Bärlauch Verwechslung tot – Mann isst Herbstzeitlose statt Bärlauch und stirbt – das ist der Unterschied

 

Infolge einer Vergiftung ist ein Mann aus München gestorben: Statt Bärlauch hat er eine giftige Herbstzeitlose gegessen. Wie kann man eine Verwechslung vermeiden?

 UhrMünchen
Von Laura Liboschik mit Agenturen
Tödliche Verwechslung vermeiden: Die Unterscheidungsmerkmale von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen auf einen Blick.
Tödliche Verwechslung vermeiden: Die Unterscheidungsmerkmale von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen auf einen Blick.

Beim Kräuter sammeln kam es bei einem Mann aus Freising Ende April zu einer tödlichen Verwechslung. Statt Bärlauch hat der Mann eine Herbstzeitlose gegessen und ist in München gestorben. Der 48-Jährige habe eine Soße aus selbst-gesammelten, vermeintlichen Bärlauchblättern zubereitet, worauf es ihm schlecht ging, wie die Polizei mitteilte.

 Saison, Verwechslung, Rezepte: Bärlauch erkennen und verwenden
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Bärlauch sammeln

Gefahr durch tödliches Gift der Herbstzeitlose: Was passiert beim Essen?

Laut Deutscher Presseagentur habe der Mann nur ein paar Löffel von der Soße gegessen – und dann den bitteren Geschmack bemerkt. Der gesundheitliche Zustand des Mannes verschlechterte sich daraufhin und er kam schließlich in ein Münchner Krankenhaus. Dort starb der Freisinger vergangenen Sonntag, 3. Mai 2021, an einer Vergiftung. Ein Gutachten des Giftnotrufs der Technischen Universität München bestätigte, dass der Mann die hochgiftige Herbstzeitlose verspeist hat. Das geht aus dem Bericht der Deutschen Presseagentur hervor. „Bärlauch steht oft am gleichen Wuchsort wie die Herbstzeitlose, daher ist eine Verwechslung der Blätter leicht möglich“, sagte Florian Eyer, Leiter der Klinischen Toxikologie. Tödliche Fälle gebe es zwar selten, allerdings nähmen Vergiftungen zu, weil viele Menschen auch in der Corona-Pandemie in der Natur unterwegs seien, aber nicht das nötige Wissen über giftige Pflanzen hätten. Wegen des enthaltenen Stoffes Colchicin ist die Herbstzeitlose giftig für den Menschen. Das giftige Alkaloid Colchizin ist in allen Teilen der Pflanze enthalten. Schon fünf Gramm der Samen können für den Menschen tödlich sein.

 

Bärlauch und Herbstzeitlose unterscheiden: So geht’s

Bärlauchblätter haben einen klar erkennbaren Stiel pro Blatt. Bei Herbstzeitlosen sind es meist zwei oder drei Stiele, die einander umwickeln. Bärlauchblätter sind auf der Unterseite matt. Herbstzeitlose glänzen auf beiden Blattseiten. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Bärlauch riecht nach Knoblauch. Aber Vorsicht, oft riechen umliegende Pflanzen auch etwas nach dem Bärlauch. Das Blatt am besten zwischen den Fingern zerreiben. Anders als der Bärlauch bildet die Herbstzeitlose ihre Blüten im Herbst aus und entwickelt erst im Frühling ihre Blätter. Herbstzeitlose sind außerdem eher auf Wiesen zu finden.

Bärlauch: Im April hat die Bärlauch-Saison begonnen. Sie endet ungefähr Mitte Mai.

