Brüssel, 12. Oktober 2020 (ADN). Die Europäische Kommission entwickelt ein Verfahren zur Identifikation von Personen anhand ihres gesprochenen Wortes. Die Plattform „Roxanne“ soll große Datenmengen verarbeiten und kombiniert dafür Audiodateien mit anderen Informationen, die Personen hinterlassen. Darüber berichtet das Nachrichtenportal http://www.netzpolitik.org am Montag. Um Netzwerke von Verdächtigen zu erkennen, wertet die Plattform auch Videos mithilfe von Gesichterkennung aus. Sie stammen aus öffentlichen Überwachungskameras oder wurden bei Anbietern wie Youtube und Facebook heruntergeladen.
24 europäische Organisationen aus 16 Ländern machen bei „Roxanne“ mit, davon die Hälfte Strafverfolgungsbehörden und Innenministerien. Aus Deutschland sind die Universitäten des Saarlands und die aus Hannover beteiligt. Zum Konsortium gehören Interpol und der Konzern Airbus. Auch Europol als EU-Polizeiagentur ist an Bord. Bei der Analyse geraten zwangslüfig Personen ins Raster, die keiner Straftat verdächtig sind. Das widerspricht der Europol-Verordnung. Der Europa-Datenschutzbeauftragte hat deshalb die EU-Polizeiagentur vor zwei Wochen in einem Schreiben gerügt. ++ (pl/mgn/12.10.20 – 313)