USA: Political-Correctness-Irrsinn an den Unis


Die Harvard School of Business, Boston, Massachusetts
Die Harvard School of Business, Boston, Massachusetts


Die „Sprachpolizei“ ist an den US-Universitäten quasi allgegenwärtig. Selbst harmlose Worte und Sätze könnten als „microaggression“ gelten. Eine neue „political correctness“ greift um sich. Es wird immer schlimmer im Land der unbegrenzten „Verklagsmöglichkeiten“.

Von Marco Maier

An den US-amerikanischen Universitäten zeichnet sich das ab, was wohl in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auch in Medien, Politik und schlussendlich Gesellschaft Realität werden dürfte: Eine gewaltige sprachliche Umwälzung, basierend auf einer radikalen „political correctness“. So wie bereits jetzt schon bestimmte Wörter (sowohl auf der anderen Seite des Atlantiks als auch hier) als „politisch unkorrekt“ gelten, wird das Ganze immer weiter ausgedehnt.

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Eine kalifornische Uni hat beispielswiese festgelegt, dass man nicht mehr fragen dürfe, wo jemand geboren wurde. Denn dies impliziere, das der (oder die) Befragte gar kein richtiger Amerikaner sei. Der Satz „I believe the most qualified person should get the job“ steht bei kalifornischen Hochschulen ebenso auf dem Index wie „America is the land of opportunity“. Immerhin könnte Letzteres andeuten, dass wer seine Chance nicht ergreift, selber Schuld daran sei.

Dieser krankhafte Übersensibilisierungswahn geht auch so weit, dass beispielsweise Jusstudentinnen der Universität Harvard fordern, das Thema Vergewaltigung vom Lehrplan zu streichen, weil dieses Traumata von vergewaltigten Studentinnen erneut hervorrufen könnte. Dann wurden an der Northwestern University sogenannte „safe spaces“ für diverse „Identitätsgruppen“ eingerichtet, die sonst niemand anderes betreten darf.

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Die Schweizer „Neue Zürcher Zeitung“ berichtet davon, dass nun in den USA auch sogenannte „Trigger-Warnungen“ bei Literatur, Theaterstücken und vielleicht bald schon sogar Kinofilmen kommen. An den Universitäten führt dies bereits dazu, dass Schüler am Unterricht nicht mehr teilnehmen müssen, wenn sie sich durch irgendwelche Implikationen (Antisemitismus, Rassismus, Sexismus…) bedroht fühlen.

Aber auch die sogenannte „cultural appropriation“ – also die Aneignung kultureller Merkmale oder Stereotype einer Ethnie, der man nicht selbst angehört, stehen auf so manchem Campus-Index. Sombreros auf Tequila-Parties, Rastalocken als Weißer? Keine Chance mehr. Und wer als männlicher Lehrer das Wort „Brüste“ in den Mund nimmt, riskiert unter Umständen gar Millionenklagen. Die Antidiskriminierungs-Statuten werden deshalb quer durchs Land immer strenger und die Lehrer und Professoren müssen zudem noch Sensibilitäts-Trainings absolvieren.

Die USA werden immer mehr zu einem Land, in dem nicht nur der Polizei- und Überwachungsstaat immer weiter ausgebaut wird, sondern auch gesellschaftlich in eine gefährliche Richtung schlittert. Das wäre nur halb so schlimm, wenn solche Attitüden nicht früher oder später auch auf Europa überschwappen würden.

Quelle: contra-magazin.com vom 21.06.2016

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