- Menschen beten in Hiroshima vor dem Kenotaph für die Opfer der Atombombe am 75. Jahrestag des Bombenabwurfs. (dpa-Bildfunk / kyodo)
In Hiroshima ist der 75. Jahrestag des amerikanischen Atombombenabwurfs vom 6. August 1945 begangen worden.
Um 8.15 Ortszeit gedachten die Menschen in der Stadt der Opfer mit einer Schweigeminute. Zu dieser Uhrzeit hatte der US-Bomber Enola Gay die erste im Krieg eingesetzte Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Zehntausende Bewohner waren damals sofort tot, insgesamt starben bis Ende 1945 schätzungsweise 140.000 Menschen. Drei Tage später warfen die USA eine zweite Bombe auf Nagasaki ab, die weitere 70.000 Menschen tötete. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich.
Bürgermeister warnt vor Nationalismus
Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui warnte vor Nationalismus. Weltweit nähmen solche Strömungen zu, sagte er. Der Nationalismus habe zum Zweiten Weltkrieg geführt, und es dürfe nicht zugelassen werden, dass sich die schmerzerfüllte Vergangenheit wiederhole.
UNO-Generalsekretär Guterres fordert Abschaffung der Atomwaffen
Deutliche Worte fand auch UNO-Generalsekretär Guterres. Er sagte, der einzige Weg, um das nukleare Risiko vollständig zu beseitigen, bestehe darin, Atomwaffen vollständig zu eliminieren. Zurzeit sei es aber so, dass Staaten, die Atomwaffen besäßen, ihre Arsenale modernisierten und neue und gefährliche Waffen und Trägersysteme entwickelten.
Bundesaußenminister Maas forderte neue Impulse für die nukleare Abrüstung. Er sagte, Deutschland und Japan riefen gemeinsam alle Staaten dazu auf, ihren Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nachzukommen.
Verträge als einziges funktionierende Mittel?
In der Deutschlandfunk-Sendung „Zur Diskussion“ haben sich Fachleute zum Thema Rüstung und atomare Bedrohung geäußert. So sieht etwa die Mitgründerin des Parlamentskreises Atomwaffenverbot, die Grünen-Politikerin Keul, in Verträgen und vertrauensbildenden Maßnahmen das einzige funktionierende Mittel gegen eine nukleare Bedrohung.
Quelle: Deutschlandfunk vom 06.08.2020
Wurden die Amerikaner für dieses Kriegsverbrechen jemals zur Rechenschaft gezogen?
Das war Massenmord. Genau das gleiche was die Engländer in Dresden angerichtet haben.