Gesellschaft – FAS druckt Böhmermann-Interview nicht – Satiriker stellt gesamtes Gespräch auf Twitter

 

FAS druckt Böhmermann-Interview nicht – Satiriker stellt gesamtes Gespräch auf Twitter
Jan Böhmermann am 30. September 2018 in München (Archivbild)

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ druckt ein Interview mit Jan Böhmermann nicht. Der Satiriker bittet den Herausgeber Jürgen Kaube um eine Stellungnahme und veröffentlicht dann in einem 73 Tweets umfassenden Thread den gesamten Interviewtext.

Jan Böhmermann behauptet, dem Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) ein „großes, recht spannendes“ Interview gegeben zu haben. Das hätte bereits am 6. September veröffentlicht werden sollen, sei jedoch nicht gedruckt worden. Anlass des Interviews sei sein neues Buch gewesen, das am 10. September erschien.

Der ZDF-Moderator und Satiriker veröffentlichte auf Twitter einen offenen Brief an den FAS-Herausgeber Jürgen Kaube, in dem er ihn um eine Stellungnahme bat:

Heute jedoch erreichte mich aus meinem Verlag die höchst irritierende Nachricht, dass das geplante Interview auf Ihre persönliche Anweisung wenige Stunden vor dem Druck aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 6. September 2020 entfernt wurde und, ebenfalls von Ihnen persönlich angewiesen, unter keinen Umständen veröffentlicht werden solle.

Wenn ein Vorgesetzter entscheide, ein Gespräch nicht zu veröffentlichen, wolle er wenigstens einen Grund wissen, so Böhmermann. Da Kaube den Vorfall aber nicht kommentierte, teilte der Satiriker das gesamte Interview in 73 Tweets auf und machte es selbst über Twitter öffentlich. Dabei bot er jedem Leser an, das Gespräch abzudrucken oder weiterzuverteilen. Außerdem beschwerte sich der 39-Jährige über die verschwendete Zeit für einen Fototermin anlässlich des Interviews: „Ich habe in Topfpflanzen gestanden!“

Böhmermann zufolge könnte der Grund in seinen Äußerungen zur sogenannten „Cancel Culture“ liegen: „Das Medium Twitter macht es nun einmal möglich, auch komplexe Gegenmeinungen so pointiert zu artikulieren, dass Du davon als Großkabarettist oder Leitmediums-Chefredakteur berührt wirst.“

Die FAS teilte lediglich mit, dass man redaktionelle Entscheidungen nicht kommentiere.

Quelle: Russia Today (RT) vom 15.09.2020 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Waaaaas??? In China ist ein Sack Reis umgefallen?

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Mit dem Böhmermann stimmt doch etwas nicht, bei dem hätte doch schon längst die acht Amper Sicherung für Hirnrissigkeit durchbrennen müssen! Wer hat dem eine 30 Amper eingeschraubt?

Was einen Komiker mit Niveau kennzeichnet steht im Gastkommentar!

