Fußball-EM 2016: Schweiz im Achtelfinale, Frankreich Gruppensieger

EM 2016: Schweizer ermauern Remis
imago/Ulmer/Teamfoto

Die Schweiz hat die K.o.-Runde der Europameisterschaft erreicht. Gegen Gastgeber Frankreich genügte den Eidgenossen ein torloses Remis. Für Spott sorgten Materialschwächen bei Trikots und Spielball.

Die Schweiz hat sich für das Achtelfinale der Europameisterschaft in Frankreich qualifiziert. Dank des torlosen Remis gegen den Gastgeber in Lille hat das Team nun fünf Punkte und ist Zweiter der Gruppe A. Nach den Europameisterschaften 1996, 2004 und 2008, als die Schweiz jeweils in der Vorrunde ausschied, können die Eidgenossen nun das erstmalige Erreichen einer EM-K.o.-Runde feiern. Die Franzosen waren bereits zuvor sicher in der K.o.-Runde und sicherten sich durch das Unentschieden den Gruppensieg.

Frankreichs Trainer Didier Deschamps hatte sein Team nach dem bereits feststehenden Achtelfinaleinzug auf fünf Positionen verändert. Unter anderem verzichtete er auf den bisherigen Top-Performer der Gastgeber, den Mittelfeldspieler Dimitri Payet. Auch Angreifer Olivier Giroud saß zunächst nur auf der Bank.

Die Schweiz hatte die erste Chance der Partie – und was für eine: Fabian Schär köpfte nach einem Eckball Pogba an, der den Ball fast ins eigene Tor bugsierte. Torhüter Hugo Lloris, der den Rekord seines Trainers für die meisten Spiele als Kapitän einstellte (54), bewahrte die Franzosen jedoch vor Schlimmerem (8.).

Vier Trikots gehen kaputt – und ein Ball

Bei den Franzosen überzeugte zunächst vor allem Pogba: Zunächst zog er aus etwa 17 Metern ab, Schweiz-Keeper Yann Sommer konnte den Ball nur zur Ecke klären (12. Minute). Dieses Duell gab es nur eine Minute später erneut – aus halblinker Position versuchte Pogba es, erneut parierte Sommer auf Kosten eines Eckballs. Der dritte Versuch des 23-Jährigen in der Frühphase des Spiels krachte an die Latte (17.).

Frankreich war die dominierende Mannschaft, auch wenn nicht alle Aktionen gelangen: Abwehrspieler Adil Rami erwischte den Schweizer Admir Mehmedi beim Versuch eines Seitfallziehers mit dem Bein am Kopf und sah dafür die Gelbe Karte (25.). Die Partie verflachte nun ein wenig, für Gelächter sorgten einzig die Trikots der Schweizer: Weil die Franzosen beherzt zugriffen, rissen drei Jerseys der Eidgenossen und mussten ausgetauscht werden (Mehmedi, Granit Xhaka, Breel Embolo).

Zerrissene Schweiz-Trikots:
1. Mehmedi (10.)
2. Xhaka (37.)
3. Embolo (42.)

Nach dem Wechsel hatte die Schweiz zunächst den deutlich besseren Start, doch weil Embolos Flanke keinen Abnehmer fand (47.), Yohan Cabaye Xherdan Shaqiri den Ball rechtzeitig vom Fuß grätschte (48.) und Ricardo Rodríguez im Abseits stand (51.), blieb es zunächst beim torlosen Unentschieden. Stattdessen gab es die nächste kuriose Szene: Bei einem Zusammenprall von Valon Behrami und Antoine Griezmann platzte der Ball und musste ausgetauscht werden (54.).

Es folgte wieder eine starke sportliche Szene: Pogba setzte sich gegen vier Schweizer durch, passte den Ball auf Antoine Griezmann, der nach einem Doppelpass mit André-Pierre Gignac zentral zum Schuss kam – Sommer parierte glänzend (57.). Auf der anderen Seite verweigerte Schiedsrichter Damir Skomina den Schweizern einen aussichtsreichen Freistoß, nachdem Shaqiri von Cabaye gelegt worden war (59.).

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Jetzt ist auch noch der Ball gerissen! Hoffentlich ist damit aus dem Spiel nicht die Luft raus 😱

In der 63. Minute brachte Deschamps doch noch Frankreichs Liebling Payet – und der hatte auch die bis zu diesem Zeitpunkt beste Möglichkeit der zweiten Hälfte: Nach starker Vorbereitung von Pogba, der den Eingewechselten mit einer gefühlvollen Flanke bediente, zog der Offensivspieler direkt ab, sein Schuss sprang von der Unterkante der Latte jedoch zurück ins Feld (76.).

Das sollte der sportliche Höhepunkt bleiben, viel passierte nicht mehr. Obwohl, das stimmt nicht ganz. Es gab nämlich noch ein weiteres, zerrissenes Trikot – erneut eines von Xhaka.

bka

Quelle: Spiegel-online vom 19.06.2016

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