IMPF-ZOFF BEI „HART ABER FAIR“ – Jens Spahn: „Eltern nennen mich Mörder“

Gesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) war am Montag Gast in der Sendung „hart aber fair“

Gesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) war am Montag Gast in der Sendung „hart aber fair“Foto: Das Erste

Lockdown, Schockdown, Bockdown: Niemand hat noch Lust auf Stoppschilder. In „Hart aber fair“ fragt Frank Plasberg: „Coronapolitik im Bürgercheck: Was muss jetzt passieren?“

Die Gäste

Jens Spahn (41, CDU). Der Bundesgesundheitsminister kämpft an allen Fronten „für einen sicheren Herbst und Winter“.

Volker Wissing (51, FDP). Der Generalsekretär twittert: „Unser Land muss moderner, digitaler, zukunftsfähiger werden“ – auch beim Impfen.

Janine Wissler (40, Linke). Die Co-Parteichefin twittert: „Schluss mit der Zwei-Klassen-Medizin!“

Cihan Çelik (35). Der Facharzt war selbst coronakrank und schlägt Alarm: „Das Risiko eines Ungeimpften ist mit Delta so hoch wie nie!“

Melanie Amann (42). Die Journalistin („Spiegel“) weiß: „Fast alle Politiker sind gegen eine Impfpflicht.“

Die Fragen kommen diesmal aus drei Städten, in denen ARD-Interviewer Stimmen für Einspieler sammelten. Das Thema taugt nicht zum Parteienstreit, aber es ist Wahlkampf und das Zoff-o-Meter auf alles gefasst.

Und dann geht’s auch schon los!

Spahn will die Bürgertests ab Mitte Oktober bezahlt kriegen: „Wir haben schon über drei Milliarden Euro ausgegeben!“

In Schulen, Gesundheitswesen oder bei Besuchen im Heim sollen Tests auch künftig kostenlos sein, nicht aber bei Privatvergnügen wie Restaurant- oder Kinobesuch. Spahn: „Warum sollen die anderen für jemanden zahlen, der sich auch hätte impfen lassen können?“

Für Wissing ist das aber eine „Impfpflicht durch die Hintertür“. Tests seien Teil der Sicherheit, erklärt der FDP-General. Und gerade jetzt vor dem Winter sei es der „denkbar schlechteste Zeitpunkt“, eine Hürde für das Testen aufzubauen, denn „man nimmt damit ein Stück Sicherheit weg.“

Interessanteste Sitzordnung

„Auch Geimpfte können die Delta-Variante übertragen“, assistiert Linke-Wissler, von der Regie direkt neben ihrem liberalen Fast-Namensvetter platziert.

Janine Wissler (40, Linke) stand dem Generalsekretär der FDP zur Seite

Janine Wissler (40, Linke) stand dem Generalsekretär der FDP zur Seite Foto: Das Erste

„Spiegel“-Amann findet die ungewöhnliche Nachbarschaft durchaus passend: Bei den Liberalen wie bei den Linken sei die Angst davor zu spüren, in den Verdacht zu geraten, dass man Druck auf Ungeimpfte ausüben wolle.

Drastischste Kommentare

Die Journalistin warnt davor, „dass die Freiheit, sich gegen einen Impfung zu entscheiden, negative Folgen für uns alle hat.“ Das habe ja auch eine Frau in dem Einspieler gesagt, dass es eine „dreckige Nummer“ sei, zu sagen, „ich entziehe mich da und möchte gern mein eigenes Ding machen.“

Beim Talkmaster ist eine andere Formulierung aus den Interviews hängen geblieben, und er zitiert mit sichtlichem Behagen, „dass nur wenige Politiker einen Arsch in der Hose haben, mit so ‘ner Impfpflicht durch die Hintertür um die Ecke zu kommen.“ Rumms!

Höflichstes Kompliment

Plasberg-Assistentin Brigitte Büscher sucht die Stelle auf dem Tablet flugs noch mal raus: „Arsch in der Hose, das kann man sich gut merken“, murmelt sie. Ergebnis: Die Frau war ein Mann, aber das Zitat stimmt.

„Das, was Sie mit vornehmeren Worten gesagt haben, Frau Amann, trifft hier auf eine Zuschauermeinung“, lobt der Talkmaster die „Spiegel“-Kollegin. Recht munter geht es zu in diesem Corona-Talk. Gelungener An- bzw. Arschauungsunterricht!

