Silber: Historisches Verhältnis signalisiert Anstieg auf 300 $

07:00 Uhr  |  Steve St. Angelo

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Ganz recht. Das historische Verhältnis zwischen dem Dow Jones und dem Silberkurs lässt auf einen Anstieg des Silberpreises bis auf 300 US-Dollar schließen. Das mag zunächst abwegig klingen oder sich nach einem übertriebenen Hype anhören, doch das ist es nicht. Auch andere Analysten des Edelmetallsektors haben schon hohe dreistellige Silberpreise vorhergesagt, doch bislang habe ich diesen Prognosen wenig Beachtung geschenkt. Nun habe ich mir jedoch selbst alle Daten angesehen und bin zu der Ansicht gelangt, dass ein Silberpreis von 300 Dollar keineswegs eine absurd hohe Zahl ist.

Lassen Sie mich das erklären. In den 1970er Jahren erlitt die US-Wirtschaft einen schweren Schlag, als die inländische Ölproduktion ihr Maximum überschritt und die Inflationsrate sprunghaft anstieg. Um sich vor den verheerenden Auswirkungen der Inflation zu schützen legten die Investoren gewaltige Kapitalsummen in Gold und Silber an. Es ist natürlich richtig, dass die Brüder Hunt in den 1970ern enorme Mengen an Silber kauften, doch wer waren die Goldkäufer, die den Preis von 35 Dollar im Jahr 1970 bis auf 850 Dollar im Jahr 1980 in die Höhe trieben? Und wer waren die Käufer am Ölmarkt, die dafür sorgten, dass der Rohölpreis von 1,80 USD im Jahr 1970 auf bis zu 36 USD im Jahr 1980 stieg?

Als die Ölproduktion der Vereinigten Staaten und der Erntefaktor in den folgenden Jahrzehnten immer weiter abnahmen, entwickelte sich die US-Wirtschaft von einer Fertigungsindustrie mit hoch bezahlten Angestellten zu einer Dienstleistungsökonomie des „Aussaugens und Ausgebens“, wie ich es nenne. Jedes neue Jahrzehnt brachte daher auch eine neue Spekulationsblase mit sich, die die Illusion einer wachsenden Wirtschaft am Leben erhielt.

Wir hatten die überhöhten Militärausgaben des US-Verteidigungsministeriums in den 1980er Jahren, die Dotcom-Blase der 1990er, die Immobilienblase der 2000er Jahre und jetzt haben praktisch überall Blasen: bei den Automobil- und Studienkrediten, im Gesundheitssystem, an den Immobilienmärkten, am Aktienmarkt, bei den Rentenfonds und im Staatshaushalt. Die heutige schuldenbasierte Mega-Blase wird das Ende aller Spekulationsblasen sein.

Silber-Analysten mit kurzfristiger Perspektive sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr

Dieses Problem habe ich bereits in meinem letzten Artikel, „Die Zukunft der Energie – Zusammenhänge und Charts, die jeder Edelmetallbesitzer kennen sollte“, angesprochen:

„Die Chartanalysen von Mr. Weiner zur Differenz zwischen den Edelmetallpreisen an den Termin- und Spotmärkten werden leider kein Essen auf den Tisch zaubern, wenn die komplexe Angebotskette aufgrund der kollabierenden Energieversorgung auseinanderfällt. Der Besitz von physischem Gold und Silber könnte in solchen Zeiten dagegen sehr hilfreich sein.“

Mr. Keith Weiner und Dan Norcini betrachten die Edelmetallmärkte mit Scheuklappen auf den Augen. Ich schätze, dass beide Analysten nicht die geringste Ahnung haben, welche negativen Auswirkungen die Entwicklungen an den Energiemärkten und der sinkende Erntefaktor mit sich bringen werden. Sie schreiben daher nach wie vor ihre kurzfristigen Prognosen, ganz so, als würde die Weltwirtschaft im Laufe des nächsten Jahrhunderts unablässig weiter wachsen.

