritiker“ und behauptete, er habe das umstrittene Filmmaterial unter „Fair Use“ aufgenommen. Als Fair Use (deutsch: Angemessene Verwendung) bezeichnet man eine Rechtsdoktrin der Urheberrechtssysteme einiger Common-Law-Länder (zum Beispiel US-amerikanisches Copyright), die bestimmte, nicht autorisierte Nutzungen von geschütztem Material zugesteht, sofern sie der öffentlichen Bildung und der Anregung geistiger Produktionen dienen.

Die Doktrin ist in § 107 des US-amerikanischen Copyright Act (17 U.S.C.) kodifiziert und erfüllt eine vergleichbare Funktion wie die Schrankenbestimmungen des kontinentaleuropäischen Urheberrechts. Es sei ein Missbrauch des Urheberrechts, einen Film zu löschen, der ein ernsthaftes Gespräch darüber anstoßen wolle, wie Teile der Umweltbewegung mit der Wall Street und sogenannten „grünen Kapitalisten“ ins Bett gingen, beklagte Gibbs.

Er arbeite mit YouTube zusammen, um das Problem zu lösen und den Film so schnell wie möglich wieder verfügbar zu machen, so der Regisseur weiter. Der Antragsteller hinter dem Urheberrechtsanspruch, Toby Smith, ein britischer Fotograf, sagte gegenüber dem Guardian, dass er YouTube direkt kontaktiert habe, anstatt sich an Moore und Gibbs zu wenden, weil er „nicht an Verhandlungen interessiert“ sei. Er erklärte, dass er mit dem Film grundsätzlich nicht einverstanden sei.

Ich unterstütze den Dokumentarfilm nicht, ich stimme seiner Botschaft nicht zu, und ich mag die irreführende Verwendung von Fakten in seiner Erzählung nicht“, so Smith in einem Statement.

Der Film „Planet of the Humans“ versucht eine Kritik an der bestehenden Umweltbewegung aus einer orthodox linken Position heraus. Laut Gibbs seien die gemeinhin angepriesenen „grünen Lösungen“ im Bereich der erneuerbaren Energien „verzweifelte Maßnahmen nicht zur Rettung des Planeten, sondern zur Rettung unserer Lebensweise“. Der Film wirft auch Fragen zu möglichen finanziellen Interessenskonflikten bei führenden Umweltschützern auf, die für grüne Energie werben, wie zum Beispiel der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore.

Kein Wunder, dass der Film nach seinem Erscheinen für erbitterte Kontroversen sorgte. Laut vielen US-amerikanischen Umweltaktivisten sei der Film „voreingenommen“, „unwissenschaftlich“ und sogar „gefährlich“. Andere wiederum begrüßten den Film und wiesen unter anderem darauf hin, dass zum Beispiel eine 2019 in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlichte Studie besage, dass die biologische Landwirtschaft die Treibhausgasemissionen „verschlimmern“ könnte.

Die Frage sei, ob die immer wieder vorgeschlagenen Lösungen gegen den Klimawandel wirklich so nachhaltig seien, wie die Befürworter behaupten würden.

Hier der Trailer des Films, leider nur in englischer Sprache:

Quelle: Russia Today (RT) vom 28.05.2020 


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ulrike
ulrike
3 Jahre zuvor

Kritiker sind nicht erwünscht in diesem Saftladen.