28. Juni 1840 – Fröbel gründet den ersten deutschen Kindergarten

FWA Froebel

 

Friedrich Fröbel ist ein Mann mit langen Haaren, Mittelscheitel und einem markanten Gesicht. Er ist ein Mann mit schwerer Kindheit, ein Studienabbrecher.

Und Fröbel hat ein gutes Herz und den richtigen Riecher für die Bedürfnisse von Kindern. Am 28. Juni 1840 gründet der Pädagoge in Thüringen den ersten „Allgemeinen deutschen Kindergarten“. Sein Ansatz: Er will den kleinen Menschen keine Kenntnisse eintrichtern, sondern herausholen, was an guten Anlagen in ihnen schlummert. Was damals eine Revolution in der Kindererziehung ist, ist heute aus dem Familienleben nicht mehr wegzudenken.

 

Traurige Kindheit

Fröbel selbst verbringt eine traurige Kindheit. Geboren 1782 als sechstes Kind eines Pfarrers, stirbt seine Mutter, als er noch ein Säugling ist. Der Vater ist streng, die Stiefmutter distanziert. Liebe und Geborgenheit bleiben für das Kind Fremdwörter.

Erst als sein Onkel ihn zu sich nimmt, blüht Fröbel auf. Er probiert sich aus: Försterei, Sprachen, Mineralogie, ein Studium der Naturwissenschaften, dann der Philosophie und der Pädagogik – zum Abschluss aber bringt er nichts davon.

Vorbild Pestalozzi

Seine Bestimmung findet Fröbel eher zufällig: Als 23-Jähriger kommt er über einen Freund an seinen ersten Job als Erzieher. Er wird Lehrer an einer Musterschule, die den Grundsätzen des Schweizer Pädagogen Pestalozzi folgt. Fröbel ist begeistert. „Du solltest mich in meinen Unterrichtsstunden sehen, wie seelenvergnügt ich bin„, schreibt er an seinen Bruder.

Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg gegen Napoleon gründet Fröbel die „Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt“ im thüringischen Keilhau. 1837 folgt mit der „Pflege-, Spiel- und Beschäftigungsanstalt für Kleinkinder“ die Vorläuferin des Kindergartens.

Zu der Zeit strömen oft auch Mütter in die Fabriken. Der Nachwuchs wird bis zum Feierabend der Eltern weggesperrt und „aufbewahrt“. Von planmäßiger Erziehung kann keine Rede sein.

Spielzeug und Kinderlieder

Fröbel setzt dagegen vor allem auf das Spiel, entwickelt „Gaben“ für jedes Alter: Quader, Würfel, Walze – einfache Formen, mit denen Kinder noch heute gerne spielen. Und er schreibt Kinderlieder wie „Häschen in der Grube“ und „Backe, backe Kuchen“.

Im Sommer 1851 erlässt Preußen ein Kindergartenverbot – der Staat wittert zwischen den Fröbelschen Bauklötzen eine Brutstätte für Atheismus und Sozialismus. Die Aufhebung des Verbots neun Jahre später erlebt Fröbel nicht mehr. Der Pädagoge stirbt 1852 nach kurzer schwerer Krankheit. Er bleibt kinderlos.

Quelle: WDR vom 28.06.2020 


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Selek Bei
3 Jahre zuvor

Tolle Erungenschaft! Kinder gehören zuallererst zur Mutter und ihrer Familie. Als positives Beispiel denke ich an Großfamilien (christlich oder muslimisch)Aber natürlich deutsche Mütter wollen sich unbedingt verwirklichen z,B. bei der Bundeswehr als Feldmatraze oder Truckerbabe wo auf den Parkplätzen schon die Kollegen auf die Neueinsteigerinnen warten. Die Einzelkinder werden dann als Götter erzogen denen es an nichts mangeln soll.Im Alter werden dann solche Emanzen frustriert weil sie merken das sie einer Lebenslüge aufgesessen sind.