Herzigster Dialog

„Es gehört Mut dazu, diese Instrument zu nutzen, um die Leute zum Impfen zu fahren“, findet die Journalistin.

„Also Spahn hat den Mut?“, hakt Plasberg nach.

„Er hat in dem Fall mehr Mut als die beiden“, lobt Amann mit Blick auf den Liberale-Linke-Flügel.

Journalistin Melanie Amann (42, „Spiegel“) lobte den Gesundheitsminister

Journalistin Melanie Amann (42, „Spiegel“) lobte den Gesundheitsminister Foto: Das Erste

„Herr Spahn muss erst mal den Schock verdauen, von Ihnen gelobt zu werden“, blödelt der Talkmaster.

„Komm ich mit klar“, grient der Minister.

„Warten Sie mal ab, wie’s noch weitergeht“, gluckst die Journalistin. Herzilein…

Fachlichste Analyse

Doktor Çelik dreht den Talk wieder auf Seriös: „Wenn man Symptome hat, kann man immer noch zum Arzt gehen und sich testen lassen“, stellt er fest. „Und auch die Selbsttests zu einem sehr günstigen Preis stehen ja zur Verfügung.“

Aber, so der Facharzt weiter: Bei der Auswertung der Schnelltests für Restaurant und Kinobesucher, die „sehr viel Geld kosten“, sei aufgefallen, dass nur sehr wenige positiv waren. Çelik klares Urteil: „Kostet viel, bringt uns aber wenig.“

Massivste Blutgrätsche

Dann beharken sich Spahn und Wissing. „Ende April hat die FDP gesagt: Geimpfte und Genesene dürfen Beschränkungen nicht mehr unterliegen“, beschwert sich der Minister. „Drei Monate später: Argumentation genau das Gegenteil!“

Spahns Vorwurf an den Liberalen: „Sie passen die Kritik der Lage an, damit es am Ende was zu kritisieren gibt!“

Härtester Konter

Der FDP-General tritt ebenfalls kräftig zu: „Ich frage mich, ob das der richtig Zeitpunkt ist, wenn die Bundeskanzlerin rumläuft und sagt: Achtung, Achtung, im Herbst wird’s ganz schlimm – und Sie gleichzeitig sagen als Gesundheitsminister: Tests machen wir jetzt kostenpflichtig. Das passt doch nicht zusammen!“

„Nenene!“, macht Spahn im Sound einer populären Matratzenreklame. Hier fällt keiner weich!FDP-Generalsekretär Volker Wissing (51, FDP) kritisierte Spahn

 

FDP-Generalsekretär Volker Wissing (51, FDP) kritisierte Spahn Foto: Das Erste

Klarste Ansage

„Wir verkünden ja keine Wahrheiten“, gesteht Spahn, „sondern wir wägen ab. Und wenn wir geschützte Menschen genauso testen wie ungeschützte, dann hört diese Pandemie nie auf!“

Interessanteste Ankündigung des Ministers: „Es wird irgendwann in einem weiteren Schritt in den Frühling hinein die Situation kommen, wo man sagt, man wird nur noch Menschen mit Symptomen testen.“

Gelungenste Selbstverteidigung

„Ich bin ja viel kritisiert worden, für das Beschaffen von Impfstoffen, Tests, Masken“, stellt Spahn fest. „Ich mag unkonventionell und pragmatisch gehandelt haben, in der Not war manches auch teurer – aber es war da!“

Schlimmster Vorwurf

„Ich habe Eltern, die nennen mich Mörder, weil ihre Kinder in der Schule Maske tragen sollen“, fügt der Minister sichtlich betroffen hinzu. „Und ich erlebe Eltern in den Veranstaltungen, die sagen: Wenn ihre Kinder nicht Maske tragen in der Schule, werden sie sie nicht in die Schule schicken, weil sie möchten, dass sie sich schützen können.“

„Niemand geht freiwillig auf einen Elternabend“, ulkt Plasberg. „Bei mir ist heute Elternabend. Ich freu mich sehr, dass ich nicht kann!“

Gehässigste Kritik

Dann nimmt der Talkmaster den Minister in Schutz: Schulen seien Sache der Länder, in jeder Kommune sei es anders, es handele sich um ein „multiples Organversagen“, und deshalb sei es „müßig, das bei Spahn abzukicken“.

