Bundesaußenminister Maas hat die Verurteilung des Journalisten Deniz Yücel zu einer Haftstrafe in der Türkei kritisiert.
Maas erklärte, das Urteil zeige die bestehenden Differenzen beim Schutz der Presse- und Meinungsfreiheit. Der Fall Yücel trage nicht dazu bei, Vertrauen in die Anwendung rechtsstaatlicher Grundsätze in der Türkei aufzubauen. Auch Parteien sowie Menschenrechts- und Journalisten-Organisationen kritisierten das Urteil.
Ein Gericht in Istanbul hatte Yücel in Abwesenheit wegen des Vorwurfs der Terrorpropaganda für die verbotene kurdische PKK zu zwei Jahren, neun Monaten und 22 Tagen Haft verurteilt. Vom Vorwurf der Volksverhetzung und der Propaganda für die Gülen-Bewegung wurde er dagegen freigesprochen. Yücel kündigte Berufung an.
Quelle: Deutschlandfunk vom 17.07.2020