Nach Taliban-Machtübernahme: Kritik an Maas hält an: Versagen in Afghanistan

Heiko Maas (SPD), Außenminister, steht hinter einem Rednerpult. Auf der Wand hinter ihm sind der Schriftzug "Auswärtiges Amt" und der Bundesadler zu sehen.  (dpa/ Christoph Soeder)
Bundesaußenminister Maas hat Fehler bei der Einschätzung der Lage in Afghanistan eingeräumt. (dpa/ Christoph Soeder)

Die Kritik an Bundesaußenminister Maas und anderen Regierungsmitgliedern wegen der hektischen Evakuierungsmaßnahmen in Afghanistan hält an. Vor allem Maas habe das „größte außenpolitische Desaster seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland“ zu verantworten, sagte Bundestagsvizepräsident Kubicki.

Auch Kanzlerin Merkel und Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer trügen Verantwortung. Ein Rücktritt aufgrund der zu spät erfolgten Rettungsmission wäre ein wichtiger symbolischer Akt, um zu demonstrieren, dass man in höchsten politischen Ämtern noch Verantwortung übernehme, betonte der FDP-Politiker in der „Rheinischen Post“. Zuvor hatte Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock dem Außenminister vorgeworfen, komplett die Augen vor der Realität verschlossen zu haben. So könne man nicht verantwortungsvoll Politik betreiben, führte sie im Radio der Sendergruppe Oberfranken aus. Es habe in den vergangenen Wochen immer wieder Berichte über die Lage in Afghanistan gegeben, auch die Botschaft habe gewarnt.

Warnungen der Botschaft blieben unbeantwortet

Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios aus Kabul war die deutsche Vertretung in Kabul erst zum letztmöglichen Zeitpunkt mit Hilfe der US-Streitkräfte evakuiert worden, während Botschaften anderer Nationen schon längst geräumt worden waren. Der stellvertretende Botschafter hatte in einem Lagebericht seiner Frustration deutlich Ausdruck verliehen und geschrieben, „dass den dringenden Appellen der Botschaft über längere Zeit erst in dieser Woche Abhilfe geschaffen“ worden sei.

Außenminister Maas räumte Fehler bei der Einschätzung der Lage ein. Man habe nicht vorhergesehen, dass die afghanischen Streitkräfte nicht bereit gewesen seien, sich den Islamisten entgegenzustellen. Auch die internationalen Partner hätten die Lage falsch eingeschätzt.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Wadephul, kündigte eine kritische Aufarbeitung der Evakuierung in Afghanistan an. Die Bundesregierung müsse nun erklären, warum sie die Lage bis zuletzt falsch eingeschätzt und erst spät gehandelt habe, sagte Wadephul im Deutschlandfunk. Es sei schon zuvor anhand von Geheimdienstberichten klar gewesen, dass die Taliban perfekt für die Machtübernahme vorbereitet gewesen seien. Zwar liefen die Evakuierungen der Bundesregierung in Afghanistan nun hochprofessionell ab, doch viele Ortskräfte könnten wahrscheinlich nicht mehr gerettet werden, so Wadephul.

Rund 130 Deutsche und Afghanen in Frankfurt gelandet

Auf dem Flughafen Frankfurt am Main sind am frühen Morgen inzwischen rund 130 Personen eingetroffen, die aus Afghanistan ausgeflogen worden waren. Der von der Bundesregierung gecharterte Lufthansa-Airbus kam aus Taschkent. Die deutschen Staatsangehörigen und afghanischen Ortskräfte waren mit einer Bundeswehr-Maschine von Kabul in die usbekische Hauptstadt gebracht worden. Erste Mitarbeiter der deutschen Botschaft sind bereits seit gestern zurück in Deutschland.

Das US-Militär hat bislang mehr als 3.200 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Allein gestern wurden rund 1.100 Menschen in Sicherheit gebracht. Die US-Luftwaffe kündigte eine Untersuchung der chaotischen Ereignisse am Flughafen von Kabul vom Montag an. Nach der Machtübernahme der Taliban hatten hunderte Menschen versucht, an Bord von Flugzeugen zu kommen. Zeitweise mussten die Evakuierungsflüge eingestellt werden.

Quelle: Deutschlandfunk vom 18.08.2021

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gerhard
gerhard
2 Jahre zuvor

Kubicki ist doch Jurist … da könnte man doch meinen …das er dem Maas eine Strafanzeige anhängt…. aber Pack schlägt sich – Pack verträgt sich….

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

So gehts wenn man einen Volltrottel als Aussenminister einsetzt. Im Saarland waren sie froh ihn los zu sein. Und sowas macht man dann zum Minister.

Annette
Annette
2 Jahre zuvor

Was soll das??????????
Maaß konnte doch gar nicht anders agieren.
Er hat Punkt für Punkt das umgesetzt, was ihm BEFOHLEN wurde.

Damit es nicht ganz so schlimm wirkt, durfte er bestenfalls hier und da ein paar Satzzeichen und singemäße Worte abändern.

Annette
Annette
2 Jahre zuvor
Reply to  Annette

Der Sinn hat 2 n’s, hat jemand das 2. n gefunden?

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor
Reply to  Annette

Ich habe ess 🙂

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Ups, „ens“

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Ich biete auch welche. Bei mir kommt es nicht so darauf an-n-n-n (:-))
Ich hole auch keine Sterne mehr vom Himmel, die liegen dann auch nur rum.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Wie kommt der dazu sich vor dem Reichsadler mit den sechs Flügelfedern zu stellen?
Darunter Auswärtiges Amt. Aha! Das Reich hat den als Hiwi eingestellt-latrinich auf Probe! Zahlt der Arbeitsvermittler die Provision vom Behelfs Arbeitsamt zurück?
Wenn wir nun uns noch Auswärtiges Amt vornehmen oder AUSWÄRTIGE Amt. Mein lieber Inzest Verein!!! An seiner Bütt hat der Chefredakteur den Adler geschnitten! Sag ich doch Inzest!

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

…Außenminister Maas räumte Fehler bei der Einschätzung der Lage ein. Man habe nicht vorhergesehen, dass die afghanischen Streitkräfte nicht bereit gewesen seien, sich den Islamisten entgegenzustellen. Auch die internationalen Partner hätten die Lage falsch eingeschätzt…

Wie kommt es dann, dass zum Beispiel ich das vorhersehen konnte ?
Mir war völlig klar, dass die einheimischen Soldaten, ihres Zeichens ebenfalls Muslime, höchstens aus der Ferne mal einen Schuss auf ihre Glaubensbrüder abfeuern. Sie gehören zu den gleichen Stämmen, denen auch die Taliban entstammen, und fühlten sich nur sicher, solange sie von der NATO quasi beschützt wurden. NATO weg, Mut weg. Und jetzt haben wir diese Kerle am Hals. Wer sagt denn, dass das nicht genauso geplant war, damit die hier einen Fuß an den Boden kriegen ?
Ich meine ja nur…

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Die feigen Afghanen haben die Schwänze eingezogen. Die kommen jetzt lieber nach Dumm-Deutschland und lassen sich hier aushalten.

Und hier schreien schon wieder alle wer wieviel von dem Gesindel aufnehmen will.
Doofer gehts nimmer.

Allen voran mal wieder die Pfaffen. Verlogene Bande.

birgit
birgit
2 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike

Noch mehr Messermänner ? Da wird sich MORDsel aber freuen !