Italiens EM-Erfolg gegen Spanien: Geconte Taktik

Von Marcus Krämer

Chiellini und Buffon
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Italien schlägt Titelverteidiger Spanien und trifft im Viertelfinale auf Deutschland. Es war ein Sieg des Trainers: Antonio Conte machte fast alles richtig. Nur sein Temperament hatte er nicht im Griff.

Ausgangslage: Für Anhänger der deutschen Nationalmannschaft war es das zweitwichtigste Achtelfinale dieser EM. Immerhin wurde der Viertelfinalgegner ermittelt. Angstgegner Italien? Seriensieger Spanien? Die Frage nach einem Favoriten war so schwer zu beantworten wie die nach dem leichteren Kontrahenten für das DFB-Team. In der Vorrunde hatte Italien mit seiner abgeklärten und taktisch reifen Darbietung den etwas besseren Eindruck hinterlassen als die Spanier, die den Gruppensieg gegen Kroatien aus der Hand gaben und so den ungleichen Turnierbaum mitverantworteten.

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Das Ergebnis: Italien gewann 2:0 und trifft am Samstag auf Deutschland .

Startaufstellungen
Italien: Buffon – Barzagli, Bonucci, Chiellini – Florenzi, Parolo, de Rossi, Giaccherini, de Sciglio – Pellè, Éder.
Spanien: de Gea – Juanfran, Piqué, Ramos, Alba – Fábregas, Busquets, Iniesta – Silva, Morata, Nolito.

Erste Halbzeit: Entgegen der allgemeinen Erwartungen hatte Spanien nur minimale Ballbesitzvorteile, stattdessen machten die Italiener das Spiel und hatten die besseren Torchancen. Die routinierte, kluge und höchst engagierte Leistung der Conte-Elf taugte zu Superlativen, wie sie die deutsche Mannschaft nach dem 3:0 gegen die Slowakei empfing. Das Tor zur 1:0-Halbzeitführung erzielte Abwehrspieler Giorgio Chiellini (33. Minute). Contes Taktik hätte nicht besser aufgehen können.

Das Pech eines Torhüters: Der spanische Keeper David de Gea bewies seinem Trainer Vicente del Bosque mit insgesamt drei herausragenden Paraden gegen Graziano Pellè (8.), Emanuele Giaccherini (45.) und Éder (55.), zu Recht auf ihn und eben nicht auf Spaniens Rekordnationalspieler Iker Casillas gesetzt zu haben. Wenn da nicht de Geas Fehler vor Chiellinis Treffer gewesen wäre. Einen Freistoß von Éder ließ der Torwart von Manchester United nach vorn abklatschen und ermöglichte so den Abstauber. Gegen Deutschland wäre das vermutlich nicht passiert:

Manuel Neuer hätte nach diesem Freistoß einen Konter eingeleitet.

Zweite Halbzeit: Del Bosque reagierte auf die große Unterlegenheit. Er brachte mit Aritz Aduriz für Nolito einen klassischen Mittelstürmer – eine zweifelhafte Maßnahme angesichts der kopfballstarken italienischen Hintermannschaft mit Leonardo Bonucci, Andrea Barzagli und Chiellini. Tatsächlich gab es nach der Pause eine spanische Kopfballchance durch Álvaro Morata (49.), der allerdings ein nicht geahndetes Foul vorausging. Ansonsten musste Torhüter Gianluigi Buffon nur wenige brenzlige Situationen meistern. Del Bosques Taktik ging überhaupt nicht auf. Pellès Kontertor in der Nachspielzeit fiel dabei gar nicht mehr ins Gewicht.

Quelle: Spiegel-online vom 27.06.2016

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