Unglücklicherweise haben die meisten Amerikaner ihr Vermögen in Finanzprodukte investiert, die keine Zukunft haben. Außerdem steht uns an den Auto- und Immobilienmärkten ein Crash bevor, der selbst die pessimistischsten Analysten sprachlos machen wird. Nur sehr wenige physische Assets werden ihren Wert behalten. Die beiden Vermögenswerte, die ich deswegen am meisten schätze, sind Gold und Silber.

Das historische Dow-Jones/Silber-Verhältnis weist auf einen Silberpreis von 300 USD hin

Wenn wir uns den folgenden Chart mit dem Verhältnis zwischen dem Kurs des Dow Jones und dem Silberkurs ansehen, erkennen wir, dass das Verhältnis heute meilenweit von seinem Stand des Jahres 1980 entfernt ist, als es bei 25:1 lag.

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Das Dow/Silber-Verhältnis bei 25:1 im Jahr 1980 ist im Chart nicht gut zu erkennen, weil es sich dabei um den ersten Datensatz ganz unten links handelt. Im Februar 1980 notierte der Dow Jones bei 865 Punkten, während Silber 35 Dollar je Unze kostete. Können Sie sich das vorstellen, der Dow Jones Industrial Average bei 865 Punkten?

 

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Als der Silberkurs im April 2011 bei 49 Dollar ein Hoch erreichte, fiel das Dow/Silber-Verhältnis auf 250:1, nachdem es im Juni 2001 bis auf 2.500:1 gestiegen war. (Hinweis: Ich habe die Zahlen zur besseren Veranschaulichung gerundet.) Zwischen 1980 und 2001 ist das Verhältnis also um das 100fache angestiegen, von 25:1 auf 2.500:1. Anschließend fiel es wieder und betrug 2011 mit 250:1 nur noch ein Zehntel seines Rekordwertes. Aktuell liegt das Verhältnis zwischen dem Dow Jones und dem Silberpreis bei 1.015:1.

Wir wissen alle, dass die Märkte von der US-Notenbank Federal Reserve und vom Plunge Protection Team der US-Regierung gestützt werden. Eines Tages werden sie jedoch wieder crashen und das Kursniveau wird fallen. Wenn wir davon ausgehen, dass der Dow Jones bis auf 7.000 Punkte stürzt, dann würde ein Dow/Silber-Verhältnis von 25:1 einen Silberpreis von 300 US-Dollar je Unze implizieren. Leider glaube ich nicht, dass der Dow Jones seine Talfahrt bei 7.000 Punkten beenden wird. Ich fürchte, dass der Aktienindex noch viel tiefer fallen wird.

Warum jedoch sollte der Wert des Silbers steigen, wenn der Kurs des Dow Jones fällt? Der Grund dafür steht im Zusammenhang mit den riesigen Schuldensummen in unserem Finanzsystem. Der nächste Chart aus meinem oben erwähnten Artikel illustriert die Entwicklung der Gesamtschulden der USA in den letzten 50 Jahren.

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Wie Sie sehen blieb das Schuldenwachstum in den frühen 1970er Jahren zunächst gering, beschleunigte sich dann jedoch in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts. Im ersten Quartal des Jahres 1980 beliefen sich die Gesamtschulden der Vereinigten Staaten auf 863 Milliarden Dollar, während Silber zu 35 Dollar gehandelt wurde. Heute sind die Schulden auf 19,2 Billionen Dollar angewachsen, doch Silber kostet mit 17,30 USD weniger als die Hälfte. Die Gesamthöhe der Schulden ist auf das 22fache gestiegen, doch der Wert des weißen Metalls in US-Dollar hat sich halbiert.

Ich habe die Schulden im Chart als „Energieschulden“ bezeichnet, weil sie nur dann zurückgezahlt werden können, wenn genügend Energie vorhanden ist, um eine profitable Wirtschaft zu versorgen. Für Investoren ist es wichtig zu verstehen, dass bei den wirtschaftlichen Aktivitäten unbedingt ein Gewinn entstehen muss, damit die Schulden abgebaut werden können. Die US-Wirtschaft generiert jedoch schon seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr die notwendigen Profite, denn sonst hätte die Schuldenlast abgenommen. Nur eine profitable Wirtschaft erlaubt die Rückzahlung der Schulden.

