Warnungen vor Flutkatastrophe – Druck auf Landkreis Ahrweiler wächst

Rheinland-Pfalz, Ahrweiler: Schuttberge türmen sich nach der Hochwasserkatastrophe vor der historischen Stadtmauer auf. (dpa-Bildfunk / Thomas Frey)
Die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde vom Hochwasser großflächig verwüstet. (dpa-Bildfunk / Thomas Frey)

Zweieinhalb Wochen nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands wächst der Druck auf die Behörden im besonders betroffenen Landkreis Ahrweiler.

Der Direktor des Instituts für Krisenforschung in Kiel, Roselieb, sagte im Deutschlandfunk [Audio], dem Landrat hätten genügend Warnmittel zur Verfügung gestanden, zum Beispiel hätten bei Katastrophenalarm Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei von Haus zu Haus gehen können. Über den Tag hinweg habe man mit dem Einsatzplan für Hochwasser gearbeitet, obwohl man angesichts einer Warnung vor einem Pegel der Ahr von fünf Metern bereits nach 17 Uhr auf den Katastrophenplan hätte umschalten müssen. Selbst, als gegen 20 Uhr 45 ein absolutes Allzeithoch von 6 Metern 90 prognostiziert worden sei, sei kein Katastrophenalarm ausgelöst worden. Roselieb sagte, andere Landkreise hätten besser reagiert. So habe der benachbarte Eifelkreis bereits einige Stunden früher Katastrophenalarm ausgelöst.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Lewentz hatte erklärt, die Menschen könnten sich auf eine exakte Aufarbeitung des Abends verlassen. Roselieb zufolge stand Lewentz um 19 Uhr selbst mit der Einsatzleitung im Kreis Ahrweiler in Kontakt.

Landrat weist Vorwürfe zurück

Der zuständige Landrat Pföhler zeigt sich empört über Vorwürfe, bei der Hochwasser-Katastrophe vor mehr als zwei Wochen die Bevölkerung zu spät gewarnt zu haben. Dem Bonner „General-Anzeiger“ sagte der CDU-Politiker, gegenseitige Schuldzuweisungen seien „völlig deplatziert und geschmacklos“. Die Fragen nach den Verantwortlichkeiten könne derzeit niemand im Bund, im Land oder im Kreis seriös beantworten, betonte Pföhler.

Gestern hatte die „Frankfurter Allgemeine“ bereits, berichtet, der rheinland-pfälzische Landkreis sei in der Nacht auf den 15. Juli präzise gewarnt worden, ohne rechtzeitig darauf reagiert zu haben. Ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt sagte demnach, die entscheidende Warnung vor einem Pegelstand der Ahr von fast sieben Metern sei am 14. Juli gegen 21.30 Uhr erfolgt. Dennoch seien erst gegen 23.00 Uhr Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet worden.

Alleine im Ahrtal sind 134 Menschen ums Leben gekommen, insgesamt liegt die Zahl der Opfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bei mehr als 180. Weitere 59 Menschen werden noch vermisst.

Quelle: Deutschlandfunk vom 02.08.2021

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Die verantwortlichen haben total versagt. Das wird jetzt versucht zu vertuschen.
Ein Depp sagte sogar die Leute wären schuld an dem Hochwasser…….

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Wo gibt es denn sowas, dass flächendeckend die Alarmsirenen abgebaut werden, die die Bevlkerung vor Feuer oder sonstigen Katastrophen warnen sollen ?
Früher gab es bei uns jeden Samstag um elf Uhr Probealarm…

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Zusatz: Da, wo ich jetzt wohne, kann man außerdem die Sirenen nur hören, wenn der Wind günstig steht. Manchmal hört man nur den Entwarnungston. Was nützt der mir, wenn das Unheil schon geschehen ist ?

Hanisch
Hanisch
2 Jahre zuvor

Jagt die Verbrecher aus dem Land