Krebsbeschleuniger in Lebensmitteln? Gesundheitsrisiko Palmfett

Fast die Hälfte aller Produkte aus dem Supermarkt enthält Palmfett. Das ist bedenklich, denn bei der Verarbeitung von Palmöl entstehen häufig krebserregende Stoffe.

In Italien warnt die Behörde für Lebensmittelsicherheit seit 2016 vor möglichen Krebsrisiken durch Palmöl

Die Lebensmittelindustrie bringt gerne neue Produkte mit Palmfett auf den Markt. Nirgendwo sonst sind die Gewinne größer als bei verarbeiteten Lebensmitteln. Dabei birgt der praktische Fettbaustein Palmöl auch Risiken für die Gesundheit. In Italien tobt seit 2016 der sogenannte Palmölkrieg. Italienische Supermärkte und Lebensmittelhersteller verzichten bewusst auf Palmöl: „Senza Olio di Palma“ – „Ohne Palmöl“ steht auf den Verpackungen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA warnt seit 2016 vor möglichen Krebsrisiken in Pflanzenölen.

In Italien kennzeichnen Hersteller ihre Produkte mit der Aufschrift 100% frei von Palmfett

Problematisch ist die Verarbeitung von Palmöl – dabei entstehen giftige Stoffe

Wissenschaftler Marco Binaglia erkärt: “Pflanzliche Fette werden raffiniert, damit sie Eigenschaften bekommen, die man für die Herstellung der verarbeiteten Lebensmittel benötigt. Und während dieser industriellen Verarbeitung entstehen sogenannte Prozesskontaminanten. Diese Verunreinigungen kommen zwar in allen untersuchten pflanzlichen Ölen vor. Aber in palmölhaltigen Produkten haben wir die bei Weitem höchsten Konzentrationen gefunden.“

Die EFSA stuft die Prozesskontaminanten – sogenannte Glycidyl-Fettsäureesther – als krebserregend und erbgutschädigend ein.

Säuglinge und kleine Kinder verzehren besonders viel Palmöl

Betroffen sind nach den Recherchen der italienischen Wissenschaftler vor allem Säuglinge, die künstliche Muttermilch bekommen. Denn die enthält viel pflanzliches Öl, in erster Linie Palmöl. Doch nicht nur Säuglinge laufen Gefahr, zu viel von den Glycidyl-Fettsäureesthern zu verzehren.

Eine Scheibe Brot auf einem Teller mit Schokoaufstrich und einem Messer daneben.

Schokoaufstriche wie zum Beispiel Nutella enthalten besonders viel Palmfett

Auch kleine Kinder gehören zur Risikogruppe. Denn auf ihren Geschmack sind viele Lebensmittel mit hohen Palmölgehalten zugeschnitten und an Empfehlungen für Tageshöchstmengen hält sich diese Bevölkerungsgruppe nicht.

Die hohen Gehalte in Palmöl haben ihre Ursache in der oft mangelhaften Verarbeitung: Schon während der Ernte und dem Transport der Früchte bilden sich Vorstufen von Glycidyl-Fettsäureesther. Der größte Teil der Glycidyl-Fettsäureesther entsteht aber, wenn das Palmöl auf über 200 Grad erhitzt wird, um es von seinem unangenehmen Geschmack zu befreien.

Das Problem für Verbraucher: Zwar steht auf der Verpackung, ob ein Lebensmittel Palmöl enthält, nicht aber, ob Glycidyl-Fettsäureesther enthalten ist und wie das Palmöl vorher behandelt wurde. Wer sich vor schlechtem Palmöl schützen will, sollte also palmölhaltige Produkte generell meiden.

Immerhin eine positive Nachricht: Seit September 2018 gilt ein neuer EU-Grenzwert für Glycidyl-Fettsäureester von 1.000 Mikrogramm pro Kilogramm Öl bzw. Fett.

Palmöl beflügelt auch Tumore zur Metastasenbildung

Im Institut für Biomedizin in Barcelona hat der Mediziner Salvador Aznar Benitah herausgefunden, dass Palmöl eine prima Energiequelle für Krebstumore ist, um Metastasen zu bilden. Die Forscher impften Mäuse mit frischen Tumorzellen und fütterten sie mit verschiedenen Diäten. Ergebnis: Nur die Tumore der Mäuse mit Palmöldiät entwickelten die gefährlichen Metastasen.

Krebszellen - 3D Rendering

Krebszellen brauchen Fett als Energielieferant- am meisten lieben sie Palmfett.

Wir haben sehr viel Energie reingesteckt, um herauszufinden welches Fett die Tumorzellen mögen und welches nicht. Aber am Ende war klar: Es gibt ein Fett, das sie wirklich mögen: Palmfettsäure. Palmfettsäure ist die Energiequelle, die es einer Tumorzelle erlaubt zu metastasieren.“

Für den gesundheitsbewussten Verbraucher gibt es nur eine Lösung: Wenig Fett und vor allem wenig Palmfett verzehren, denn das bedeutet weniger Energie für die Krebszellen. Der Verzicht geht am besten mit frisch zubereiteten Lebensmitteln, denn die brauchen kein Palmfett. Netter Nebeneffekt: Es schmeckt auch besser.

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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Warum wird diese Scheisse nicht einfach verboten? Keiner braucht Palmfett.
Aber halt da verdienen ja die Leute mit ihren riesigen Plantagen nichts mehr…….

Die Menschheit ist so bescheuert.