GEOPOLITIK – Montenegro: Parlament stimmt für Nato-Beitritt

Am Donnerstag hat das Parlament von Montenegro für einen Nato-Beitritt gestimmt. Russland hatte zuvor vor diesem Schritt gewarnt. Die Nato wolle die politische Landschaft in Europa zu Ungunsten Russlands verändern, so eine russische Sprecherin.

Montenegros Premier, Milo Djukanovic , und EU-ratspräsident, Donald Tusk, beim zehnjährigen Jubiläum der unabhängigkeit des landes. (Foto: dpa)

Montenegros Premier, Milo Djukanovic , und EU-Ratspräsident, Donald Tusk, beim zehnjährigen Jubiläum der Unabhängigkeit des Landes. (Foto: dpa)

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Am Donnerstag hat das Parlament von Montenegro mit 48-Ja-Stimmen und 26-Nein-Stimmen für einen Nato-Beitritt des Balkan-Staats gestimmt. „Unsere Nachbarn werden einen weiteren Freund in der Allianz erhalten, die NATO einen zuverlässigen Befürworter ihrer Werte auf dem historisch instabilen Gebiet des Westbalkan“, zitiert der ORF die Nato aus einer Mitteilung.

An der Nato-Integration Montenegros sind vor allem die USA interessiert. Wenn Montenegro dem westlichen Militärbündnis beitritt, bleibt als Russlands Verbündeter in Europa nur noch Serbien über. Zuvor kritisierte Russland die Ambitionen der Nato, neue Mitglieder in Osteuropa und auf dem Balkan zu gewinnen, scharf: „Die jüngsten Versuche der Nato, die politische und militärische Landschaft in Europa zu verändern, insbesondere im Zusammenhang mit der ausgesprochenen Politik der Abschreckung gegenüber Russland, wird unweigerlich die Interessen Russlands beeinflussen und es zwingen, proportional zu reagieren (…) Aus dem kürzlich unterzeichneten Protokoll über Montenegros Anschluss an das Washingtoner Abkommen (Anm.d.Red. Nordatlantik-Vertrag über die Gründung der Nato) geht hervor, dass die Absicht vorliegt, den Beitritt Montenegros im größtmöglichem Umfang zu beschleunigen und ihn unumkehrbar zu machen “, zitiert die Tass Maria Zacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums.

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Währenddessen wurde bekannt, dass der neue Nato-Vize der deutsche Diplomat Martin Erdmann werden könnte. Nach übereinstimmenden Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und der Deutschen Presse-Agentur hat die Bundesregierung den 61-Jährigen in das Rennen um den wichtigen Posten geschickt. Er soll im Herbst neu besetzt werden.

Erdmanns schärfste Konkurrenz im Kampf um den Top-Job ist nach dpa-Informationen die US-amerikanische Staatssekretärin für Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit, Rose Gottemoeller. Die 63-Jährige hat den Vorteil, fließend russisch zu sprechen. Ein Nachteil für sie könnte jedoch sein, dass mit Alexander Vershbow bereits seit 2012 ein Amerikaner den Posten besetzt.

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Erdmann ist derzeit deutscher Botschafter in der Türkei. Er arbeitete zuvor allerdings schon 15 Jahre in der Bündniszentrale in Brüssel – unter anderem als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik und als beigeordneter Nato-Generalsekretär.

Die Entscheidung über die Besetzung der Stelle trifft offiziell Stoltenberg. Wenn die Wahl auf Erdmann fällt, würde erstmals in der Geschichte des Bündnisses ein Deutscher Vizegeneralsekretär werden.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 19.06.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Wieder ein Land das so blöd ist in die NATO einzutreten. Die werden sich noch wundern.