Heidelberg/Sinsheim: Massiver Polizeieinsatz wegen Krawallen in Flüchtlingsunterkünften

Die Auseinandersetzungen in den Flüchtlingsunterkünften Heidelberger PHV und der Sinsheimer Messe konnten in der Nacht zum Dienstag erst nach massivem Polizeieinsatz beruhigt werden.

Heidelberg/Sinsheim. (pol/rl) Zu mehreren gewalttätige Auseinandersetzungen unter Flüchtlingen kam es im Heidelberger Patrick-Henry-Village und der Sinsheimer Messe-Halle 6 am späten Montagabend und frühen Dienstagmorgen. Die Einsätze von zum Teil großen Polizeiaufgeboten waren laut Polizei notwendig, um die Auseinandersetzungen unter Flüchtlingen sowie zwischen Flüchtigen und Mitarbeitern der Sicherheitsdienste in beiden Unterkünften zu schlichten. Insgesamt wurden sechs Personen verhaftet.

In der Nacht zum Dienstag mussten mehrere Heidelberger Reviere zwischen 22 und 3 Uhr drei Mal mit jeweils bis zu zwölf Streifenwagen im Village anrücken, um „zum Teil handgreifliche Auseinandersetzungen“ unter Flüchtlingen und zwischen Flüchtlingen und Sicherheitsdiensten zu befrieden. Dabei wurden vier Rädelsführer der Provokationen bis zum Dienstagvormittag verhaftet. Die Hintergründe der Auseinandersetzungen seien bislang noch nicht ermittelt, hieß es in einer Polizeimitteilung am Dienstagabend. Verletzt wurde offenbar niemand.

In der Halle 6 der Messe Sinsheim kam es am Dienstag gegen 0.30 Uhr erst zu einer Schlägerei zwischen zwei 27 und 37 Jahre alten Algeriern und einem 53-jährigen Landsmann. Ein 22-jähriger Algerier, der schlichten wollte, erlitt durch einen Faustschlag einen Nasenbeinbruch, der behandelt werden musste. Als der 37-Jährige plötzlich mit einem Messer herumfuchtelte, mischten sich mehrere weitere Bewohner der Unterkunft sich in die Auseinandersetzungen ein. Als die Teilnehmer des Massenstreits die einschreitenden Sicherheitsbediensteten bedrängten, drohte die Lage zu eskalieren. Die Mitglieder des Sicherheitsdienstes zogen sich zurück und verständigten die Polizei, die mit fünf Streifenwagenbesatzungen anrückten – darunter eine Streife der Autobahnpolizei Walldorf und des Polizeireviers Eppingen. Erst das massive Polizeiaufgebot konnte die Lage vor Ort beruhigen.

Die beiden 27 und 37 Jahre alten Verdächtigen, die kurz zuvor in einem günstigen Moment vom Sicherheitspersonal festgesetzt werden konnten, wurden zunächst vorläufig festgenommen. Bei dem Hauptbeschuldigten 37-Jährigen fand die Polizei in seinen persönlichen Sachen das Messer sowie vier Handys. Die Handys waren offenbar anderen Bewohnern der Unterkunft zuvor gestohlen worden. Sie erhielten die Handy danach wieder. Möglicherweise war der Diebstahl der Handys Auslöser der Auseinandersetzungen. Die beiden vorläufig Festgenommen blieben im Polizeigewahrsam, bis sie im Laufe des Dienstags in zwei andere Aufnahmeeinrichtungen verlegt wurden.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 01.09.2015

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