Dudens Genderpolitik in der Kritik: Tradition verliert den Kampf um Wortbedeutungen

Sprachwissenschaftler kritisieren den Duden, der für eine geschlechtergerechte Sprache traditionelle Wortbedeutungen aufgibt. In der Auseinandersetzung geht es um Personenbezeichnungen, die grammatisch männlich sind, aber für Menschen aller Geschlechter gelten sollen.

Dudens Genderpolitik in der Kritik: Tradition verliert den Kampf um WortbedeutungenQuelle: AFP © Christof Stache

Bisher fühlten sich Männer und Frauen gleichermaßen angesprochen, wenn man beispielsweise vom „Bäcker“ oder „Doktor“ sprach. Die Wenigsten dürften sich von der grammatisch maskulinen Bezeichnung diskriminiert gefühlt haben, dennoch macht nun der Duden, das wichtigste deutsche Rechtschreibwörterbuch, mit diesem sogenannten generischen Maskulinum Schluss.

„Die Festlegung des grammatischen Genus Maskulinum auf das natürliche Geschlecht entspricht nicht der Systematik des Deutschen“, warnt die Sprachwissenschaftlerin Prof. Ursula Bredel. Wenn das Wort „Mieter“ nur noch männliche Mieter bezeichne, erschwere dies auch die Bezeichnung diverser Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen: Die bislang häufige Bezeichnung „Mieter (m/w/d)“ wäre dann nicht mehr möglich.

Die Grammatik-Expertin Prof. Gisela Zifonun warnte bereits 2018 vor einer Abschaffung des generischen Maskulinums: „Sprachsystematisch führt ein Total-Verzicht auf maskuline Personenbezeichnungen in geschlechtsneutraler Deutung zu empfindlichen Lücken“, schrieb sie im IDS Sprachreport.

Auch die Mannheimer Linguistik-Professorin Angelika Wöllstein gibt zu bedenken: Bei einer Durchsage im Zug „Ist ein Arzt an Bord?“ seien nicht nur männliche Ärzte gefragt. Dasselbe gelte für Wendungen wie „zum Arzt gehen“ oder „zum Bäcker gehen“. Lexikalische Informationen im Wörterbuch sollten solchen Beispielen nicht widersprechen, fordert Wöllstein.

Der Duden hält an seinem Kurs fest. Die Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum erklärt:

„Ein geschlechterübergreifender Gebrauch der maskulinen Formen, besonders im Plural („Die Lehrer dieser Schule engagieren sich sehr“), wird von der Redaktion auch weiterhin in Beispielen gezeigt. Allerdings gerät dieser Gebrauch immer stärker in die Diskussion, da oft nicht eindeutig ist, ob nur männliche oder Personen aller Geschlechter gemeint sind.“

Quelle: Russia Today (RT)  vom 15.02.2021

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Hebt Euch Eure alten Fremdwörterbücher auf. In den neuen sind auch Begriffe gefälscht worden! Im Netz sind Begriffe schon gefälscht eingetragen, da haben die Worte des Verräters den Mund noch nicht verlassen!

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
3 Jahre zuvor

…„Ein geschlechterübergreifender Gebrauch der maskulinen Formen, besonders im Plural („Die Lehrer dieser Schule engagieren sich sehr“), wird von der Redaktion auch weiterhin in Beispielen gezeigt. Allerdings gerät dieser Gebrauch immer stärker in die Diskussion, da oft nicht eindeutig ist, ob nur männliche oder Personen aller Geschlechter gemeint sind.“…

Generationen vor uns haben unsere Sprache geprägt. Sie war/ist sehr deutlich im Gebrauch, dahingehend, dass sich IMMER JEDER angesprochen fühlen konnte!!!
Unsere deutsche Sprache hat NIE jemanden diskriminiert, wo doch gerade in der heutigen Zeit immer mehr von Diskriminierung die Rede ist. Wo JEDER angesprochen ist, kann sich NIEMAND diskriminiert fühlen! Es sollen doch – und auch das wird heutzutage immer wieder betont – ALLE MENSCHEN GLEICH sein und gleich behandelt werden. Wo kommen wir denn hin, wenn z. B. irgendwo ein Unfall stattgefunden hat, jemand nach einem Arzt ruft, und die Ärztin, die vielleicht gerade neben einem potenziellen Verletzten ( „Hallo, es gibt hier einen Verletzten! Ist hier vielleicht ein Arzt?“) steht, keine Hilfe mehr leistet, weil sie sich nicht angesprochen fühlen DARF !!!
Was ist hier doch alles während der letzten 70 Jahre zu einem solchen Saustall verkommen, dass man bald nicht einmal mehr seine eigene Sprache versteht, geschweige denn sich „ordnungsgemäß“ verständlich machen kann/darf? Was weiß ich denn, ob mein Gegenüber sich als Männchen versteht, falls er so gekleidet ist, oder sich als Frau sieht, obwohl er/sie Hosen trägt, weil es ihm/ihr vllt. im Augenblick kalt ist, oder ob sich da gerade ein/e Diverse/r tummelt, der sich noch nicht so recht entschieden hat?!
Ich bin ein(e) Gönner(in), es interessiert mich einfach nicht. Hauptsache jeder weiß für sich selbst und für Familie/Freunde, was sich unter seiner/ihrer Schale verbirgt. Da mag das durchaus diskutiert werden, aber es gehört überhaupt nicht in die Öffentlichkeit. Ich gehe auch nicht auf die Straße und breite vor allen Leuten, männlich oder weiblich oder von mir aus auch divers, meine sexuelle Orientierung aus; darum geht es ja wohl letztendlich. Und wenn Mann sich als Frau sieht, soll er sich einen weibl. Namen aussuchen und mir sagen „Ich bin die Walburga, war aber vorher Walter.“
Aber aus diesem Grund unsere gesamte schöne deutsche Sprache zu verhunzen, – und das deutsche Volk gleich mit-, halte ich für einen Angriff auf unsere althergebrachte Kultur; das darf nicht hingenommen werden und da mache ich auch nicht mit! Unsere Vorfahren werden sich im Grabe umdrehen.

DET
DET
3 Jahre zuvor

Alles was wir hier gegenwärtig erleben gründet sich auf fremdländisches
Recht, hat also mit deutschem Recht nichts zu tun und das gleiche gilt
auch für die Sprache; jeder unautorisierte Eingriff in ihr kann fatale Folgen
nach sich ziehen.