Europa: Ein deutsch-russisches Bündnis wäre das „Ende der NATO“ – George Friedman

 

Ein deutsch-russisches Bündnis wäre das "Ende der NATO" – George Friedman
Der Gründer von Stratfor, einem Anbieter von geopolitischen Analysen auf Abonnementbasis, George Friedman. (Archivbild)

Der Gründer des auf Geopolitik spezialisierten Beratungsinstituts Stratfor, hat in einem Interview erneut deutlich gemacht, dass eine enge strategische Kooperation zwischen Deutschland und Russland eine Gefahr für US-Interessen in Europa bedeuten würde.

Die häufig verwendete Begründung dafür, dass es das transatlantische Militärbündnis auch noch beinahe 30 Jahre seit der Auflösung des Warschauer Pakts – dem Gegenstück der NATO – gibt, ist, dass man so kollektiv die Sicherheit einzelner Staaten garantiert. Seit spätestens 2014 hat das Bündnis auch den lange Zeit verlorengeglaubten Feind wiedergefunden, den man während des Kalten Kriegs zu schätzen gelernt hat. Nach Jahren der Orientierungslosigkeit im sogenannten „Kampf gegen Terror“ richteten sich die Antennen nach dem Putsch in der Ukraine und der Wiedereingliederung der Krim in die Russische Föderation wieder gen Osten.

Der erste Generalsekretär der NATO, Lord Hastings Lionel Ismay, war damals schon bedeutend ehrlicher. Das Bündnis sei geschaffen worden, um „die Sowjetunion draußen, die Amerikaner drinnen, und die Deutschen unten zu halten“. In einem US-Regierungsdokument aus dem Jahr 1992 wird ebenfalls deutlich gemacht, dass man die NATO als „primäres Instrument“ zur Einflussnahme in Europa „bewahren“ müsse. Und in einem NATO-Papier aus dem Jahr 2018 wurde behauptet, dass Deutschland bezüglich Russland im „falschen Bewusstsein“ gefangen sei.

Deutschland muss zwar nicht mehr „unten“ gehalten werden, wie es Lord Ismay formulierte, aber Russland soll hingegen nach wie vor „draußen“ bleiben. Nicht, weil es eine reale Bedrohung für irgendeinen Staat darstellen würde, sondern weil es einzig und allein den US-Interessen in Europa im Wege stehen könnte. Aus diesem Grund setzt Washington auch alles daran, eine Annäherung zwischen Berlin und Moskau zu verhindern.

George Friedman, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Geopolitik und Gründer von Stratfor, einem einflussreichen Analyse- und Beraterunternehmen mit dem Beinamen „Schatten-CIA“, sorgte bereits 2015 mit der Aussage für Wirbel, wonach ein deutsch-russisches Bündnis eine Bedrohung für die US-Dominanz in Europa wäre. Nun legte er in einem Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten nach und erklärte erneut, warum die USA ein Bündnis zwischen Berlin und Moskau nicht haben möchten.

Eine russisch-deutsche Entente würde Europa dominieren, die Gründe für die NATO beenden und das genaue Ergebnis erzielen, das die USA sowohl im Zweiten Weltkrieg als auch im Kalten Krieg verhindern wollten. Es gab eine Zeit, in der Deutschland diese Sichtweise auf Russland teilte.

Dass es so weit kommen könnte, erscheint seit dem vom Westen unterstützten Putsch in der Ukraine im Februar 2014 und den immer schlechter werdenden Beziehungen eher unwahrscheinlich. Zu viel böses Blut wurde in den vergangenen sechs Jahren erzeugt. Die mutmaßliche Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny und die daraufhin ausgelöste Rhetorik gefährden nun sogar die selbst von der Bundesregierung als strategisch wichtig eingestufte Nordsee-Pipeline Nord Stream 2.

Allerdings sieht Friedman hier nicht das Werk der USA hinter dieser Entwicklung, sondern als das der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) selbst. Das gesamte Energieumfeld habe sich seit der Konzeption von Nord Stream 2 „radikal“ verändert, was das Projekt überflüssig erscheinen lasse. Nur habe sich Berlin nicht getraut, von sich aus auszusteigen. Deshalb vermutet er, „dass Deutschland mit dem Druck der USA zufrieden ist, da es eine Entschuldigung dafür bieten kann, einen Deal zurückzuziehen, der nicht mehr funktioniert.“

Quelle: Russia Today (RT) vom 20.09.2020 


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gerhard
gerhard
3 Jahre zuvor

…dass Deutschland bezüglich Russland im „falschen Bewusstsein“ gefangen sei. Wie bekloppt seid ihr Amis… wieviele Latten fehlen euch am Zaun ???
Bei ,,Stratfor“ regt sich in mir der Brechreiz. Mit Putin reden dürfen wir wohl noch? Das Bündnis sei geschaffen worden, um „die Sowjetunion draußen, die Amerikaner drinnen, und die Deutschen unten zu halten“. Und was labern uns unsere Politnasen vor…von Freunden und unverfrorener Arschkriecherei bezüglich der USA. Ich möchte nur noch kotzen !

birgit
birgit
3 Jahre zuvor

Gehen Deutschland und Russland einen gemeinsamen Weg, so bedeutet das
die Weltmacht wirtschaftlich und militärisch.
Deshalb hat ZION unsere Völker aufeinander gehetzt und hetzt weiter.
Die „Weltelite“ hat vor diesem Bündnis Angst.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Deutschaland-oder BRiD? In welchen Grenzen?

Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Wir kapieren das die Deutschen endlich und sagen sich von unserer amerikanischen Besatzung endlich los? Wie lange lassen wir uns von denen noch unterdrücken und ausbeuten?
Es reicht. Der Krieg ist über 70 Jahre beendet. Die Russen sind 1989 schon abgezogen. Aber die Amis und die frechen Engländer sind immer noch hier.

Wir brauchen keine NATO die uns angeblich verteidigen soll. Unnötig wie ein Kropf. Russland will uns nichts böses auch wenn das die dummen Medien immer wieder verbreiten.