Wirtschaft: Corona-Schock für den Mittelstand: 1,1 Millionen Arbeitsplätze in Gefahr

Corona-Schock für den Mittelstand: 1,1 Millionen Arbeitsplätze in Gefahr
Die Baubranche ist bisher vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dennoch gibt es auch hier Umsatzeinbußen.

Die Anzahl der Erwerbstätigen könnte im Mittelstand um rund 3,3 Prozent abnehmen, heißt es in einer Untersuchung der staatlichen Förderbank KfW. Bis zum Jahresende könnten 1,1 Millionen Menschen ihre Arbeit verlieren, so Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Mehr als eine Million Jobs stehen bei Mittelständlern infolge der Corona-Krise auf der Kippe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der staatlichen Förderbank KfW. Demnach planen 16 Prozent der kleinen und mittleren Firmen, in diesem Jahr die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, um Kosten zu senken. Insgesamt könnte die Anzahl der Erwerbstätigen im Mittelstand um rund 3,3 Prozent abnehmen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten KfW-Mittelstandspanel. „Bis zum Jahresende 2020 könnte es zu einem Verlust von etwa 1,1 Millionen Arbeitsplätzen kommen“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

„Trotz der Erholung im dritten Quartal sind die Geschäftserwartungen für 2020 historisch schlecht“, so Köhler-Geib weiter. Vor allem der Dienstleistungssektor rechnet mit einem Beschäftigungsabbau.

Nach „glänzendem Jahrzehnt“ folgte der Schock

Noch im vergangenen Jahr hatten die etwa 3,8 Millionen mittelständischen Firmen, die als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gelten, Umsatz und Mitarbeiterzahl gesteigert. Die Zahl der Beschäftigten erreichte der KfW zufolge mit 32,3 Millionen einen Höchststand. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent. Die KfW zählt Firmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro jährlich zum Mittelstand.

„Nach einem für den deutschen Mittelstand weitestgehend glänzenden Jahrzehnt (…) folgte im Frühjahr 2020 der Schock“, heißt es in der Analyse. Zwar hat sich die Stimmung seitdem aufgehellt, aber mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet mit einem Umsatzrückgang in diesem Jahr. Insgesamt könnten die Erlöse um 545 Milliarden Euro einbrechen.

Möglicher Stellenabbau insbesondere bei den Dienstleistern sehr hoch

In der aktuellen Krise sind es gerade Unternehmen der sogenannten „wissensintensiven Dienstleistungen„, die überdurchschnittlich häufig planen, ihre Mitarbeiterzahl zu reduzieren. Rund jedes fünfte Unternehmen in dieser Branche plant einen Abbau (versus 16 Prozent im gesamten Mittelstand) – und diesen sogar umfangreicher als in anderen Mittelstandssegmenten.

Erfüllen sich die im September geäußerten Erwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen, könnten im gesamten verarbeitenden Gewerbe im Geschäftsjahr 2020 rund 150.000 Arbeitsplätze verloren gehen, im Dienstleistungssektor sogar fast 750.000. Weitere 125.000 Stellen stehen im Handel auf der Kippe. Dagegen erscheint der mögliche Abbau von rund 28.000 Beschäftigten im Baugewerbe fast moderat, so die KfW.

Wirtschaftspolitische Maßnahmen gefordert

Die Umsatzverluste belasten der KfW zufolge die Liquidität der Unternehmen. Insgesamt verfüge der Mittelstand aber über eine hohe finanzielle Widerstandskraft, sagte Köhler-Geib. „Die Unternehmen haben in den vergangenen Jahren einen hohen Bestand an Eigenkapital aufgebaut, wovon sie nun profitieren.“

„Trotz der komfortablen Ausgangslage der meisten mittelständischen Unternehmen werde die Corona-Krise Spuren hinterlassen“, so die Chefvolkswirtin. „Vorsicht und Zurückhaltung könnten das Handeln vieler in der kommenden Zeit bestimmen.“ Dem sollte durch gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen entgegengewirkt werden. Aktuell steigende Infektionszahlen sorgten zudem für Unsicherheit.

Die meisten Firmen rechnen der Umfrage zufolge nicht mit einer raschen und kräftigen Erholung. So gehen 46 Prozent der befragten Mittelständler davon aus, dass die Umsätze in den Jahren 2020 bis 2022 gleich bleiben. Jeder vierte Mittelständler (26 Prozent) erwartet, dass die Erlöse unter dem Niveau von 2019 liegen werden. Nur 27 Prozent rechnen mit einem Anstieg.

(rt/dpa)

Quelle: Russia Today (RT) vom 24.10.2020

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Ha!!!!
Hier ist doch die Verräterin!!!
Bei dem merkwürdigen Text und Zahlen ist doch etwas faul-dachte ich mir!
Diese Zahlenspiegelung hat einen ernsten Hintergrund-sehr ernsten!!! DENEN brennt der Anus. Aber nicht wegen den Arbeitslosen. Die sind DENEN scheiXXX egal.
DIE gibt vermutlich mit den Zahlen Radio Sender im Kurzwellenbereich und Ruten zur Flucht an. Ob da auch Monate, Tage und Jahr dabei verschlüsselt sind, kann ich nicht sagen. Da der Ami ja mit dem Jahr, Monat, Tag beginnt. Bin nicht über die Zahlenkotierung der „Elite“ informiert. Auffällig sind am Schluss die 500 Millionen!
#500 Millionen Euro jährlich#
Der Euro ist eine Weltwährung!!! Währung oder Menschen?
#32,3 Millionen einen Höchststand.#
32 der höchste Grad der Freimaurer, hat das ausgehandelt. Im Höchststand-der Vorstand kam zusammen! 32,3 Quersumme -8- alles möglich!
Ein hoch interessanter Text. Dessen Worte nichts mit den Zahlen zu tun haben!

Chefvolkswirtin der KfW
Dr. Fritzi Köhler-Geib hat über 17 Jahre Erfahrung bei der Weltbank, dem internationalen Währungsfonds und im Finanzsektor, davon zuletzt seit 2017 als Chefvolkswirtin für Zentralamerika bei der Weltbank. Regionale Schwerpunkte ihrer wirtschaftspolitischen Beratungstätigkeit und volkswirtschaftlichen Forschung liegen in Deutschland, Europa, Lateinamerika, Asien und Afrika.
11/2019 – heute Chefvolkswirtin
Direktorin Volkswirtschaft
KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main
2017 – 2019 Chefvolkswirtin
Zentralamerika
Weltbank, Washington D.C., USA
2012 – 2017 Senior Economist
Macro Fiscal Management Global Practice
Lateinamerika
Weltbank, Washington D.C., USA
2008 – 2012 Economist
Poverty Reduction and Economic Management Network
Economic Policy Department und Lateinamerika
Weltbank, Washington D.C., USA
2008 Research Consultant
Monetary and Capital Market Department
Internationaler Währungsfonds, Washington D.C., USA
2000 – 2007 Verschiedene Tätigkeiten als Ökonomin in Deutschland, USA und der Schweiz
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KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt, research@kfw.de
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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

1,1 und 3,3 sind eine Dienstanweisung, das Arbeitspapier würde uns sagen was die anweist!

Alexander Berg
3 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

Du kümmerst Dich zu viel um die Symptome.

Annette
Annette
3 Jahre zuvor

Halb so schlimm.
Die können alle in die Politik gehen und sicheres Einkommen haben.

Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

die Zahl ist sicher auch noch geschönt.