Doch die Linke versucht es trotzdem: „Sie haben eine Milliarde Euro für minderwertige Masken in den Sand gesetzt“, wirft Wissler dem Minister vor. „Ihre Parteifreunde haben sich zum Teil bereichert mit diesen Maskendeals. Das finde ich schäbig!“

„Genau da ermittelt die Staatsanwaltschaft“, erwidert Spahn und nimmt das leidige Thema vom Tisch.

Konstruktivster Vorschlag

„Es gibt einen Bereich bei den Menschen, da kommt man als Politiker und auch von den Medien nicht so gut ran“, weiß Çelik. „Da hilft nur das 1:1-Gespräch im Vertrauen. Und das ist die Aufgabe der Ärzte und der Hausärzte.“

Facharzt Cihan Çelik (35) setzt in der Impf-Debatte auf die Hilfe der Hausärzte

Facharzt Cihan Çelik (35) setzt in der Impf-Debatte auf die Hilfe der Hausärzte Foto: Das Erste

„Deshalb erhoffe ich mir noch mehr Engagement der Hausärzte und im ambulanten Bereich, um da näher heranzukommen“, fügt der Experte hinzu.

Denn: „Das ist meine Erfahrung: Den Menschen, die jetzt noch nicht geimpft sind, denen können wir nicht einfach eine Website nennen, sondern da müssen wir wirklich aktiv drauf zugehen. Das braucht Engagement!“

Schlechtester Scherz

„Was da in den sozialen Medien alles behauptet wird, bis hin zu Chips, die der Gates oder der Spahn am Einpflanzen sind“, stöhnt der Minister

Plasberg will sich einen Jux machen: „Das machen Sie nicht?“, fragt er in gespieltem Erstaunen. „Machen Sie das nicht, mit den Chips?“

Doch als niemand lacht, zieht der Talkmaster schnell den Schwanz ein: „Ironie kommt nie rüber im Fernsehen“, ärgert er sich.

Optimistischster Ausblick

„Wir brauchen noch gut zehn Prozent mehr (Geimpfte), um mit der nötigen Trittsicherheit in noch mehr Freiheit gehen zu können“, erklärt Spahn zum Schluss. Aber: „Wir haben Deutschland schon ein ganzes Stück in die Freiheit zurückgeimpft. Ich wüsste kein anderes Land, in dem ich über die letzten 18 Monate lieber gewesen wäre als in Deutschland.“ Amen!

Zitat des Abends

Wir müssen aufpassen, dass aus Spannungen nicht Spaltungen werden. Freiheit heißt nicht, dass jeder macht, was er will!“
– Jens Spahn

Fazit

Bittere Wahrheiten, harte Kontroversen, faule Witze des Impresarios und die üblichen Stänkereien von Linksaußen: Das war eine Talk-Show der Kategorie „Geduldsprobe“.

Quelle: Bild-online vom 31.08.2021

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Jahre zuvor

Spahn-Mörder-falsch! Massenmörder!
Das weitere anwesende Geprassel-Mittäter, Anstifter zum Massen und Völkermord!
War die Sendezeit zwischen 19:33 Uhr und 19:45 Uhr?

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Da sassen mal wieder die richtigen Nieten zusammen. Spahn ist ein Mörder – Impfmörder da haben die Eltern recht.

birgit
birgit
2 Jahre zuvor

„Auch Geimpfte können die Delta-Variante übertragen“,

Für was soll man sich da impfen lassen ? Für die grandiose Idee des Bill Gates ???

Ich schließe mich der Kindermördervariante an !!!
Denn die Kleinen haben keine Wahl, wenn die Erzeuger verblödet sind.

Sogenannte Erwachsene mögen selbst entscheiden, aber nur für ihre eigene zugeschissene Menschenhaut.

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Hoffentlich haben sich alle Anwesenden schon impfen lassen. Damit sie auch was von dem guten Serum haben…….

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Mein Bedarf an Geschwurbel ist für die nächsten zehn Jahre mindestens gedeckt. Hab’s nicht gesehen. Ich brauche niemanden, der mir sagt, wann ich krank bin und wann nicht, das merke ich selber.