UMFRAGE – Mehrheit der Deutschen will Bundespräsidenten direkt wählen

Einer aktuellen Umfrage zufolge wollen 70 Prozent der Deutschen den Bundespräsidenten direkt wählen. Bisher durfte nur die Bundesversammlung das deutsche Staatsoberhaupt bestimmen.

Der aktuelle Bundespräsident Joachim Gauck. Die Mehrheit der Deutschen will ihn lieber direkt wählen. (Foto: dpa)

Der aktuelle Bundespräsident Joachim Gauck. (Foto: dpa)

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Fast 70 Prozent der Deutschen wünschen, dass das Volk den Bundespräsidenten direkt wählen kann. Mehr Macht für das Staatsoberhaupt wollen aber nur 30 Prozent. Ob ein Mann oder eine Frau das höchste Amt des Staates übernimmt, ist den meisten egal. Das geht aus einer YouGov-Umfrage hervor.

Demnach sagen 39 Prozent der Befragten, sie würden eine Direktwahl „voll und ganz befürworten“. Weitere 30 Prozent würden dies „eher befürworten“. 12 Prozent würden eine Direktwahl „eher ablehnen“, vier Prozent „ganz und gar ablehnen“. Keine Angaben machen 15 Prozent.

Eine deutliche Mehrheit von 55 Prozent lehnt mehr Macht für den Präsidenten ab. Auf die Frage, ob Deutschland überhaupt einen Bundespräsidenten braucht, antworteten 58 Prozent mit Ja und 30 Prozent mit Nein.

Nach einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Funke Mediengruppe können sich die Deutschen am ehesten Außenminister Frank-Walter Steinmeier als nächstes Staatsoberhaupt vorstellen. Danach trauen 52 Prozent der Bundesbürger dem SPD-Politiker zu, Nachfolger von Joachim Gauck zu werden.

Originalausgabe der Verfassung vom 11. August 1919

Originalausgabe der Verfassung
vom 11. August 1919

 

Originalausgabe der Verfassung                                                                                             vom 11. August 1919

 

Mit deutlichem Abstand folgen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU, 35 Prozent), Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU, 33 Prozent) und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne, ebenfalls 33 Prozent). Emnid hatte sieben Persönlichkeiten zur Beurteilung gestellt, Mehrfachnennungen waren möglich.

Nach dem Verzicht von Gauck auf eine zweite Amtszeit wird der nächste Präsident am 12. Februar 2017 durch die Bundesversammlung gewählt. Diese setzt sich aus den Bundestagsabgeordneten und aus ebenso vielen Delegierten der Länder zusammen.

Das war 1949 im Grundgesetz wegen der Erfahrungen der Weimarer Republik so festgeschrieben worden. Vor der Machtübernahme der Nazis regierte der direkt gewählte Reichspräsident auch mit Notverordnungen. Auch in Österreich wird der Bundespräsident direkt gewählt. Er hat auch mehr Befugnisse als in Deutschland.

Gefragt wurde in der Umfrage auch, welche Qualifikation der nächste Bundespräsident haben sollte. 23 Prozent unterstützen die Forderung, es sollte ein Quereinsteiger sein. 16 Prozent ziehen einen Berufspolitiker vor. Die klare Mehrheit von 51 Prozent sagt aber: „Es ist mir egal, ob der nächste Bundespräsident ein Berufspolitiker oder Quereinsteiger ist.“

Nur neun Prozent stimmen der derzeit oft gehörten Forderung zu, das nächste Staatsoberhaupt sollte eine Frau sein. 14 Prozent finden, es sollte ein Mann sein, aber die übergroße Mehrheit sagt: „Es ist mir egal, welches Geschlecht der nächste Bundespräsident hat.“ 57 Prozent finden, das nächste Staatsoberhaupt sollte deutsche Wurzeln haben, zwei Prozent fänden ausländische Wurzeln gut, 35 Prozent ist es egal.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 10.06.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Ich möchte gar keinen wählen. Den Grüssaugust könnten wir uns ersparen. Der ist so unnötig wie ein Kropf.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

Wählen ? Welche Wahl denn ? Juristische Personen, die tote Masse-Personalausweisträger, wählt nicht, die geben ihre Stimme ab an diejenigen, welche sie im Auftrag fertig machen.
Übrigens die sogenannten Abgeordneten werden als nätürliche Personen im Konstrukt geführt. Das ist auch gut so, damit sind sie für ihre Schweinereien gem. internationalem Handelsgesetz, persönlich haftbar.