Ausgerechnet in der Corona-Krise: Arbeitslosigkeit von Pflegekräften deutlich gestiegen

Altenpflege: Arbeitslosigkeit trotz hoher Nachfrage (Foto:Imago/photothek)
 

Berlin / Nürnberg – Die Meldung erscheint auf den ersten Blick paradox: In Deutschland gibt es immer mehr arbeitslose Pflegekräfte -und das ausgerechnet in der Branche, die ständig über Fachkräftemangel klagt, die angesichts der steigenden Überalterung der Gesellschaft und immer mehr Pflegebedürftiger die mit größten Zuwachsraten aufweist. Grund ist ausgerechnet das Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Bundesregierung.

Denn dieses erlaubt es den Alten- und Pflegeheimen, Sozialträgern und privaten Arbeitgebern, vor allem im Ausland Pflegekräfte anzuwerben – was dazu führt, dass viele ausgebildete einheimische Pflegekräfte zumindest keine Vollanstellung finden. Unter die „Arbeitssuchenden“ fallen dann auch die, die aktuell nur wenige Stunden wöchentlich oder auf geringfügiger Beschäftigungsbasis arbeiten. Der sozialpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, René Springer: „Wer in der Coronakrise eine Anstellung sucht, muss mit Arbeitskräften konkurrieren, die nach wie vor im Ausland angeworben werden.“

 

Insgesamt gibt es, so die „Welt„, zwar einen sehr großen Bedarf an Arbeitskräften, die sich um die inzwischen rund 3,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland kümmern. Dennoch lag schon zum Jahreswechsel die Arbeitslosenquote in der Altenpflege bei 4,9 Prozent. In der Krankenpflege lag sie bei nur einem Prozent, was einer Vollbeschäftigung gleichkommt, doch aufgrund der Definition, dass auch Aushilfskräfte, die sich auf einen Teil- oder Vollzeitjob bewerben, als „arbeitssuchend“ gelten, stellt sich die Situation am Arbeitsmarkt so dar, dass Ende des 2. Quartals in Deutschland 64.843 „arbeitssuchende“ Altenpfleger und 22.566 Krankenpfleger gab.

Unsinniges Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

Damit ist, so die „dts Nachrichtenagentur“, die Arbeitslosigkeit von Pflegekräften ist im laufenden Jahr nominell deutlich gestiegen – obwohl es für sie eigentlich krisenbedingt mehr Aufgaben gäbe als je zuvor. Springer erklärt daher vehement: „Ich fordere die Bundesregierung auf, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz auszusetzen.“ Mit diesem im März in Kraft getretenen Gesetz hatte die Bundesregierung die Zuwanderung von nichteuropäischen Arbeitskräften erleichtert. Ein wesentliches Element war die Beseitigung der sogenannte Vorrangprüfung für alle Arbeitnehmer mit Berufsausbildung von außerhalb der EU.

Bis dahin musste die Bundesagentur für Arbeit vor der Anstellung einer Fachkraft aus einem Nicht-EU-Staat in der Regel prüfen, ob ein Deutscher oder EU-Bürger den Job haben möchte. Allerdings enthält das Gesetz eine Verordnungsermächtigung, wonach bei einer Veränderung der Arbeitsmarktsituation die Vorrangprüfung für bestimmte Berufe oder in Regionen mit starker Arbeitslosigkeit wieder eingeführt werden kann. Zumindest in der Corona-Krise wäre dies überfällig. (DM)

Quelle: journalistenwatch.com vom 24.08.2020 


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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Eine Schweinerei dass man nicht die örtlichen Arbeitslosen nimmt sondern Leute aus dem Ausland. Diese sind wahrscheinlich viel billiger. Geiz ist geil.