5G-Netzausbau in Bayern kommt voran

Frau mit Maske und 5G-fähigem Mobiltelefon. 

 

Anfang Juni 2019 ging die Auktion der neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen zu Ende. Seitdem werden Funkmasten nachgerüstet – aber auch der Widerstand gegen die neue Technologie hält sich mancherorts beharrlich. Eine Zwischenbilanz.

Spricht man mit Andreas Braunegger, Bürgermeister von Denklingen im Landkreis Landsberg am Lech, über den Ausbau von 5G-Mobilfunk, hört man Frust heraus: „Der Ort soll optimal versorgt werden. Man hätte den Masten mit Sicherheit ein bisschen aus dem Wald herausragen sehen. Aber das ist ja jetzt wirklich nicht großartig gewesen. Somit könnte dieser weiße Fleck aus der Landkarte verschwinden.“

Bürgermeister gegen Waldgenossenschaft

Im Ortsteil Dienhausen wollte Braunegger mit einem neuen Handymasten das Funkloch stopfen. Eine halbe Million Euro hätte der Freistaat zugeschossen, ein Großteil der Baukosten. Doch dann zog die Waldgenossenschaft ihre Zusage für den Bau auf dem Grundstück am Dorfrand zurück.

„Es war eine – wie ich finde – laute Minderheit, es waren viele Unwahrheiten unterwegs und die haben es uns sehr schwer gemacht, einen Mobilfunkmasten zu erreichen. Weil es hieß ‚wenn 5G kommt, fallen die Vögel tot vom Baum‘ und solche Sachen.“ Andreas Braunegger

Kapitulation vor den Grundeigentümern

Mehrere Grundstückseigentümer sagten für den Bau auf ihrer Privatfläche zu, winkten dann wieder ab – ein Teil der Bürger in Dienhausen machte gegen den neuen Mobilfunkmasten mobil: mit Flugblättern und Anrufen. Der Bürgermeister kapitulierte.

Kein Einzelfall. Auch in anderen Kommunen Bayerns scheitert der Netzausbau am Protest einzelner, teils mit abstrusen Theorien zur Handystrahlung. Meist aus wohlhabenderen Kreisen, findet Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

„Wir stellen tatsächlich häufig fest, dass in Kommunen Menschen wohnen, die sehr oberlehrerhaft und kritisch sind, aber gerne wollen, dass alles funktioniert. Sie organisieren Bürgerproteste, die Kommunalpolitiker auffordern, den Mobilfunk-Ausbau zu stoppen. Und ja, es sind teilweise die Villen-Siedlungen, wo dieser Widerstand herkommt.“ Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister

1.500 Funkmasten auf 5G umgerüstet

Trotz der einzelnen Proteste scheint der Ausbau des neuen 5G-Netzes voranzukommen. Allein die Telekom hat in Bayern nach eigener Aussage bereits die Hälfte ihrer 3.000 Funkmasten mit der neuen Technik nachgerüstet. Zur Zufriedenheit des Wirtschaftsministers.

„Beim Ausbau der Mobilfunknetze ist in den letzten Monaten ein sehr schneller Fortschritt erzielt worden, wenn wir derzeit schon zwei Drittel der Bundesbevölkerung abdecken. Der Ausbau ist im vollem Gange und unser bayerisches Mobilfunk Förderprogramm wird ebenfalls sehr gut angenommen. Schon deutlich über 500 Kommunen wollen hier in die Förderung rein.“ Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister

Telekom nutzt für 5G Frequenzen UMTS und 3G

Vor allem die Telekom hat ordentlich Tempo gemacht und rüstet seit einem Jahr massiv auf: Nach Angaben des Branchenprimus werden bundesweit bereits 55 Millionen Menschen mit 5G versorgt, bei Vodafone 15 Mio.

Die Telekom nutzt für das 5G-Signal auch die bisherigen Handyfrequenzen UMTS und 3G, so Unternehmenssprecher Markus Jodl: „5G ist die Zukunft des Mobilfunks und deshalb haben wir hier die Chance genutzt, diesen Standard schnell auszurollen. Das war deshalb möglich, weil wir auf bestehende Anlagen und eine bestehende Frequenz zurückgreifen können.“

Schnelle 5G-Variante bislang nur in Innenstädten

Auch die Fachzeitschrift Chip sieht Deutschland bei 5G auf einem guten Weg. Der Chef-Tester des Technikportals, Wolfgang Pauler, gibt allerdings zu bedenken, dass es von 5G zwei Varianten gibt. Die leistungsstarke Variante nutzt höhere Frequenzbänder (3,6 GHz) und wird wegen ihrer geringen Reichweite vor allem zur Versorgung in urbanen Brennpunkten und für Campusnetze in der Industrie eingesetzt. Abseits von Marktplätzen und auf dem Land wird 5G vor allem mit den reichweitenstarken 700 MHz-Frequenzen angeboten. Die Datenrate ist dann geringfügig besser als bei LTE, so der 5G-Experte Pauler.

„Das schnelle 5G, da kann ich tatsächlich bis zu einem Gigabit pro Sekunde oder vielleicht sogar ein bisschen drüber an Datenrate nutzen. Es sind aber in der Regel eher Inseln oder vielleicht ein paar Bereiche in der Stadt, die auch zusammenhängend sind, wo man das schnelle 5G hat. In der Fläche gibt es schnelles 5G noch nicht.“ Wolfgang Pauler von „Chip“

Nichtsdestotrotz wird auch das herkömmliche LTE-Netz durch den Ausbau schneller.

99 Prozent 5G-Abdeckung bis zum Jahr 2025

Filme in hoher Qualität streamen, große Datenmengen verarbeiten – etwa beim Autonomen Fahren, im Gesundheitswesen oder in der Landwirtschaft. Der Weg dahin ist technisch klar gezeichnet, bis das Netz aber all das hergibt, wird es wohl noch eine Weile dauern. Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 etwa 99 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G versorgen zu wollen.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 28.12.2020

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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Die Menschen sind so dumm und merken gar nicht was da installiert wird. Hauptsache ein schnelleres Telfon. Herr lass Hirn regnen und davon bitte viel.

Eure Krankheiten sind nun schon vorprogammiert. Macht euch mal schlau was G5 alles bewirkt.

Annette
Annette
3 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike

…Hirn erhitzt ist wahrscheinlicher…

Det
Det
3 Jahre zuvor

Der letzte Satz:
„…Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 etwa 99 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G versorgen zu wollen….“

Mein Informationsstand über 5G ist, dass die Antennen so gestaltet sind,
dass jeder einzelne Benutzer separat angesteuert wird und damit eine höhere
Energiedichte beim Empfänger ankommt. Klar, er kann dann Filme in hoher
Auflösung auf seinem Handy anschauen, aber wer brauch das schon ??
Wird die Frequenz erhöht, so bis 60 GHz soll es gehen, funktionieren die
Anlagen als Energiewaffe. Sauerstoff hat die Eigenschaft diese Frequenzen
zu absorbieren, funktioniert dann aber nicht mehr als Sauerstoff in den
Körperzellen, wo er gebraucht wird; d.h. die Leute ersticken, auch wenn sie
am Sauerstoff-Gerät hängen würden, da der aufgeladene Sauerstoff dann
für den Körper unbrauchbar ist !!!