Eklat bei Aufstiegsparty in Leipzig: Der Feind auf meiner Feier

"Silly"-Sängerin Anna Loos im Trikot von Union Berlin

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„Silly“-Sängerin Anna Loos im Trikot von Union Berlin

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Skandal oder lustig? Bei der Aufstiegsfeier von RB Leipzig trat die Band „Silly“ in Trikots traditionsreicher Ost-Vereine auf, statt den neuen Bundesligisten zu feiern. Fans reagieren empört.

Die Berliner Band „Silly“ hat bei der Aufstiegsfeier von RB Leipzig für einen Eklat gesorgt. Obwohl sie zu Ehren des in die Bundesliga aufgestiegenen Vereins spielen sollten, trugen die Bandmitglieder auf der Bühne Trikots anderer Ost-Vereine. Wütende Pfiffe der Tausenden auf dem Marktplatz der Stadt versammelten Fans waren die Folge.

Sängerin Anna Loos war im Trikot des Zweitligisten Union Berlin ans Mikrofon getreten. Die anderen Musiker hatten Jerseys von Dynamo Dresden, Hansa Rostock und des 1. FC Magdeburg angezogen. Die Provokation, die in dieser Form bei anderen Vereinen undenkbar wäre, ist vor dem Hintergrund der großen Abneigung zu sehen, die dem Projekt Rasenballsport Leipzig seit seiner Gründung vor sieben Jahren entgegenschlägt.

Der Getränkehersteller Red Bull hatte 2009 das Spielrecht des sächsischen Amateurvereins SSV Markranstädt übernommen, den Klub in „RB Leipzig“ umbenannt (offiziell steht die Abkürzung für „Rasenballsport“, die Initialen entsprechen aber auch dem Firmennamen) und viel Geld investiert, um den Verein in die Bundesliga zu führen.

 

Gerade in Ostdeutschland ist das Projekt sehr umstritten. Seit sieben Jahren spielt keine Mannschaft aus den neuen Bundesländern mehr in der Bundesliga. Ob der Aufstieg von RB vor diesem Hintergrund gut für den Ostfußball ist oder den Ausverkauf der Traditionen des DDR-Sports markiert, darüber streiten sich viele Fans. Sillys Auftritt lässt sich als klare Positionierung in dieser Debatte begreifen.

Silly darf die Stadt nicht verlassen, bis sie nicht das RB-Shirt zurückgegeben haben.

 

Die mehr als 20.000 Fans, die zur Feier des Aufstiegs gekommen waren, sahen es erwartungsgemäß anders. Die Verkehrsbetriebe der Stadt hatten RB-Schals als Fahrkarten akzeptiert. Schon zu Beginn der Feierlichkeiten aber seien die Haltestellen am Marktplatz wegen Überfüllung geschlossen worden, wie die „Leipziger Volkszeitung“berichtet.

Neben dem nicht so geplanten Auftritt von Silly stellte RB auch noch seine neue Hymne vor: Stefan Krumbiegel, Sänger der Leipziger Band „Die Prinzen“ präsentierte gemeinsam mit dem Kinderchor des Gewandhaus-Orchesters das Lied „RB Leipzig – Du bist mein Verein“. Das, so die „LVZ“, sei besser angekommen als der Auftritt von „Silly“.

rae

Quelle: Spiegel-online vom 16.05.2016

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