Nahost – US-Soldaten mit YPG-Abzeichen belasten US-amerikanisch-türkische Beziehungen

 

US-Soldaten mit YPG-Abzeichen belasten US-amerikanisch-türkische Beziehungen

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Die Türkei hat ihre Beziehungen zu ihrem NATO-Partner USA hinterfragt, seit US-Spezialeinheiten in Nordsyrien mit Abzeichen der syrischen Schwesterorganisation der kurdischen PKK gesichtet wurden. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu kritisierte, dass ein solches Verhalten von einem befreundeten Staat „unangemessen“ sei.

Der stellvertretende türkische Premierminister und Regierungssprecher Numan Kurtulmuş bezog sich auf Filmaufnahmen, die US-Spezialeinheiten in Nordsyrien unweit der Front vor Rakka gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ aufseiten der kurdischen YPG-Miliz dokumentieren. Die US-amerikanischen Soldaten trugen Kampfabzeichen der Kurden-Miliz. Das Pentagon behauptet, US-Truppen seien lediglich in einer Beratungsfunktion in Nordsyrien tätig.

Die Türkei betrachtet die kurdische YPG als Tochterorganisation der „Kurdischen Arbeiterpartei“, kurz PKK, und damit als terroristische Vereinigung. Seit Juli vergangenen Jahres führt der türkische Staat nach eigener Darstellung eine „Anti-Terror-Operation“ gegen die PKK im Südosten Anatoliens und in Nordirak durch.

Der türkische Politiker Kurtulmuş bemerkte, er glaube nicht, dass die USA ihre gegenwärtige Politik in Syrien auf diese Art fortführen können, da diese Herangehensweise den Beziehungen zur Türkei empfindlichen Schaden zufügen werde. Die Türkei ist das NATO-Land mit dem zweitgrößten stehenden Heer im westlichen Militärbündnis und einer geostrategisch wichtigen Position zwischen Russland, dem Kaukasus, dem Nahen Osten und dem Balkan.

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Bereits im Februar griff der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die USA scharf an. Er sagte, die USA müssen sich zwischen der Türkei und – wie er auslegte – „Terroristen“ entscheiden. „Sind es wir, die eure Partner sind, oder die Terroristen aus Kobane?“ gab der Präsident an.

Die Präsenz von bis zu 300 US-amerikanischen Spezialeinheiten trägt nicht zur Beruhigung der bilateralen Beziehungen der NATO-Mächte bei. Vergangene Woche hatte ein Fotograf der Agence France-Presse (AFP) rund ein Dutzend US-Soldaten im Dorf Fatisah abgelichtet.

„Ja, unsere Spezialeinheiten haben auch in der Vergangenheit Abzeichen und Identifikationsabzeichen ihrer Partnereinheiten getragen“, verteidigte der Pentagon-Pressesprecher Peter Cook am Donnerstag gegenüber Reportern die „embedded“ [eingebettet] agierenden US-Truppen in Syrien. Sie „tun, was möglich ist, um sich unter die Einheiten zu mischen“ und ihren eigenen Schutz zu erhöhen, sagte Cook. Er lehnte es ab, weitere Details über die Einheiten auf syrischem Boden zu geben.

Um die USA davon abzubringen, mit der kurdischen YPG weiter zusammenzuarbeiten, hat Ankara am Wochenende vorgeschlagen, die „Kräfte mit Washington zu vereinen“. Arabische Kämpfer sollen mit türkisch-US-amerikanischen Spezialeinheiten gegen den IS unterstützt werden.

„Wenn wir unsere Kräfte zusammentun, die USA haben ihre Spezialeinheiten und wir unsere, dann sollte eine zweite Front eröffnet werden, aber ohne die YPG“, zitierte die Nachrichtenagentur AFP den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu.

„Wir diskutieren mit den Amerikanern die Schließung der Manbidsch-Region [eine strategisch wichtige Grenzregion], so schnell es geht, und die Eröffnung einer zweiten Front“, fügte er hinzu. Der Diplomat wies daraufhin, dass die Manbidsch-Region die Hauptschmuggelroute für die Terrormiliz IS nach Syrien sei.

Quelle: Russia Today (RT) vom 30.05.2016

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