Selektive Zensur? – YouTube verwarnt RT DE wegen Live-Übertragung von Trump-Rede

Die Videoplattform YouTube hat das RT-DE-Video von Donald Trumps Rede auf der Conservative Political Action Conference zensiert. RT DE hatte es am Sonntag live auf seinem Kanal übertragen. Nun hat YouTube RT DE dafür eine Verwarnung erteilt und das Video gelöscht.

Selektive Zensur? – YouTube verwarnt RT DE wegen Live-Übertragung von Trump-Rede

RT DE  hatte am Sonntag Donald Trumps Auftritt auf der Conservative Political Action Conference in Florida live übertragen. Es war die erste öffentliche Rede, die Trump seit seinem Ausscheiden aus dem US-Präsidentenamt hielt. Nun hat YouTube RT DE  für die Übertragung eine Verwarnung erteilt und das Video gelöscht.

Zur Begründung heißt es:

„Hallo RT DE, 

unser Team hat deine Inhalte geprüft und leider festgestellt, dass sie gegen diese Richtlinien verstoßen: Richtlinien zu Spam, irreführenden Praktiken und Betrug. Wir haben darum folgende Inhalte von YouTube entfernt: 

Video: LIVE: Erste öffentliche Rede von Trump nach Amtsübergabe an Joe Biden auf Republikaner-Kongress CPAC“

Im Dezember hatte YouTube neue Richtlinien bezüglich der Inhalte zur US-Wahl eingeführt. Laut diesen werden Inhalte entfernt, die „Menschen in die Irre führen, indem sie behaupten, dass weit verbreiteter Betrug oder Fehler das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen 2020 verändert haben“.

 

Jedoch könne über solche Inhalte auf der Videoplattform berichtet werden, vorausgesetzt, dass „ausreichend Kontext“ dazu geliefert werde. Der Kontext müsse „im Videotitel, in der Beschreibung und im Audio- oder Bildmaterial des Videos angegeben werden“, so die Vorgaben von YouTube.

Was YouTube allerdings nicht erklärt hat, ist, wie genau das im Falle eines Live-Streams gemacht werden soll. Schließlich kann niemand vorhersehen, ob Trump bei einer Rede von Wahlbetrug sprechen wird, entsprechend können Titel und Beschreibung auch nicht den gewünschten „Kontext“ liefern.

Auf die Frage von RT DE, was mit der vorhandenen Aufnahme von Trumps Rede auf YouTube gemacht werden kann, um einen ersten „Strike“ (siehe Screenshot) zu vermeiden, schrieb ein Vertreter des Google-Support-Teams:

„Sie sollten hier einen Kontext hinzufügen, nämlich dass es sich um ein Beispiel für eine hasserfüllte Rede handelt.“

Im Klartext heißt das wohl: RT DE  hätte während der Trump-Rede, als der Ex-Präsident auf den angeblichen Wahlbetrug zu sprechen kam, einen entsprechenden Hinweis („Disclaimer“) einblenden müssen, dass es sich dabei um „Fehlinformationen“ handelt, um einer Verwarnung vorzubeugen – was in der Praxis kaum zu realisieren ist.

Ein Vertreter der RT-Nachrichtenagentur Ruptly fragte dazu einen Mitarbeiter von YouTube, was genau der Streaming-Dienst als entsprechenden Kontext betrachtet, der einem Live-Stream hinzugefügt werden soll. Der YouTube-Vertreter bot an, dies bei einem privaten Gespräch am nächsten Tag zu besprechen.

Grundsätzlich ist es interessant, wie selektiv YouTube Videos auswählt, in denen ein Kontext zum Inhalt des Videos als erforderlich erachtet wird. So konnten beispielweise US-Demokraten jahrelang ungestört auf YouTube die Verschwörungstheorie verbreiten, Russland habe Trump insgeheim ins Präsidentenamt gehievt „(„Russiagate“), ohne jemals einem Faktencheck unterzogen oder dazu genötigt zu werden, „Kontext“ zu liefern. Auch in anderen Fällen, wie etwa bei der unbewiesenen Behauptung, die russische Regierung habe 2018 einen Anschlag mit Nowitschok auf den ehemaligen Doppelagenten Sergei Skripal in England in Auftrag gegeben, hält YouTube es nicht für nötig, nach dem Wahrheitsgehalt solcher Behauptungen zu fragen. Vielleicht, weil in diesen Fällen Russland „der Böse“ ist?

Vor diesem Hintergrund ist es jedenfalls bemerkenswert, wie selektiv YouTube hinsichtlich der Verteilung einer Verwarnung vorgeht: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels ist die monierte Trump-Rede noch auf den YouTube-Kanälen anderer Plattformen wie ReutersThe Independent oder ABC News verfügbar. Diese Kulanz will man einem russischen Auslandssender wie RT DE offenbar nicht einräumen.

Quelle: Russia Today (RT) vom 02.03.2021

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gerhard
gerhard
3 Jahre zuvor

Dümmer gehts nimmer

Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Doof doofer You Tube. Geht weg von diesem Verein.

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
3 Jahre zuvor

…„Sie sollten hier einen Kontext hinzufügen, nämlich dass es sich um ein Beispiel für eine hasserfüllte Rede handelt.“…

Ich habe die Rede gehört und keinerlei Hass, wie ich ihn interpretieren würde, heraushören können. Im Gegenteil.
Ich versuche immer die Reden live zu hören, weil da nichts herausgeschnitten werden kann und weil jene Reden, wie wir sehen, auch schonmal am nächsten Tag verschwunden sind.
Es ist gut, dass Übertragungen bei z. B. RSBNetwork hinterher, sobald sie von YouTube gelöscht werden, auf einer anderen Seite, vermutlich ein anderer Server, noch aufgerufen werden können.
Leider kann nicht jeder gut genug Englisch, um Livesendungen verfolgen zu können.

Annette
Annette
3 Jahre zuvor

Kennt ihr

deine.tube.com ?
oder Bitchute

etc…

Facebook und Youtube gemeinsam löschen und abwandern