Im Netz gefunden
Auszug

Gastkommentar
Herzlichen Glückwunsch und „ad multos annos“, Dieter Hallervorden!
2020-09-14 Philolaos 4 Kommentare
Ähnlich wie Karl Valentin verblüfft auch Didi Hallervorden sein Publikum mit völlig unerwarteten und kuriosen Pointen, wenn er z.B. bei der irritierten Bedienung „eine Flasche Pommes frittes“ oder eine „Apfeltorte ohne Gräten“ bestellt. Darauf muß man erst mal kommen, wie bei „Karl Valentin dort, wer hier?“ am Telefon.
Zu seinem 85. Geburtstag lesen wir nun eine Würdigung
von Notan Dickerle,
dem Anwärter auf den Leuchtturmpreis für mutigen Journalismus gegen „Bunt“
Von den Leitmedien weitgehend unbeachtet, hat am vergangenen Samstag, 5.9. ein ganz Großer des deutschen Showgeschäfts seinen 85. Geburtstag gefeiert: Dieter Hallervorden. Geboren 1935 in Dessau ist, er einer der letzten Schauspieler, gewiss aber der letzte aktive deutsche Kabarettist aus der Erlebnisgeneration der Kriege und Diktaturen. Er war zwar nicht wie sein großer Kollege in Sachen Humor, der 1923 geborene (und 2011 gestorbene) Vicco von Bülow, alias Loriot, aktiver Weltkriegsteilnehmer. Seine prägenden Jahre der Adoleszenz wurden vielmehr von der real existierenden DDR geprägt, in der sich das anhaltinische Dessau nach Kriegsende wiederfand. 1958, als es noch relativ gefahrlos möglich war, machte er „rüber“ nach Berlin-West und schmiedete dort zusammen mit seinem Freund, dem Fluchthelfer und späteren Professor für Empirische Sozialforschung, Kurt Eberhard, Pläne für ein Attentat auf Walter Ulbricht. Doch anstatt in die politischen Annalen sollte Hallervorden in die Geschichte der Bühnenkunst der deutschen Hauptstadt eingehen: 1960 gründete er dort das Kabarett „Die Wühlmäuse“, das bis heute besteht und für das er auch gelegentlich noch arbeitet. Im Jahr 2008 hat er das früher dem staatlichen Schiller-Theater zugeordnete Schlosspark-Theater in Steglitz-Zehlendorf als Privatbühne übernommen, das er aus eigener Tasche renovieren ließ und seither leitet. Als Geburtstagsgeschenk ganz eigener Art spielte er dort vorgestern in der Premiere der Komödie „Gottes Lebenslauf“ (von Jean-Louis Fournier) die Titelrolle… Zwischen diesen Marksteinen der Theaterszene machte sich Hallervorden einem breiten Publikum vor allem über das Fernsehen bekannt, wo er als „Didi“, als häufig tiefsinniger Blödelbarde, in den 70-er und 80-er Jahren eine enorme Popularität gewann. „Nonstop Nonsense“ (Süddeutscher Rundfunk), „Spottschau“ (Sat.1) oder „Spott-Light“ (ARD) hießen seine über Jahre regelmäßig ausgestrahlten Sendungen, für die ARD moderierte Hallervorden vorübergehend auch die Sendung „Verstehen Sie Spaß?“. Parodien aktueller Hits waren eine andere Spezialität des Komödianten – aus ABBA’s „Super Trouper“ wurde bei ihm der „Super Dudler“, aus der „Santa Maria“ von Roland Kaiser ein „Punker Maria“. Einsamer Höhepunkt war jedoch „Die Wanne ist voll“, die Persiflage eines Songs aus dem Musical „Grease“, das Hallervorden im Duett mit seiner Kollegin Helga Feddersen aufnahm und die seit ihrem Erscheinen Ende der 70-er jahrelang aus gefühlt jedem zweiten Lautsprecher dröhnte (und sich auf alkseligen Schunkelfesten bis heute großer Beliebtheit erfreut).
Im Gegensatz zu vielen seiner jüngeren Kollegen hat Hallervorden niemals die DDR oder den Sozialismus schöngeredet, „Ostalgie“ ist ihm ebenso fremd wie das Paktieren mit charakterlosen Potentaten. Als die gute Kanzlerin im Gefolge der von ihr mitverursachten Flüchtlingskrise Hilfe ausgerechnet beim türkischen Ministerpräsidenten suchte und ihrem Systemnarren Jan Böhmermann, der ebendiesen Herrn in einem Schmähgedicht beleidigt hatte, die Unterstützung versagte, sang Hallervorden zu den Klängen des Mainzer Narhalla-Marsches:
„Erdogan, Erdogan, zeig‘ mich bitte auch mal an!
Erdogan, mein lieber Schwan, bist ein großer Werbemann.
Erdogan, Erdogan, mach‘ auch meinen Song bekannt,
Erdogan, Erdogan, sei nur einfach wutentbrannt!
Ich sing‘ einfach, was Du bist: ein Terrorist,
der auf freien Geist nur scheißt!“
Das Lied endet mit den Worten
„Erdogan, Erdogan, Deutschland ist nicht Kurdistan!“
Auch des Sultans Partnerin bekommt ihr Fett weg in dem Lied „Merkel – zu allem bereit“:
„Sie war einst junger Pionier.
Sie hat schon früher gut taktiert
Und danach auf Jungfrau Maria gemacht
Und uns jetzt ein Stückchen Scharia gebracht,
Scharia light – immer bereit!
Sie bleibt ein junger Pionier –
Mein Erdogan, sie lernt bei Dir!
Hitler-Vergleiche? – so was liegt ihr immer
Aber Ziegenficker? – ´s ist ja viel, viel, viel schlimmer!
Nein, das geht zu weit!
Die armen Ziegen – immer bereit!“
Und am Ende:
„Aus Plaste und Elaste ist ihr Rückgrat gemacht,
über den Diktator wird hier nicht mehr gelacht!
Tschüss, hahaha, Kunstfreiheit –
Zu allem immer bereit!“
Klasse, Dieter Hallervorden! Auch wenn der von Dir in Schutz genommene Hofnarr von Deinen Liedern gar nicht so begeistert gewesen sein soll – wir sind es! Die Prominenten (ich schreibe bewusst nicht „Promis“) aus der Unterhaltungsbranche, die sich nicht vor den Karren der politischen Korrektheit, des Merkel‘schen Werte-Universalismus und der Umwandlung des Rechtsstaates in einen Gesinnungsstaat spannen lassen, kann man in Deutschland an den Fingern einer Hand abzählen, und Du gehörst dazu. Männer wie Dich braucht das Land! Trotz vorgerückten Alters und der grandiosen, überzeugenden Leistung als von Alzheimer geplagtem Amandus Rosenbach in dem Film „Honig im Kopf“ gibt es glücklicherweise nicht die geringsten Anzeichen dafür, daß Deine Schaffenskraft nachlässt. Wir gratulieren auf das Herzlichste, wünschen Dir (wie auch uns) noch viele beglückende Theaterabende und satirische Geistesblitze und rufen aus ehrlichem Herzen: „Ad multos annos!“
Im Netz gefunden Auszug Ende

Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Wer um Himmels Willen schaut sich eigentlich die Sendung von diesem Volltrottel an ?
Dass der überhaupt im Fernsehen seine Scheisse verbreiten darf ist ungeheuerlich.