Bärlauch: Im April hat die Bärlauch-Saison begonnen. Sie endet ungefähr Mitte Mai.
© Foto: Julian Stratenschulte/dpa

 

Gift in Maiglöckchen: Gefährliche Verwechslung mit Bärlauch

Am häufigsten wird Bärlauch mit Maiglöckchen verwechselt. Aber auch Maiglöckchen haben eher zwei oder drei Stiele statt einen. Im Gegensatz zum Bärlauch glänzen Maiglöckchen außerdem auf der Unterseite. Auch wächst der Bärlauch zeitiger im Jahr, während das Maiglöckchen erst ab Mitte April austreibt. Die Unterscheidung durch typische Blüten ist beim Maiglöckchen besonders schwierig, denn es bildet in schattigen Wäldern oft nur die Blätter und keine Blüten aus.

Aronstab von Bärlauch unterscheiden

Manchmal wird Bärlauch auch mit der Pflanze Aronstab verwechselt. Besonders in seinem Anfangsstadium kann der gefleckte Aronstab mit Bärlauch verwechselt werden, weil sich die Blätter sehr ähnlich sehen. Unterscheidungsmerkmal sind die unregelmäßig geformten Adern der Blätter. Beim Bärlauch verlaufen diese parallel. Ist der Aronstab ausgewachsen, werden die Blätter pfeilförmig und bekommen dunkle Flecken.

So sieht Aronstab aus: Die Blätter unterscheiden sich vom Bärlauch.

So sieht Aronstab aus: Die Blätter unterscheiden sich vom Bärlauch.
© Foto: Hans Braxmeier/Pixabay

Bärlauch Steckbrief: Alle Infos zur Pflanze

  • Erntemonate: März bis Mai
  • Fundorte: feuchte, hummusreiche Laubwälder
  • Blütenfarbe: Weiß (auch die Blüten und Samen sind verwendbar)
  • Verwechslungsgefahr: Herbstzeitlose, Aronstab, Maiglöcken
  • Mögliche Eigenschaften: antibakteriell, cholesterinsenkend, anregend, entgiftend, entzündungshemmend, verdauungsanregend
  • Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Eisen, Kalzium, Magnesium, Kalium, Selen, Vitamin C

Quelle: Süd West Presse vom 05.05.2021

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Muss man das unbedingt sammeln? Ich kaufe nicht mal fertiges Pesto das manche anbieten.

Seit wir im Wald eine Familie mit kleinen Kindern und riesem Sack gesehen haben die Bärlauch sammelten…….glaubten die im Ernst die Kinder konnten die Pflanzen unterscheiden? Möchte nicht wissen was die mit nach Hause genommen haben. Dummheit hoch drei.

birgit
birgit
2 Jahre zuvor

Wenn man sich jahrelang mit den Pflanzen beschäftigt hat, kann man die sehr wohl auseinander halten. Greenhorn sollte die Finger davon lassen !!!

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

birgit genauso ist es. Aber jeder Depp meint seit neuestem er kann das.

gerhard
gerhard
2 Jahre zuvor

ÖKO,BIO, Veggi … gepaart mit Unkenntnis in der Natur….ist lebensbedrohlich.
Trotzdem meide jede Wurst u. Käsesorte die mit Grünzeug versetzt wurde (Haltbarkeit/ Schimmelbildung)

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Ein 48 jähriger Jäger sammelt/verwechselt die falsche Pflanze? Die auch nur im Herbst blüht? Was wird uns hier für einen Lüge verkauft??? Die Pharmaka am Zerstören am Werk! Ich hole meine Fachbücher nicht raus!!! Weil!!! Es ist eine Verarschung!!!Euch allen zu Liebe habe ich es getan und nachgelesen-sieht man an dem Abstand der Zeilen. Neumann-Verlag S. Rauschert Seite 240 Herbstzeitlose: Giftigste Wiesenpflanze. Wenn sich Ziegen und Schafe an dies Pflanze gewöhnt haben ist der Milch sogar giftig und muß weggeworfen werden. Nur mit dem Knabenkraut zu verwechseln. Was der Dr. Eyer erzählt ist total falsch um nicht Scheiße schreiben zu müssen. Immer diese merkwürdigen Namen Ey-er??? Wer weiß was die Freimaurer sich „sagen“ wollen-müssen-weil Arsch brennt!!!

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