Die Federal Reserve und die US-Regierung haben dagegen unbeirrbar an ihrem offiziellen Kurs festgehalten und Geld gedruckt und neue Schulden aufgenommen, um weitermachen zu können, wie bisher. Dadurch entstand die Illusion von Wachstum und von Kursgewinnen an den Aktienmärkten, einschließlich des Dow Jones. Wenn wir uns den Aktienindex im untenstehenden Chart ansehen, werden wir allerdings kennen, dass hier etwas ganz stark im Argen liegt:

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Seit dem Crash von 2008-2009 ist das Handelsvolumen gesunken, während der Dow Jones wieder nach oben geklettert ist. Der Anstieg des Index von 865 Punkten im ersten Quartal 1980 auf den kürzlich verzeichneten Kursstand von 17.663 Punkten basiert hauptsächlich auf dem enormen Schuldenwachstum. Die Staatsschulden der USA haben sich im selben Zeitraum von 863 Milliarden Dollar auf 19,2 Billionen Dollar erhöht. Der Dow Jones ist also auf das 21fache gestiegen, während die Gesamtschulden der Vereinigten Staaten auf das 22fache angewachsen sind. Das ist kein Zufall!

Schauen wir uns nun die Entwicklung des Silberpreises in dieser Zeitspanne an:

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Der Silberkurs hat sich gegenüber seinem Hoch aus dem Jahr 1980 halbiert, doch das Handelsvolumen hat zugenommen und steigt weiter an. Die US-Regierung und die Wall Street haben das Kapital der Amerikaner in den letzten drei bis vier Jahrzehnten allerdings in Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen und Rentenfonds gelenkt. Dabei sind diese angeblichen Vermögenswerte nicht anderes, als als Assets maskierte Schulden. Lassen Sie mich Ihnen in diesem Zusammenhang das Wachstum des US-amerikanischen Rentenmarktes zeigen:

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Als der Silberpreis 1980 bei 35 USD lag, hatte die Gesamtheit aller Rentenfonds und Pensionspläne einen Wert von 991 Milliarden Dollar. Bis Ende 2014 hatte sich der US-Rentenmarkt auf das 25fache erhöht und war auf 24,5 Billionen USD angewachsen. Während die Staatsschulden also auf das 22fache und der Dow Jones auf das 21fache stiegen, blähte sich der Rentenmarkt in der gleichen Zeit auf das 25fache auf.

Die Mehrheit der Amerikaner besitzt nach wie vor Assets, welche nur durch die im Vergleich zum Jahr 1980 22mal höheren Staatsschulden gedeckt sind. Da liegt der Hase im Pfeffer.

Warum also wird der Silberpreis in die Höhe schießen, wenn die Werte der Finanzinstrumente implodieren? Ganz einfach: Die Investoren werden massenhaft Silber kaufen, weil es sich dabei um einen echten Vermögenswert handelt, der nicht durch Schulden gedeckt ist. Das ist praktisch das Gleiche wie das Argument, dass Silber kein Gegenparteirisiko hat. Das Gegenparteirisiko der meisten Anlageprodukte ist die enorme Verschuldung. Die nächste Grafik ist ein Vergleich zwischen einer Unze Silber und dem Rentenmarkt:

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Der wirtschaftliche Energiewert einer Unze physischen Silbers ist in der Silbermünze enthalten, während der Wert des Rentenmarktes auf den gewaltigen Energieschulden basiert. Unglücklicherweise wird uns in Zukunft nicht genügend Energie zur Verfügung stehen, um die Energieschulden zurückzuzahlen.

Der Wert der Finanzanlagen wird also in sich zusammenbrechen, während die Gold- und Silberpreise in unvorstellbare Höhen steigen. Die Edelmetalle werden an allen Märkten die einzigen liquiden Speicher für wirtschaftliche Energie sein.

Ich kann Ihnen nicht sagen, wie tief der Dow Jones wirklich fallen wird. Ich denke allerdings, dass das Dow-Jones/Silber-Verhältnis noch unter den 1980 verzeichneten Wert von 25:1 fallen wird.

Quelle: goldseiten.de vom 18.05.2016

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