Essener Ratsherr wechselt nach 26 Jahren in der Partei SPD zur AfD

05.07.2016
Birgit Stöger

Entsetzen weit über die Essener SPD hinaus: Guido Reil hat es getan. Der ehemalige SPD-Ratsherr aus Essen ‒ zuständig für den Stadtteil Karnap ‒ hat den Genossen den Rücken gekehrt und ist seit Samstag Fördermitglied der Alternative für Deutschland (AfD).

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SPD bekommt seit ungefähr 10 Jahren den »Arsch« nicht mehr hoch

Guido Reil sorgte deutschlandweit für Aufsehen, indem er ‒ für einen Systempolitiker untypisch ‒ massive Kritik an der maß- und kopflosen Immigrationspolitik der Bundesregierung übte.

Seiner Ex-Partei warf er vor, den Bezug zur Realität »endgültig und völlig« verloren zu haben und schon längst keine Arbeiterpartei mehr zu sein. Auch im Ruhrgebiet, das zum Armenhaus Deutschlands verkomme, habe die SPD seit ungefähr 10 Jahren den »Arsch« nicht mehr hochbekommen, so Reil.

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Reil hatte Anfang des Jahres in einem WAZ-Interview integrationskritische Töne angeschlagen und infrage gestellt, ob die Integration von Hunderttausenden arabischstämmigen Immigranten gelingen werde und die Debatte darüber als »verdruckst« bezeichnet.

Die SPD verweigere sich der Realität, so seine Kritik. Massiv wehrte sich Reil gegen eine weitere Verteilung von Immigranten im Essener Norden, was ihm stehenden Fußes den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit, auch aus den parteieigenen Reihen, einbrachte.

»Ich bin in der AfD, und das ist gut so«

Nach 26 Jahren Parteizugehörigkeit kündigt der Ratsherr nun seinen Genossen die Gefolgschaft. Seit Samstag ist Guido Reil Fördermitglied der Alternative für Deutschland (AfD). »Ich bin in der AfD, und das ist gut so«, schrieb der Ex-Sozialdemokrat am Wochenende auf seiner Facebookseite.

Er sei diesen Schritt »aus tiefster Überzeugung« gegangen und habe sich seit seinem Austritt aus der SPD »intensiv mit der AfD, ihrem Programm und vor allem den Menschen, die in Essen und NRW für diese junge Partei stehen, beschäftigt«.

In der AfD habe er »keinen Rechtsradikalen kennengelernt, sondern Menschen, die mit gesundem Verstand die Probleme in unserem Land offen ansprechen und lösen wollen«. Mit der restriktiven Flüchtlingspolitik der AfD sei er »zu hundert Prozent« einverstanden. Die AfD sieht er in der Zukunft als eine »Partei der Mitte«. Mit seiner Frau, einer gebürtigen Russin, habe er diesen Schritt intensiv besprochen. Ihre Reaktion habe ihn sehr bestärkt, so Reil.

Auf Facebook gratulieren ihm unter anderen Ex-SPDler, die die SPD aus ganz ähnlichen Gründen verlassen haben und Reil in seiner Entscheidung unterstützen.

Quelle: Kopp-online vom 05.07.2016

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